Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: 10 Wichtige Erkenntnisse
BeitragVerfasst: Montag 14. März 2011, 17:01 
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Baclofen und was kann ich sonst noch für mich tun?

Wie wir heute wissen, führt Baclofen ohne zusätzliche Eigenleistung nur selten zu einer langfristig zufriedenstellenden Genesung. Eine Bestandsaufnahme nach 15 Monaten intensiver Forenarbeit führt zu 10 grundsätzlichen Erkenntnissen auf der Basis eigener und der Erfahrungen von mehr als 500 Mitgliedern des Forums sowie der Auswertung von fünf innerhalb des Forums durchgeführten Umfragen. Seit einigen Jahren ist ein Paradigmenwechsel in der Suchtforschung/Suchttherapie erkennbar. Innerhalb des überwiegend praktizierten 3-Säulen-Modells abstinenzorientierter, dogmatischer Prägung (Entgiftung/Entwöhnung/SHG), insbesondere in der Behandlung von Alkoholismus ist bislang kaum ein Umdenken wahrnehmbar. Immer wieder werden im Forum Fragen nach Therapieangeboten, Therapieformen, Entwöhnungstherapien, Langzeittherapien und Selbsthilfegruppen gestellt. Das neue Unterforum mit dem schlichten Titel „Therapie“ trägt diesem Umstand Rechnung und versucht Antworten zu diesem wichtigen Thema zu finden. Wir freuen uns über eine lebendige Diskussion.

Federico, Jivaro, Praxx,


10 grundsätzliche Erkenntnisse:

1. Baclofen ermöglicht eine schnell erreichbare Trinkpause, bzw. Reduktion des Alkoholkonsums

2. Eine rege Beteiligung im Forum fördert die Beibehaltung einer gesünderen Lebensweise und erhöht die Sicherheit im Umgang mit Baclofen (Nebenwirkungen)

3. Baclofen plus weiter führende Bearbeitung des Alkoholismus führen zu erhöhter Stabilität und wenn erwünscht, zu zufriedener Abstinenz

4. Unter weiter führender Bearbeitung ist zu verstehen:
    a) Selbsthilfegruppe ohne Dogmen und Toleranz gegenüber Baclofen
    b) begleitende Gespräche mit Vertrauensperson(en) ohne absoluten Abstinenzanspruch
    c) Coaching mit (selbst)erfahrenem Coach (Baclofen und Alkohol)
    d) Psychotherapie mit Toleranz gegenüber Baclofen ohne absoluten Abstinenzanspruch
    e) KT-Training nach Körkel, Harm Reduction Programme (IHRA)

5. Unter erfolgreicher Therapie verstehen wir innerhalb des Forums ausschließlich das Erreichen eines cravingfreien Zustandes mit sozial- und gesundheitsverträglichem Alkoholkonsum oder zufriedener Abstinenz.

6. Primärerkrankungen sind vorerst nicht Gegenstand von Diskussionen innerhalb des Forums sofern sie über Angsterkrankung und Depressionen hinausgehen

7. Empfehlungen für Coaching und Psychotherapie werden vorerst nicht gegeben.

8. Langzeittherapien im Zusammenhang mit Baclofen sind derzeit (noch)nicht möglich.

9. Ambulante und stationäre Entwöhnungsbehandlungen mit tolerierter Baclofen-Medikation können sinnvoll sein.

10. Ausschlusskriterien: Jede Therapie, die Betroffene nicht dauerhaft weiterführt oder die mit Erklärungsmustern arbeitet, die ein Therapieversagen ausschließlich dem Betroffenen selbst anlastet, ist kontraproduktiv und daher zu ändern oder zu unterlassen.


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 Betreff des Beitrags: Re: 10 Wichtige Erkenntnisse
BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2017, 21:09 
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Heute habe ich diesen Beitrag entdeckt und möchte ihn durch diesen Kommentar anderen empfehlen.

