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Federico
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Betreff des Beitrags: Nachricht von Emelie Verfasst: Sonntag 20. Februar 2011, 20:12 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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sehr beschäftigt, sehr glücklich, so könnte man es zusammenfassen. Es war ein sehr langes und schönes Gespräch (2h). Für alle die Emelie nicht kennen: Mitglied seit März 2010. Beginn mit Baclofen im Sept. 2009. Sie trinkt heute ganz bewusst ab und zu 1 bis 2 Gläser Weisswein an jeweils 1 oder 2 Tagen der Woche und manchmal auch wochenlang gar nicht. Im März 2010 war ihr Ziel noch absolute Abstinenz. Beruflich haben sich neue Perspektiven ergeben, privat könnte es besser nicht laufen. Wer ihre Geschichte nachverfolgt, wird erkennen, wie schwer die erste Zeit für sie war. Warum ich das schreibe? Das Beispiel Emelie soll all denen Mut machen, die am Beginn der Therapie stehen, die sich durch die Tage quälen, vor Rückfällen Angst haben, an sich oder an der Baclofen-Therapie zweifeln. Emelie kennt die euphorischen Phasen und sie kennt die dunklen Zeiten danach. Am Ende unseres Gesprächs stellen wir erstaunt fest, wie schnell ein Jahr vergangen ist. Viele Grüße soll ich Euch sagen und: Geduld, Geduld, Geduld Hier geht es zu Emelies Vorstellung: http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... 1752#p1752
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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latina
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Betreff des Beitrags: Re: Nachricht von Emelie Verfasst: Sonntag 20. Februar 2011, 22:39 |
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Registriert: Mittwoch 9. Juni 2010, 12:22 Beiträge: 200
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oh, wie schön..das freut mich vor allem, daß sich auch beruflich was neues ergeben hat, da hatte sie ja auch erhebliche sorgen... danke federico.
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emelie
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Betreff des Beitrags: Re: Nachricht von Emelie Verfasst: Montag 21. Februar 2011, 18:22 |
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17 Beiträge: 575
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Hallo Ihr Lieben, na, das ist ja eine Ueberraschung, von mir zu lesen und so möchte die Gelegenheit ergreifen, gerne einmal die Sicht meiner Veränderung hin zu einem positiven Leben selbst schildern. Ja.... es geht mir wirklich sehr gut. Habe seit x-Monaten keinen Alk-Vorfall mehr gehabt. Nehme seit Okt. 2009 Baclofen und bin bei einer Dosis von ca. 40 mg/täglich. Ich kann sagen, dass ich all das als Unterstützung schon, aber nicht alleinig nur auf Baclofen zurückführe... ich glaube, auf Grund meiner Erfahrung, sagen zu dürfen, dass Baclofen mir sehr geholfen hat, den Suchtdruck zu "besiegen", aber dass es schlussendlich ein "Gesamtpaket" ist, dass mich so stabilisiert hat, ich soviel Freude am Leben habe. Mein Bekanntenkreis hat sich komplett verändert, ich bin in keiner AA Gruppe mehr, viel mit jungen Leuten zusammen, habe Freude am Leben, lache, geniesse, mache viel Sport und bezeichne mich nicht mehr als Alkoholikerin!. Meine Gedanken kreisen nicht mehr um dieses Thema, ich habe mir andere "Interessen" gesucht. Meine Lebens-Grundeinstellung hat sich verändert, ich stehe wieder auf eigenen Füssen, lasse mich nicht mehr fremdbestimmen. Ich glaube, dass die Gedanken unglaublich viel aus machen. Wenn ich mich als Alkoholikerin bezeichne, fühle ich auch so...Vor allem, ich habe aufgehört, gegen diese Krankheit zu kämpfen, sie hat mich ein paar Jahre begleitet und nun habe ich das Kapitel meines Lebens losgelassen, ohne jedoch den Ernst und das Elend dieser Krankheit zu vergessen. Und ich habe an mir gearbeitet, mein Leben strukturiert, umgkrempelt, weg von den Selbstvorwürfen, weg vom "IASS" (ich arme Sau Syndrom)... das Jetzt geniessen und es zulassen. Ja, ich darf wieder leben und geniessen, ohne schlechtes Gewissen und ich lasse mir auch von niemanden mehr ein schlechtes Gewissen einreden, akzeptiere keine Vorwürfe mehr... über das, was mal war. Ich war teils schrecklich zu nassen Zeiten, da kann sicher jede(r) von uns ein eigenes Lied singen...dafür habe ich mich entschuldigt und nun muss es auch gut sein. Ich bin im Jetzt, das Gestern ist vorbei und ich glaube, dass es wichtig zur die Gesundung ist, das was war, mit Selbstverzeihen und Liebe gehen lassen, nur so kann ich mich Neuem öffnen. Zu meinem Weinkonsum ... Zu Beginn meiner Bac-Einnahme habe ich ein paar Monate 3 oder 4, gar nichts getrunken, war total euphorisch. Dann drehte sic trotz Bac