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 Betreff des Beitrags: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Samstag 11. Februar 2012, 00:22 
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15 Patienten mit Baclofen im Zeitraum bis zu 2,5 Jahren  behandelt. 
Ein Allgemeinmediziner kann bekannte Studien im Praxisalltag bestätigen.



Die Aussagen sind mit heutigem Datum (10.02.2012) schriftlich bestätigt.
Mit 9 zufriedenen von insgesamt 15 Patienten entspricht das Ergebnis in etwa den bekannten Ergebnissen. 60% sind mit der Behandlung mittels Baclofen zufrieden.

LG Federico


Zitat:
Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 

15 Patienten mit Baclofen im Zeitraum bis zu 2,5 Jahren  behandelt. 
Ein Allgemeinmediziner kann bekannte Studien im Praxisalltag bestätigen.


Im Gespräch wurde deutlich: Der Erfolg einer Behandlung mit Baclofen hängt ganz wesentlich vom behandelnden Arzt ab. Achtsamkeit, Empathie und Bereitschaft zum Gespräch sind von ausschlaggebender Bedeutung. 

Der Erfolg im Selbstversuch ohne ärztliche und/oder therapeutische Begleitung ist und bleibt die Ausnahme vom Regelfall (siehe auch O. Ameisen). 

Hohe Eigenmotivation zu Beginn einer Behandlung ist eine der wichtigsten Kriterien für eine signifikante Verbesserung der bestehenden Situation. Auf einer Skala von 1 – 10 würde ich idealerweise 7 – 8 als guten Mindestwert betrachten, darunter wird es schwierig. 

Die Vorstellung von Lebenspartnern, Verwandten oder Freunden „Pille statt Pulle“ würde es schon richten ist falsch, sagt der Mediziner weiter. Von ambulanter Entgiftung ist wegen der allgemein bekannten Risiken dringend abzuraten. Im Einzelfall ist es im Sinne einer langsamen Entwöhnung bei unriskantem Entzugssyndrom selektiv und unter engmaschiger Überwachung vorstellbar.

Der Vorstellung von Patienten, einen gesundheitlich unbedenklichen Umgang mit Alkohol erreichen zu können, stand ich vor 2 Jahren maximal ablehnend gegenüber. Durch engmaschige Überprüfung der Laborparameter und durch intensive Gespräche mit den Patienten wich die anfängliche Skepsis rasch. Unaufgefordert berichten sie von Vorfällen und in 2 Fällen auch von einem Rückfall, der jedoch erstaunlich schnell überwunden wurde. 

60% gaben zu Beginn der Behandlung gesundheitlich unbedenklichen Konsum als Ziel an, 40% schlossen diese Option für sich aus und strebten Abstinenz an. Die Ziele Verbesserung der Lebensqualität und des gesundheitlichen Status wurden in 14 von 15 Fällen erreicht und bestätigt. Angststörungen und Depressionen verbesserten sich durch externe therapeutische und andere Maßnahmen (SHG) signifikant. 1 Therapieabbruch war nachprüfbar auf fehlende Eigenmotivation zurückzuführen und verschlechtert das insgesamt gute Ergebnis deshalb unwesentlich.

In keinem Fall kam es zu medizinischen oder neurologischen Auffälligkeiten. Als unerwünschte Wirkung wurden Müdigkeit (3 P) und in einem Fall leichte muskuläre Beschwerden (1 P) erwähnt, die jedoch im Verlauf von 2 Wochen verschwunden sind. Alle anderen Patienten waren frei von UAW. 

14 von 15 Patienten setzen die Behandlung weiterhin auf eigenen Wunsch fort. Eine Patientin erhielt lediglich Beratungsleistung, vier weiteren Patienten habe ich nur etwas 6 bis 8 Wochen verfolgen können, danach haben sie sich nicht mehr gemeldet. Die verbleibenden 9 Patienten sind bis heute in Behandlung und äußern ihre Zufriedenheit anlässlich der regelmäßigen Konsultation. Derzeit wurde kein Wunsch nach Behandlungsabschluss und Abdosierung unter die ermittelte Erhaltungsdosis (Ausschleichen) geäußert. Nach bisher ungesicherter Datenlage ist die langjährige Dauermedikation bis auf weiteres angezeigt.
 