Lieben Gruß in die Runde
Liesbet

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Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten.


Hilde Domin


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 Betreff des Beitrags: Re: 10 Wichtige Erkenntnisse
BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2017, 02:49 
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Beiträge: 682
Hallo erstmal,
ich versuche mal zu antworten.
Ich weiẞ jetzt nicht wirklich wie ?
Punkt 1: 10 Punkte (Ja oder Nein ?)
Punkt 2: 10 Punkte (Ja oder Nein ?)
Punkt 3: mag sein ?

Also diese Fragen noch mal gestellt mit einer Bewertung von 1-10 wäre wohl für jeden nicht schlecht, weil man denkt wieder drüber nach.
Was noch gehen könnte.
Nebenwirkungen könnte man noch aufführen, von 1-10
Und wer wie lange schon Bac nimmt und ab wann Erfolg war.
Gibt es so einen Fragebogen vielleicht schon ?
Oder is schon alles ausgewertet ?
Gruss Bine


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 Betreff des Beitrags: Re: 10 Wichtige Erkenntnisse
BeitragVerfasst: Sonntag 20. August 2017, 07:01 
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 20:32
Beiträge: 149
Hallo in die Runde :-h
Danke Liesbet für das Aufzeigen dieses Artikel
Hatte ihn noch garnicht gelesen

Ich schreibe hier mal für mich und meine derzeitige Situation,weil das natürlich alles sehr individuell ist /bin seit 16 h in Therapie .

Zitat:
3. Baclofen plus weiter führende Bearbeitung des Alkoholismus führen zu erhöhter Stabilität und wenn erwünscht, zu zufriedener Abstinenz

Passt
Mit einer Therapie dabei wird ein Schuh draus
Alte Denkschemen werden aufgebrochen
Ich beobachte mich genauer
Ich weiss mittlerweile(meistens),warum ich zu bestimmten Zeiten trinken möchte/muss

Zitat:
d) Psychotherapie mit Toleranz gegenüber Baclofen ohne absoluten Abstinenzanspruch

Meinen Therapeuten interessiert Baclofen überhaupt nicht ,obwohl ich ihn mehrmals drauf hingewiesen habe
Obwohl am Anfang mächtig Druck bzgl der Abstinenz gemacht wurde ,sind wir jetzt zur Kontrolle der Trinktage übergegangen
Übrigens hat der anfängliche Druck bewirkt , das ich mir nach der Therapiestunde erstmal Alkohol an der nahegelegenen Tanke besorgt habe .
Dieses Verhalten hat sich verfestigt ,d.h. bei Terminen am Abend komme ich nicht an der Tanke vorbei
Ich nehme wenn möglich nur Nachmittagstermine
So schnell wird bei mir unter Druck das Suchtgedächtniss programmiert

Zitat:
5. Unter erfolgreicher Therapie verstehen wir innerhalb des Forums ausschließlich das Erreichen eines cravingfreien Zustandes mit sozial- und gesundheitsverträglichem Alkoholkonsum oder zufriedener Abstinenz.

Da würde ich mich jetzt mal einstufen
2 Trinktage die Woche /(gesellsch Events ausgenommen )
Trinkmenge pro /ca 60 g Alkohol

Zufriedenheit :Auf jeden Fall
Trinkmenge kann ich schlecht noch weiter runterfahren
Trinktage arbeite ich dran
Ziel ist weniger /evtl garnicht mehr

Es gibt vereinzelt noch Phasen , wo es nicht so gut läuft
Da heisst es dann , zurückblicken auf das Erreichte
Evtl Bac Dosis für kurze Zeit leicht erhöhen (zZ 137,5 mg)
Dran bleiben( mit allem neu erlernten Wissen )
Nach kurzer Zeit pendelt es sich wieder ein

Ohne Baclofen keine Chance
PS : Bitte hier keine Threat zu moderatem Konsum draus machen -die gibts im Forum genug

Gruss Laggard


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 Betreff des Beitrags: Re: 10 Wichtige Erkenntnisse
BeitragVerfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 19:45 
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Es gibt eine Liste von Ärzten, die bereit sind Baclofen zu verschreiben, übrigens danke,Gibt es auch ein Liste von Therapeuten??
denke eine Kombination, wäre nicht nur mir dienlich :-\
Alte erfahrene Hasen, und Häsinnen..............macht das Sinn??