das Blatt.... ich habe mit den Versuchen des MT gespielt und bin manchmal wieder in "Vorfälle" gerutscht. Dann war die Zeit der Umbesinnung reif, ich habe beschlossen das Thema MT zu vergessen, abstinent zu leben und hab das auch ein paar Monate so gemacht... eine wichtige Erfahrung und vielleicht auch (für mich) notwendig, um mein "Suchtgedächtnis" umzuschreiben ?!? Ich habe für mich die Erkenntnis gewonnen, dass es auch eine Zeitlang gebraucht hat, bis Baclofen wirklich gegriffen hat. Vielleicht gibt es eine Studie darüber? Seit noch nicht so langer Zeit trinke ich hin und wieder mal etwas Wein, lange nicht jede Woche, und es macht mir nichts mehr aus, kein Suchtdruck, kein Verlangen loszulaufen, um Nachschub zu holen. Trotzdem bin ich sehr vorsichtig, will mich nicht mehr auf's Glatteis bewegen und vor allem, ich fühle mich ohne Alkohol total gut. Wenn ich ausgeglichen bin, Sport mache, mich gesund ernähre habe ich gar kein Verlangen oder Lust auf Alkohol. Ich habe meinem Leben wieder mehr Leben gegeben... die Leere, die ich mit Alkohol gefüllt hatte, nun mit Anderem gefüllt Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute, sende Euch einen Arm voll Sonnenschein und Wärme Herzlichst Eure Emelie
_________________ Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im HEUTE von neuem beginnen
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emelie
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Betreff des Beitrags: Re: Nachricht von Emelie Verfasst: Montag 21. Februar 2011, 18:25 |
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17 Beiträge: 575
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Willo hat geschrieben: Gott, wie mich das freut! Schön, dass Ihr immer noch Kontakt habt. Alkohol-und-Baclofen-Forum: hier werden Sie gekümmert. Und wirklich wichtig für die "Neuen": lest Euch mal das Auf und Ab in emelies Beiträgen durch. Es ist nicht "Pille rein und gut!". Aber es funktioniert. Ganz LG in die Schweiz (wenn Du, liebe emelie, mal wieder Zeit hast zum Mitlesen ) Willo Wie lieb von Dir Ja, meine Auf- und Ab's waren nicht ohne Ganz liebe Grüsse zurück
_________________ Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im HEUTE von neuem beginnen
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emelie
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Betreff des Beitrags: Re: Nachricht von Emelie Verfasst: Montag 21. Februar 2011, 18:27 |
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17 Beiträge: 575
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latina hat geschrieben: oh, wie schön..das freut mich vor allem, daß sich auch beruflich was neues ergeben hat, da hatte sie ja auch erhebliche sorgen... danke federico. Hallo Latina, auch ganz liebe Grüsse an Dich
_________________ Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im HEUTE von neuem beginnen
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frank
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Betreff des Beitrags: Sehr schön geschrieben und dazu ein sehr gutes Ergebnis Verfasst: Montag 21. Februar 2011, 20:24 |
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Registriert: Samstag 13. November 2010, 20:37 Beiträge: 11
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Meine Erfahrungen mit Bac waren nicht so gut, sicher aber dem Umstand geschuldet, dass ich zu schnell zuviel wollte. Umso mehr freue ich mich (für dich) und auch für mich, dass es andere Herangehensweise gibt, die zum Erfolg führen. federico hatte mich auch schon darauf hingewiesen. Dankbar wäre ich, würdest du weiter über deine Entwicklung berichten. Insbesondere darüber, ob die Kombination Bac und 2 Gläser Wein dauerhaft funktioniert. Schließlich wissen wir, dass man durchaus eine gewisse Zeit normal trinken kann, bis der Hammer kommt. Ich will da auf keinen Fall Bange machen, sondern mich freuen, wenn es gegenteilige Beweise gibt. Liebe Grüße und weiter schöne Erfolge Frank
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streunerin
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Betreff des Beitrags: Re: Nachricht von Emelie Verfasst: Montag 21. Februar 2011, 23:09 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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liebe emelie auch wenn ich deinen weg nicht verfolgt habe, beim lesen deiner zeilen wurde mir ganz warm ums herz ... da ist soooooviel drin wo ich mich wiederfinde ... alle erdenklich guten umstände zum festigen dieses, deinem weges mit lieben grüßen von manuela
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Diana
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Betreff des Beitrags: Re: Nachricht von Emelie Verfasst: Dienstag 22. Februar 2011, 11:56 |
