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Mein Name ist Frank, ich bin Alkoholiker

Montag 2. Januar 2012, 02:16

You kill me

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die DVD habe ich zu Weihnachten als Geschenk erhalten. Interessant wie man Filme aus einer anderen Perspektive sehen kann. Was für die internationale Filmkritik eine Gangster-Komödie ist, war für mich eine selten tiefgründige Story zum Thema: „Du musst Dein Leben ändern.“ Ausserdem: ich hätte nie gedacht Ben Kingsley in einer ebenso genialen Rolle wie in „Ghandi“ zu sehen. Mein Urteil: unbedingt kaufen und ansehen, einfach genial.

LG Federico

Kritik „You kill me“
von Julia Stache

In John Dahls Gangsterkomödie wird Ben Kingsley zu einem radikalen Lebenswandel gezwungen. Als alkoholkranker polnischer Serienkiller wird er nach San Francisco zu den Anonymen Alkoholikern geschickt, um seinen Job anschließend wieder sorgfältiger ausführen zu können. Der gut besetzten Komödie fehlt es durch ihren Hang zur Romantik am nötigen Schwung, bei dem auch gut verteilter schwarzer Humor nicht weiterhelfen kann.

Frank ist ein Killer, wie er im Buche steht. Knallhart erledigt er seine Aufträge, ohne mit der Wimper zu zucken. Hinter der äußerlich harten Fassade versteckt er jedoch ein großes Problem. Frank ist Alkoholiker und der recht intensive Konsum von harten Sachen lässt ihn einen wichtigen Auftrag verschlafen. Sein Onkel steckt daraufhin in großen Schwierigkeiten und verfrachtet Frank nach San Francisco, wo er sein Leben wieder in den Griff bekommen soll. Neben einem Besuch der Anonymen Alkoholiker muss Frank nun in einem Bestattungsunternehmen mit dem Tod vorlieb nehmen. Als er die taffe Laurel kennenlernt, wird Franks alkoholische Abstinenz auf eine harte Probe gestellt.

John Dahls Gangster-Komödie beginnt mit großem Elan und zeigt bereits ab der ersten Einstellung seinen humorvollen Charakter. Leider lässt der Schwung im Verlauf des Films merklich nach. Das liegt vor allem daran, dass die Geschichte relativ unentschlossen zwischen den Handlungsorten wechselt, ohne die Hauptfigur Frank dabei merklich weiter zu entwickeln. Zudem erscheint die Geschichte oftmals recht unglaubwürdig, insbesondere dann, wenn Frank Laurel kennenlernt und sowohl ihr als auch den Teilnehmern des Alkoholikertreffens offenbart, wie er sein Geld verdient. Keiner der Anwesenden scheint großartig davon berührt, dass er als Killer arbeitet und besonders Laurel geht darüber hinweg, und lässt sich sogar noch in die Kunst des Tötens einweisen.

Die Absurdität, die sich aus einzelnen Szenen ergibt, wirkt stellenweise zu aufgesetzt, um noch glaubhaft zu erscheinen. Dafür spielt Ben Kingsley den Part des Killers umso glaubwürdiger und den inneren Konflikt, den er bei seinem Kampf gegen den Alkohol durchläuft, kann er glaubhaft vermitteln. Die Besetzung Tea Leonis als taffen Gegenpart zu Kingsley ist gut gewählt, obwohl es dem Zuschauer zunächst schwerfällt, die Liebesbeziehung der Beiden einfach so hinzunehmen. Die beiden Charaktere scheinen viel zu gegensätzlich, als dass sie wirklich zueinander passen würden.

Leonis Rolle mischt die insgesamt schleppende Handlung jedoch noch einmal ordentlich auf und auch die Nebenrollen, mit Luke Wilson oder Bill Pullman bestbesetzt, sorgen immer wieder für frischen Wind. Insgesamt hat You Kill Me jedoch wesentlich mehr Potenzial, welches nicht ausgeschöpft wurde und ist deshalb trotz schwarzem Humor und guter Darstellerriege ab der Hälfte des Films ermüdend. Eine Killerkomödie, der weniger Romantik und mehr Härte gut getan hätte.

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