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 Betreff des Beitrags: Re: 10 Wichtige Erkenntnisse
BeitragVerfasst: Samstag 9. Dezember 2017, 13:17 
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Jana hat geschrieben:
Gibt es auch ein Liste von Therapeuten??

Im Jahr 2016 wurden in Deutschland rund 378.600 berufstätige Ärzte (Statista) gezählt.
Wir führen etwa 120 Ärzte, die Baclofen verschreiben in unserer Liste.

Im Jahr 2016 wurden in Deutschland 23.812 vertragsärztliche Psychotherapeuten (Statista)
gezählt. Uns ist kein Therapeut bekannt, der Patienten mit Baclofenmedikation annimmt.

In Deutschland wird die Zahl alkoholabhängiger Menschen auf 1,8 Mio geschätzt (DHS 2016).

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: 10 Wichtige Erkenntnisse
BeitragVerfasst: Sonntag 10. Dezember 2017, 09:45 
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Registriert: Montag 4. September 2017, 08:25
Beiträge: 29
Danke federico,

die Relation ist schon krass

LG jana


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 Betreff des Beitrags: Re: 10 Wichtige Erkenntnisse
BeitragVerfasst: Montag 11. Dezember 2017, 11:20 
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00
Beiträge: 402
Hallo! :-h

Danke für den Beitrag. Ich stimme fast allen Punkten zu.

Federico hat geschrieben:
3. Baclofen plus weiter führende Bearbeitung des Alkoholismus führen zu erhöhter Stabilität und wenn erwünscht, zu zufriedener Abstinenz


Das stimmt. Man kann nicht nur auf eine Tablette vertrauen. Baclofen ist zwar eine Super Unterstützung beim Aufhören, aber man muss sich auch den Konflikten, Ängsten und Gefühlen stellen, die zum Trinken geführt haben. Ich glaube, dass niemand, der zum Alkoholiker geworden ist, einfach nur so getrunken hat...

Federico hat geschrieben:
Im Jahr 2016 wurden in Deutschland 23.812 vertragsärztliche Psychotherapeuten (Statista)
gezählt. Uns ist kein Therapeut bekannt, der Patienten mit Baclofenmedikation annimmt.


Da habe ich ja wirklich Glück! Ich habe ja vor kurzem nochmal eine Verhaltenstherapie angefangen und meine Therapeutin weiß von Baclofen und toleriert auch eventuelle Rückfälle. Sie hat übrigens auch großes Interesse am Buch von Dr. O. Ameisen gezeigt. Da kann ich wirklich froh sein.

Liebe Grüße
Manuela

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Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern


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 Betreff des Beitrags: Re: 10 Wichtige Erkenntnisse
BeitragVerfasst: Montag 11. Dezember 2017, 11:28 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Kornblume hat geschrieben:
Da habe ich ja wirklich Glück! Ich habe ja vor kurzem nochmal eine
Verhaltenstherapie angefangen und meine Therapeutin weiß von Baclofen und toleriert auch
eventuelle Rückfälle. Sie hat übrigens auch großes Interesse am Buch von Dr. O. Ameisen
gezeigt. Da kann ich wirklich froh sein.


Liebe Manuela,

das ist wunderbar. Wenn Du mir die Kontaktdaten per PN übermittelst, hätten wir den
Anfang zu einer Adress-Liste Psychotherapie gemacht. Vielleicht fühlt sich auch noch jemand
anderes angesprochen ...?

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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