Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Samstag 3. April 2010, 02:42 
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praxx hat geschrieben:
Ich habe eine Patientin, die seit 1 Woche BAC einnimmt, aktuell 30mg. Craving ist erwartungsgemäß weg - aber: Sie beschreibt einen quälend erlebten Aktivitätsdrang mit anhaltender Unruhe über den ganzen Tag, "schon drei mal die ganze Wohnung geputzt, alles gewaschen und gebügelt"...


Praxx


:smt006
Ich habe auch erhöhten Tatendrang, nach einen 10 Stunden Tag auf Lehrgang mache ich noch viele Dinge wo ich sonst erst mal ne Stunde geschlafen hätte!
Ganz am Anfang habe ich mich mal in der Nacht 2.00 Uhr am PC daran erinnert das eine Freundin von mir gesagt hat ich müsse mal wieder den Fernseher entstauben, da habe ich in einer Stunde die Schrankwand abgeräumt und komplett auf neu getrimmt. Das hat sich aber gelegt. Jetzt wird es Zeit das sie mich wieder mal erinnert.
Was mir erst diese Tage Aufgefallen ist, ich hatte einen Starken Kontrollzwang ich musste ständig unterwegs umkehren und noch mal schauen ob ich auch die Kaffeemaschine ausgeschaltet habe oder ob ich auch die Katze gefüttert habe. Das ist Komplett verschwunden!

_________________
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BeitragVerfasst: Samstag 3. April 2010, 06:43 
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Hallo emelie,

Gell supi mein Avatar :smt026

Hat mich doch einigen Kraftaufwand gekostet, meinen Kater ins rechte Licht zu rücken. Apropo Kater: Ist auch ein Synonium für meine vielen morgendlichen Verfassungen nach einer Alknacht. :smt003

Bevor der fette Kater für`s Fotoshooting bereit war, bin ich mit ihm "Gassiwalken" gegangen. Hat gewirkt. :smt031

Mit dem Sport treiben, weißt Du ja mittlerweile, stehe ich auf Kriegsfuß. Doch siehe da, gestern gab es seit langem wieder mal eine sportliche Leistung meinerseits:
3 Stunden Gassiwalken bei herrlichem Sonnenschein, Berg auf und Berg ab, zwischendurch ein Kaffee mit leckerem Apfelkuchen und erkunden meiner Stadt in Zeitlupe. Danach fühlte ich mich zwar geschafft aber pudelwohl!

Magnesium kann ich auch gegen Muskelkater (schon wieder ein Kater) und Gelenkschmerzen als positive Erfahrung verbuchen.

@praxx
@ trappersak
@ mizi55

Aktivitätsdrang gab es bei mir zeitweise auch, legt sich aber wieder. Mir bleibt eine seit langem nicht mehr gekannte Schaffenskraft. An unerledigte Dinge gehe ich nun schneller ran.

@anke

Bei Unterhaltungen merke ich, so eine 1/2 Stunde nach Einnahme einer Bac Dosis, Wortfindungsstörungen. Geht aber auch wieder weg.

Diese Erfahrungen hätte ich ohne Bac wahrscheinlich nicht machen können. Die NW sind, außer den Gelenkschmerzen, aber nicht so stark beeinträchtigend, dass ich Bac deshalb absetzen würde.

Let`s go on!

_________________
LG

Archi
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BeitragVerfasst: Samstag 3. April 2010, 08:27 
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Es hat sich leider nicht gelegt. Ich muss mittlerweile alle meine Termine in mein Handy einspeichern, weil ich sie sonst vergessen würde. Normalerweise notiere ich mir keine Termine, weil ich sie mir alle sehr gut merken kann. Gleichzeitig bin ich auf der Arbeit sehr angewiesen von meinem Gedächtnis.
Am Anfang dachte ich, dass es nur so lange hält bis sich mein Körper an das Mittel gewöhnt hat. Andererseits kann ich mich im gewohnten Maße wieder konzentrieren und merke auch sonst keine weitere Minderung der Intelligenz, bis auf das Gedächtnis.
Das ist vielleicht auch nur ein Ego-Problem, weil ich sonst immer sehr stolz auf meine Gedächtnisleistung war. Ich kann aber auch damit leben, einen Terminkalender zu benutzen. :smt002 Es gibt Schlimmeres, z.B. Alkoholismus.[/quote]


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BeitragVerfasst: Samstag 3. April 2010, 08:39 
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Beiträge: 195
Mizie55 hat geschrieben:
praxx hat geschrieben:
Ich habe eine Patientin, die seit 1 Woche BAC einnimmt, aktuell 30mg. Craving ist erwartungsgemäß weg - aber: Sie beschreibt einen quälend erlebten Aktivitätsdrang mit anhaltender Unruhe über den ganzen Tag, "schon drei mal die ganze Wohnung geputzt, alles gewaschen und gebügelt"...


