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Wie war das? Wunder dauern etwas länger?

Samstag 28. April 2018, 19:29

hallo zusammen,
wer sich noch an mich erinnert, weiß, wieviele jahre ich hier schon rumeiere....

nun hab ich endlich nägel mit köpfen gemacht, war in einer professionellen entgiftung, seit ca. 2 wochen zu hause, und habe alles, dank baclofen, im griff.

seltsamerweise trinkt mein mann seit dieser zeit quasi für mich mit, also erheblich mehr als vorher, ca. 3 l rotwein über den tag verteilt. wird dann auch sehr aggressiv, so dass ich meist schon um 19.30 h ins bett gehe.

Frage: ist das eine "typische entwicklung" oder was soll ich davon halten? es belastet mich sehr.

freue mich über jeden tip oder erfahrungsbericht. bin völlig ratlos.

alles liebe, eure latina.

Re: Wie war das? Wunder dauern etwas länger?

Montag 30. April 2018, 12:54

Ja, liebe latina, das ist leider ein Phänomen das sehr oft auftritt und über das wir auch schon per PN kommuniziert haben.

Erst mal: :hutab: klasse, dass Du nun einmal ganz ernsthaft das Problem angegangen bist, obwohl die Umstände in der Klinik gar nicht so einfach waren. Es ist schwer zu einer Therapie (Baclofen) zu stehen, die nicht allgemein anerkannt ist - hast Du geschafft. Und bis jetzt ohne Rückfall - ganz großartig! Aber sehr schwer zu halten, wenn der Partner so exzessiv weiter konsumiert.

Leider hat Dein Mann sein Versprechen nicht eingelöst, wie ich es befürchtet habe.

Hast Du die Möglichkeit eine längere stationäre Therapie mit Baclofen zu machen? Bist Du sicher dass eure Partnerschaft weiter bestehen kann? Vielleicht hat Dein Mann Dir diese Leistung Entgiftung und Abstinenz nicht so richtig zugetraut und merkt dass er es selbst nicht schafft, vielleicht spielt auch ein gewisser Neid mit, Du hast es geschafft - er (noch) nicht. Will er wirklich in die Abstinenz oder strebt er immer noch einen "kontrollierten Konsum an" der nicht funktionieren wird. Um nicht weiter konfrontiert zu werden ist es gut möglich dass er die Trinkmenge noch gesteigert hat.

Bitte achte auf Dich, versuche ihn an sein Versprechen zu erinnern, auch für seine Gesundheit wäre es wichtig sein Verhalten zu ändern. Wollen muss er allerdings für sich selbst, das kannst Du für Ihn nicht übernehmen.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du es schaffst Dich abzugrenzen und Deinen Weg weiter zu gehen.

GLG jivaro

Re: Wie war das? Wunder dauern etwas länger?

Montag 30. April 2018, 14:24

liebe jivaro,

ein gewisser "neid" könnte tatsächlich eine rolle spielen, hab ich auch schon vermutet.
ich werde ihn in einem nüchternen moment ernsthaft darauf ansprechen, selbst einen termin für eine entgiftung zu machen, da er ja sieht, wie es bei mir funktioniert.
wenn er das nicht tut, weiß ich auch nicht, wie lange ich diese ehe noch aushalte.
das schlimme ist ja, wenn er nicht trinkt, ist er durchaus ein liebenswerter mensch. aber mit zunehmendem spiegel wird er furchtbar aggressiv, bisher "nur" verbal, sonst hätte sich die sache eh erledigt!
ich gehe ihm dann einfach aus dem weg.

du meinst eine langzeittherapie?
ich weiß es nicht, habe derzeit nicht das gefühl, dass ich das brauche, weil ich ja 2 mal wöchentlich die therapieeinrichtungen einer tagesstätte besuche und einmal die woche sport mache, sofern mein knie das zuläßt. da habe ich jetzt auch mal einen termin beim orthopäden gemacht. auch eine positive "nebenwirkung der abstinenz: mein körper wird mir wichtiger;-))
außerdem hab ich ja auch noch meine ambulante betreuerin, und wenn etwas schlimmeres sein sollte, kann ich jederzeit in die klinik zurück.

wenn ich ihm jetzt so beim trinken zuschaue, finde ich das ziemlich eklig und gleichzeitig bin ich entsetzt, dass ich das vorher genauso, naja nicht soo extrem bis zum schwanken und lallen, aber trotzdem ähnlich gemacht habe. will damit sagen: es animiert mich eher weniger, sondern stößt mich wirklich ab.

also, noch steht alles in den sternen, zwingen kann man niemanden, hab ja selbst ewig gebraucht:-(

glg, latina

Re: Wie war das? Wunder dauern etwas länger?

Montag 30. April 2018, 15:10

update:
habe gerade mit ihm gesprochen, und er ist bereit, auch in die entgiftung zu gehen.
werde nachher einen termin abmachen, sind ja eh wartezeiten.
aber erstmal bin ich erleichtert, mal sehen, was danach kommt, das weiß ja niemand...

Re: Wie war das? Wunder dauern etwas länger?

Montag 30. April 2018, 20:13

Wenn Deine ambulante Unterstützung ausreichend ist: wunderbar. Ich dachte nur, dass Du Abstand von zuhause brauchst.
Wenn Dein Mann in die Entgiftung geht: super! Aber dann jetzt mit Schwung!

Lieben Gruß
jivaro
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