Das Medikament Baclofen, ein seit über 40 Jahren in der neurologischen Praxis bewährtes Muskelrelaxans ,  wird derzeit im „off label use“ als Versuch nach vorangegangenen erfolglos gebliebenen Maßnahmen angewandt. 

(fjk 09.02.2012)

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Montag 13. Februar 2012, 09:34 
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Hallo Federico,

ist auch etwas zur Dosis der Patienten (Arztbrief) bekannt ?

LG
FF


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 Betreff des Beitrags: Re: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Montag 13. Februar 2012, 14:55 
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@FF,

die mittlere Dosis liegt bei ca. 75mg, nicht sehr überraschend. Die Bandbreite umfasst 25mg bis 150mg.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Montag 13. Februar 2012, 15:15 
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Dr. Phillip Thomas veröffentlicht seinen Erfahrungsbericht über 3 Jahre.

Dr. Thomas behandelte sich selbst und veröffentlicht seine Erfahrungen mit der, wie er es nennt „High-dosed-Therapy“ in der Fachzeitschrift „Progress Neurology and Psychiatry“ Ausgabe 16, first publish online vom 10.02.2012.

Interessant zu lesen, vor allem seine Erfahrung mit ungewolltem plötzlichen Absetzen von Baclofen während einer Dosis von 150mg. Mit Dr. Thomas verfügen wir jetzt über 3 Erfahrungsberichte von Ärzten in der Selbstbehandlung mit Baclofen. Alle über mehrere Jahre wohlgemerkt. Wer nicht über ausreichende Englischkenntnisse verfügt kann in Google das Übersetzungstool benutzen, die Qualität ist akzeptabel.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 13:58 
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Hallo. Meine Tochter nimmt seit Juni 2011 auch Baclofen. Sie ist stark alkoholabhängig. Nimmt sie die aber nicht, hat sie sofort einen Rückfall, der dann allerdings nicht mehr über Wochen dauert. Wird sich das geben?


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 Betreff des Beitrags: Re: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Februar 2012, 14:22 
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Hallo Feder,

Baclofen ist eher eine Dauertherapie

Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Montag 9. April 2012, 16:38 
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Beiträge: 1
hallo. ich bin der Bernd 54j. lange zeit schon alkoholabhängig zuletzt 6jahre trocken, war nicht immer leicht, mal krampf mall fiel es mir leicht, das einzige was meinem arzt einfiel waren ad s, habe das buch von o. ameisen gelesen und auch meinem arzt gegeben, das ergebnis war niederschmetternt, absoluter schulmediziener, auch ein guter arzt aber nicht für baclofen empfänglich, was ich als betroffener davon halte egal, die depries machen mich auf dauer tot suche jetzt nach einer lösung an baclofef zu komen, ich bin aus meckl. vorp. arschder welt aber vieleicht kennt jemannd einen doc der es off label use verschreibt

vielle liebe grüsse an alle denen es so geht wie mir Bernd


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 Betreff des Beitrags: Re: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Montag 9. April 2012, 17:06 
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Beiträge: 8253
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Hallo Bernhard,

sei doch bitte so lieb und stell Deinen Beitrag in den Bereich Vorstellung/Neumitglieder ein. (Neues Thema) Du wirst hier als Neumitglied nicht gefunden, außer von mir. Für Meckpom gibt es vielleicht auch eine Lösung. Trotzdem erstmal, Herzlich Willkommen.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Dienstag 10. April 2012, 18:05 
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Hallo Bernd!
Wenden Sie sich an Federico. Der kann ihnen meine Verbindung geben, vielleicht kann ich Ihren Arzt Irvingüberzeugen? Ich würde Material schicken, reden...


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 Betreff des Beitrags: Re: Interview mit einem Arzt für Allgemeinmedizin 
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Mai 2012, 19:48 
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Registriert: Freitag 20. Januar 2012, 17:05
Beiträge: 11
Die "Zufriedensheitsrate" beträgt unglaubliche (!!!) 95 % !!!!

http://alcalc.oxfordjournals.org/conten ... 8.abstract


abstintent 80%
low risk: 15%
n= 132 !!
bitte nachrechnen !

bitte bremst mich ein bei der interpretation, aber das ist wirklich sensationell !!!!


was wissenschaftlich noch nicht untersucht wurde:
die maintenance-dose.


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