Praxx


:smt006
Kontrollzwang ich musste ständig unterwegs umkehren und noch mal schauen ob ich auch die Kaffeemaschine ausgeschaltet habe oder ob ich auch die Katze gefüttert habe.


Ich meine natürlich das dieser Kontrollzwang weg ist seid ich BAC nehme!

Ansonsten bin ich Stolz auf meinen „Aktivitätsdrang“ wenn ich bedenke das der sich in meinen Sauf –Zeiten nur auf die Beschaffung und das Einteilen vom Wodka beschränkt hat
-Einmal es war weit nach Mitternacht (in Ingolstadt gibt es von 00:00- 06:00 Uhr keinen Alk) habe ich meine Wohnung verschlossen und habe bei einen Nachbarn geklingelt und gesagt ich habe meinen Schlüssel verloren der hat mir dann gleich einen „Beruhigungstrunk“ gegeben.
Und ich habe den Rest der Nacht bei ihm mit einer Flasche Wodka verbracht.
-

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BeitragVerfasst: Dienstag 6. April 2010, 06:40 
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Hallo ihr Lieben,

hatte diesen Thread ja wegen meiner plötzlichen Gelenkschmerzen und die bei mir normale Angst, huch was passiert mit mir, eingestellt.

Nun dummerweise möchte ich sagen, hatte ich vor Ostern vergessen mir Ibuprofen zu besorgen. Macht nix, gibt ja Apotheken-Notdienst. Hab ich auch irgendwie vergessen (Dank Bac?). Und was passierte mir dann?

Nichts!!!

Vielmehr 4 Tage Aktivitäten mit 2 x 3 Stunden "Gassi gehen", oder wie schön kann diese Stadt sein. Kochen von Morgens bis abends.

Schmerzen sind bis jetzt nicht zurück gekommen :smt041
Lediglich ein gesunder Muskelkater durch meine Aktivitäten. Ja und Blasen an den Füßen :smt005

Ja, emelie, ja federico, Bewegung außerhalb des Bewegungsradiuses meiner Maus, tut mir gut :smt003

Und dieses wunderbare schöne Gefühl des sich fühlens. Also meinen Körper wahrnehmen und diese gelassene Klarheit im Kopf, keine Angst mehr, Depressionen gleich Null und mein Alkoholkonsum ist auf 2, max. 3 Glas Bier gesunken.

Das mußte ich jetzt mal los werden!

Einen gesunden neuen Tag wünsche ich Euch allen.

_________________
LG

Archi
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BeitragVerfasst: Dienstag 6. April 2010, 11:14 
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Hallo Archi,

ich freue mich total mit Dir \:D/ .
Gassi-Walken ist doch nicht so schlecht :smt002 :smt003.

Super, dass Deine Schmerzen weg sind !

Seit ich Bac mit Joghurt nehme, sind meine Magenschmerzen auch weg [ok] und mehr Bewegung tut mir auch richtig gut, die Hüfte merke ich kaum noch :smt003

LG
Emelie


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BeitragVerfasst: Dienstag 6. April 2010, 11:38 
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@ Archi: schön, dass es dir besser geht. Ich habe die Gelenkschmerzen auch, die du hattest, genau dieselben, nämlich im Schultergelenk und Ellenbogenbereich, nehme aber noch gar kein Bac (das hoffentlich bald ankommt), sitze aber täglich viele Stunden vor dem PC. Jetzt soll ich demnächst zum Orthopäden (Arthrose?).

Thema Aktivitätsdrang: den hatte ich intensiv, als ich es einmal schaffte, zwei Wochen ohne Alkohol zu leben (ohne Bac). Daher meine ganz laienhafte Vermutung: der Aktivitätsdrang kommt vielleicht gar nicht vom Baclofen sondern ist vom Fehlen der Alkoholwirkungen bedingt?

Thema Vergesslichkeit: hier kenne ich es, im Alltag vergeßlich sein zu können, wenn mich etwas psychisch besonders beansprucht, erfreut oder belastet, zb. vor Monaten der Tod meiner Schwester. Ein Medikament, dass uns von dem Alkoholzwang befreien könnte, hat natürlich enorme psychische Bedeutung! Dass sich die Gedanken darauf konzentrieren und vieles andere vergessen lassen, das wäre meine Vermutung.

