Montag 4. März 2013, 10:39
@Federico, @delle, @moonriver
Ich glaube, wir [die Gesellschaft] setzen am falschen Punkt an, wenn wir den Fehler immer zuerst bei den Jugendlichen suchen, die - überspitzt formuliert - keinen Sinn mehr im Leben sehen, keine Perspektiven mehr haben und sich deshalb die Welt schön "saufen" bis zum Umfallen.
Wer hat ihnen denn die Perspektiven genommmen? Ist es nicht so, dass wir inzwischen eine völlig verkorkste Werteordnung haben? Nach dem Motto: "Haste nichts, biste nichts".
Und für Politik und Wirtschaft liegt der einzige Schlüssel zur Lösung der aktuellen Probleme in einem kleinen Wörtchen: "Wachstum". Ich kann's langsam nicht mehr hören. Jedes kleine Kind merkt, wenn es einen Turm mit Bauklötzen baut, dass dieser ab einer gewissen Höhe an Stabilität verliert und einstürzt. Irgendwann geht einfach nicht mehr! Und diesen Zenit haben wir längst überschritten (s.
Volker Pispers).
Es gibt ein paar (noch viel zu selten gehörte) philosophische Ansätze, die dahin gehen, dass nicht "Geld" (materielle Werte) sondern "Zeit" und "Zwischenmenschliches" (soziale Werte) die Währung der Zukunft sein werden/können/müssen. Im asiatischen Raum war beispielsweise eine Kindergärtnerin lange Zeit ähnlich hoch angesehen wie ein Arzt. Das wandelt sich gerade, weil eben auch dort neue Wirtschaftsformen ("Kapitalismus") Einzug erhalten. Ich bin überzeugt davon, dass sich - wenn wir unsere Wertevorstellungen wieder "zurecht" rücken und Ansehen und Würde nicht mehr über das Portemonnaie definiert werden - auch neue Perspektiven für die "Alleingelassenen" finden werden.
Wenn wir hingegen weiterhin auf "Wachstum" setzen, fliegt uns das Ganze eher früher als später um die Ohren.
Schöne Woche!
Papfl