Donnerstag 26. Mai 2011, 10:11
@Rolidor: 94 Baclofenkonsumenten sind sehr wohl aussagekräftig. Wer denn sonst? Diejenigen, die es nicht einnehmen?
Du beschreibst die "negativen Merkmale von Baclofen" - dazu im Gegenbeispiel der "Beipackzettel" von Alkohol:
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Ethanol, das in alkoholischen Getränken beinhaltet ist, ist ein
brandgefährliches Nervengift.
Es macht antriebslos, depressiv und süchtig. Es sorgt für Gewichtszunahme, macht bereits bei leichten Vergiftungszuständen reaktionsarm, bei stärkeren Vergiftungszuständen sogar völlig orientierungslos. Es kann zu heftigen Erbrechen führen. Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl sind nach Einnahme wahrscheinlich.
Es enthemmt und sorgt für ein überborderndes Selbstwertgefühl bis hin zu Arroganz und Missinterpretation von Mimik und Gestik Dritter, was zu Streit bis hin zu Gewaltexzessen führen kann.
Das übersteigerte Selbstwertgefühl fällt einem Reboundeffekt anheim, sobald die Neuzufuhr von Ethanol geringer ist, als das Maß in dem es vom Körper abgebaut wird. Ist das Ethanol gänzlich aus dem Körper verschwunden, so ist das Selbstwertgefühl daher niedriger als vor der Einnahme von Ethanol.
Dies kann zu einer Verstärkung von psychischen Problemen führen, die ursprünglich durch die Einnahme von Ethanol therapiert werden sollten.
Ethanol macht fahruntüchtig. Tätigkeiten an Maschinen oder sonstige mit Verantwortung verbundene Tätigkeiten sollten unter der Einnahme von Ethanol nicht durchgeführt werden.
Die Einnahme von Ethanol belastet die Organe - allen voran die Leber. Bei regelmäßiger Einnahme führt dies zur krankhaften Schrumpfung der Leber (Leberzirrhose). Es schädigt nachweislich dauerhaft das Hirn und steht im Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs u.a. im Magen-Darm-Trakt.
Eine charakterliche Wesensveränderung wird bei solchen Konsumenten festgestellt, die die Substanz längere Zeit eingenommen haben. Diese Wesensveränderung ist allerdings umkehrbar, sofern von der weiteren Einnahme der Substanz Abstand gehalten wird. Dies erweist sich allerdings im Hinblick auf den hohen Suchtfaktor, die hohe gesellschaftliche Akzeptanz und ein schier unstillbares Verlangen ("Craving") als schwierig.
Das sogenannte "Craving" war bis dato nicht oder nur sehr schwer behandelbar und hat mittel- bis langfristig zur körperlichen Abhängigkeit geführt, die wiederum schwere Schäden bis hin zum Tod verursacht.
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Warum nicht mal ernsthaft einen "Beipackzettel" für Alkohol erstellen und den dann jedem vor die Nase halten, der die "Nebenwirkungen" von Baclofen so beängstigend findet?
Viele Grüße,
Rafael
P.S.: Die Umfrage ist leider an mir vorübergegangen, sonst wär da noch ein Kreuzchen mehr bei "Sehr zufrieden".