Mit anderen Worten: 'gefühlte' Nebenwirkungen eines Medikaments müssen keine wirklichen Nebenwirkungen sein, sondern könnten auch Wirkungen sein, die sich aus dem Erwartungshorizont ergeben. Bei gleichzeitiger Alkoholabstinenz könnten es auch Wirkungen sein, die sich nicht aus dem Medikament, sondern aus dem fehlenden Alkohol erklären.
Es sind, wie gesagt, aber nur laienhafte Vermutungen...


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BeitragVerfasst: Dienstag 6. April 2010, 12:24 
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Hallo Martin,

Deine Vermutungen sind natürlich richtig und sind dem Placebo-Effekt geschuldet. Abgesehen davon, dass auch ein Placebo-Effekt einen positiven Effekt hat, verbraucht sich die Placebo-Wirkung spätestens nach 3 Monaten. Hier im Forum findest Du mittlerweile eine Menge Mitglieder die Baclofen länger als 3 Monate nehmen und die bei konstanter Dosierung keinerlei Wirkungsverlust berichtet haben. Oder doch? Bitte posten!

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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BeitragVerfasst: Dienstag 6. April 2010, 14:55 
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Registriert: Samstag 26. Dezember 2009, 17:34
Beiträge: 275
Wohnort: Hamburg
"Bei gleichzeitiger Alkoholabstinenz könnten es auch Wirkungen sein, die sich nicht aus dem Medikament, sondern aus dem fehlenden Alkohol erklären."

Das, was du schreibst, Martin, klingt sehr, sehr logisch; es scheint aber leider nicht in ein definiertes Erklärungsmuster zu passen.
Ich habe auch schon des öfteren darauf hingewiesen, aber...
M.E. hat das mit "Placebo-Effekt" rein gar nichts zu tun. Es ist die "Entzugserscheinung" von Ethanol = Alkohol.
Warum diese hier systematisch ausgeblendet wird, obwohl der Zusammenhang: Baclofen-Anwendung -weniger/kein Alkohol-Konsum veränderte psychische Befindlichkeit von jedem erfahren wird, bringt mich schon längere Zeit zum Grübeln.
Gibt es hier evt. auch eine selektive und/oder gewollte Wahrnehmung und ablenkende oder Nicht/Reaktion?
LG


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BeitragVerfasst: Mittwoch 7. April 2010, 06:26 
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Dear emelie,

danke für die tollen Antworten und auch Glückwünsche. Tut einfach auch mal gut! :smt003

Freue mich mit Dir, liebe emelie, dass es bei Dir auch besser wird. Jo-Kurt sei Dank. :smt030

Hi Martin,

Auch Dir vielen Dank. Dein Posting beleuchtet eine Thematik die durchaus diskutiert werden sollte, da wie elgalopin in seiner unverwechselbaren Manier bemerkte, dies hier im Forum bisher eher ausgeblendet wurde.

M.E. führt sehr wohl reduzierter Alkoholkonsum bzw. Abstinenz zum Abklingen körperlicher und geistiger Beeinträchtigungen, wie bei jeder Krankheit auch die erfolgreich bekämpft/ausgemerzt werden konnte. Und hier schließe ich aber, im Gegensatz zu Deiner Hypothese lieber Martin, den Kreis zu Baclofen. Bac „bekämpft“ die Krankheit Alkoholismus und fördert die Gesundung des befallenen Individuums. Zusätzlich und das wirst Du auch noch nach Einnahme von Bac erleben, schwinden vorhandene „irrationale“ Ängste und Depressionen.

Bei mir kann ich aber mit relativ hoher Sicherheit ein Placeboeffekt ausschließen. Ich trinke ja weiter und erst mit einer Einnahme von 150 mg/Tag reduzierte sich mein Alkoholkonsum auf die Hälfte. Dies schreibe ich Bac zu.

Die Klarheit im Kopf erfolgte schon bei niedriger Dosierung.

Wortfindungsstörungen hatte ich bisher, bis auf mein unheimlich schlechtes Namensgedächnis, nicht in diesem Umfang. Denke das geht auch wieder weg.

Müdigkeit am Nachmittag und am frühen Abend sind eindeutig NW von Bac.

Bei den Gelenkschmerzen sehe ich eine Kombination aus meiner durch Bac ausgelösten höheren Aktivität (12 h PC-Arbeit täglich) und Bac. Dies war übrigens schon bei meiner 1.Therapie der Fall. Mehr Bewegung hilft definitiv.

Trotzdem befürworte ich eine Diskussion, evtl. in einem eigenen Thread (martin oder elgarlopin auf geht`s!) um die Erfahrungen vieler TN zu bündeln.

_________________
LG

Archi
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