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Registriert: Dienstag 4. Januar 2011, 18:57 Beiträge: 186
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Liebe Emelie freut mich sehr, zu lesen, wie es mit dir weiter gegangen ist. Ich habe deinen Namen gelesen, einige deiner Beiträge, hab dann - ja, neugierig, neugierig - geschaut, wann du das letzte Mal "online" warst. Das war lange her. Ich zog einen falschen Schluss, wie ich in den letzten Tagen überrascht lesen konnte. Ich würde mich freuen, nach einiger Zeit mal wieder etwas von dir zu lesen. Auch einige andere, die lange nicht eingeloggt sind - es interessiert mich, wie es euch geht. Genau das hat mich zu Beginn etwas stutzen lassen, ob Bac wirklich Erfolg bringen kann. Andererseits kann ich aber auch gut nachvollziehen, dass du den Focus auf "Alkohol" auch für dich abhaken möchtest. Es gibt ja Foren, da schreiben Leute, die sind schon 10 bis 20 Jahre abstinent. Viele sind vom "Alkoholiker" zum "Nichtalkoholiker" geworden. Deine Schilderungen zeigen deutlich, dass das nicht so kommen muss. Alles Gute für Dich Diana
_________________ Was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht, noch, was ihre Gestalt sei. Die Kräfte, die mich hindern, es zu wissen, sind zahlreich, und auch ist die Frage verworren und das menschliche Leben kurz. Protagoras
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Nachricht von Emelie Verfasst: Dienstag 22. Februar 2011, 14:33 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Diana, es gibt ein Leben ausserhalb dieses Forums. Ich gebe zu, ähnliche Gedanken wie Du gehabt zu haben und habe deshalb vor einiger Zeit Tigerfee angerufen. Sie war ganz am Anfang Moderatorin wie Emelie auch. Bei diesem Gespräch stellte sich heraus, dass sie nach wie vor Baclofen nimmt, sie inzwischen ein Pferdegestüt leitet und rund um die Uhr beschäftigt ist. Alkohol und die damit verbundene Problematik spielt in ihrem Leben keine Rolle mehr, sie ist dem Forum nach wie vor verbunden, hat aber bei einem 16-Stunden-Tag und Familie einfach keine Zeit mehr dafür. „Pralles Leben“ könnte man sagen. So ähnlich ging mir das mit Olivier Ameisen auch schon mal. Er scheint auch sehr beschäftigt zu sein. Mein Fazit deshalb: wer mit Baclofen und Alkohol durch ist, braucht kein(e) SHG/Forum mehr. In meinem Fall gilt das nicht, da ist es „Suchtverlagerung“. LG Federico 27.01.2011 Zürich Prof. Olivier Ameisen wurde zu einem Vortrag an die Universität Zürich eingeladen nachdem bekannt geworden war, dass diese eine Patientin in nur 9 Tagen, lediglich durch ein einziges tägliches Telefongespräch, geheilt hatte. Bei der 38-jährigen Patientin handelte es sich um eine problematische Alkoholikerin die täglich eine Flasche Rum pro Tag über 10 Jahre konsumiert hatte. Das Team aus Zürich hatte der Patientin die Lektüre des Buches „Das Ende meiner Sucht“ verordnet. Bei dieser Patientin waren bereits 10 Entgiftungsbehandlungen gescheitert, unter Anwendung sämtlicher, für die Behandlung der Alkoholkrankheit zugelassenen Medikamente, sodass vom „Sucht-Team“ schlussendlich Baclofen verschrieben wurde. Der Vortrag von Ameisen hatte die Wirkung einer Bombe, die durch die dramatische Aussage der Patientin verstärkt wurde. Entsprechend verpflichtete sich der Leiter der Suchtabteilung, Dr. Rudolf Stohler, dazu in Kürze eine klinische Studie, unter der Leitung von Ameisen, zu beginnen. Der Vortrag gab dazu Veranlassung, dass die SSAM (Schweizerische Gesellschaft für Suchtmedizin) wenige Tage später auf ihrer Homepage veröffentlichte: Zitat: „Zitat der Woche“: „Die Abstinenz ist eine Tortur“, Prof. Ameisen, 27. Januar 2011, Universität Zürich
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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emelie
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Betreff des Beitrags: Re: Nachricht von Emelie Verfasst: Dienstag 22. Februar 2011, 16:35 |
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17 Beiträge: 575
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Hallo Ihr Lieben, Danke für die herzlichen Reaktionen Es ist so, ich bin wirklich beschäftigt, habe mich auch darum aus dem Forum zurückgezogen. Es gibt vieles zu tun, vieles, was ich jahrelang versäumt habe, aufzuholen . Im Moment muss ich mich auch wieder vermehrt um meinen Vater kümmern, ich fahre Donnerstag. Es geht ihm, nachdem er sich zwischenzeitlich gut erholt hatte, wesentlich schlechter. Eine starke emotionale Belastung, die ich auf Grund dessen, dass ich mich in den letzten Monaten psychisch so stabilisieren konnte, schaffen werden, ohne Angst in einen Rückfall zu rutschen. Ganz herzliche Grüsse Eure Emelie
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