Dienstag 25. September 2012, 14:52
offensichtlich lag bei uns ein Denkfehler vor, wir sind zu sehr von unserer eigenen Vorstellung ausgegangen. Alkoholismus wird im Licht der breiten Öffentlichkeit nach wie vor immer noch und überwiegend mit Unverständnis, Spott und Häme wahrgenommen. Man braucht nur die Kommentare in Massenmedien wie Bild, Bunte, Focus und zu den Videos in Youtube zu lesen, wenn es wieder einmal einen Promi wie z.B. jüngst Jenny Elvers-Dingenskirchen erwischt. Dass es auch anders geht, zeigen lediglich Süddeutsche Zeitung und Der Spiegel oder dieser Artikel
aus Österreich, der Zeitschrift Profil (Äquvalent zu Spiegel). Leider werden diese Presseerzeugnisse im Vergleich zu den Boulevardmedien nur von einer Minderheit gelesen.
Jede
Avaaz-Kampagne baut darauf, dass die Unterzeichner den Link aus dem Mail an Freunde, Bekannte, Mitstreiter für diese Sache weitergeben. Ganz offensichtlich macht das so gut wie Niemand, die Kampagne ist bei 140 Unterzeichnern stehengeblieben. Welcher Alkoholiker hat noch Freunde? Und wenn doch, möchte man sich die Freundschaft erhalten und sie nicht durch die Weitergabe der Avaaz-Kampagne auf's Spiel setzen. Bitte nicht als Vorwurf zu verstehen, ich versuche lediglich die Realität zu beschreiben.
Meine Wahrnehmung ist eben nicht die Wahrnehmung Vieler – sondern höchstens die Wahrnehmung einiger Weniger. Am Beispiel Frankreichs und einer ähnlichen Kampagne ist zu sehen, dass auch dort der Aktionismus seine Grenzen bei 5.000 Unterzeichnern gefunden hat – das ist zwar eine Menge, doch läuft die Petition schon seit 3 Monaten – das relativiert. In 3 Monaten dürften wir um die 1.000 Unterschriften haben – dies entspricht in etwa der Zahl der Forenmitglieder, so wie in Frankreich auch.
Über diesen Bereich hinaus verhindern Schamgefühle, Stigmata und weil es mich ja nicht selbst betrifft, die Weiterverbreitung dieses wichtigen Anliegens.
Jede andere Kampagne, wie z. B.
diese hier kann mit ungleich mehr Erfolg rechnen. Klar, ich bin auch gegen die Massentierhaltung und gegen die Gefangenschaft von Delfinen in Delfinarien. Warum aber die Freiheit von Alkoholismus so unwichtig erscheint, erschließt sich mir nicht wirklich.
Mit anderen Worten: wenn nicht wenigstens ein paar von uns den Link weitergeben, z.B. an andere Foren, Blogs, Freunde und Bekannte, wird die Petition erfolglos bleiben.
Avaaz gibt dazu nachfolgende Tipps:Ihre Petition "Zulassung eines hochwirksamen Medikaments zur Behandlung von Alkoholismus" ist nun schon ein paar Tage alt. Hoffentlich haben Sie bereits die meisten Leute, die Sie persönlich kennen, per E-Mail oder über soziale Netzwerke erreicht. Jetzt ist es an der Zeit, die Petition weiter zu verbreiten und auch auf anderen Webseiten vertreten zu sein.
Blogs, Webseiten, und selbst Journalisten sind immer auf der Suche nach etwas Interessantem, worüber Sie schreiben können. Ein Blogbeitrag oder Newsartikel über Ihre Petition kann Ihnen helfen, mehr Unterschriften zu erhalten und bereichert gleichzeitig deren Seiten.
Für Blogs und Webseiten: Kennen Sie Webseiten oder Blogs, die Sie oft lesen, und die in irgendeiner Form mit Ihrem Thema zu tun haben? Das ist ein großartiger Ausgangspunkt, weil sich die anderen Leser wahrscheinlich ebenfalls für Ihr Thema interessieren. Auf einigen Seit en können Sie sogar einen Account erstellen und Ihre eigenen Beiträge posten. Suchen Sie nach einer Telefon-Nummer oder E-Mail-Adresse, um die Betreiber dieser Seiten über Ihre Petition zu informieren, und fragen Sie, ob sie bereit wären, diese zu posten.
Für Nachrichten: Sie können sich einer Konversation über eine Nachrichtenseite anschließen oder sogar versuchen, SELBST die Nachrichten zu sein. Die Kommentar-Threads in einem themenverwandten Beitrag sind ein großartiger Ort, um auf Ihre Petition zu verlinken -- Journalisten lesen oft die Kommentare zu ihren eigenen Beiträge, genau wie deren Leser. Immer mehr Journalisten nutzen Twitter, um stets topaktuell informiert zu sein und neue Stories zu finden. Es ist durchaus üblich, an jemanden zu schreiben oder zu twittern, von dem Sie denken, dass er an Ihrem Thema interessiert sein könnte.
Zu diesem Zweck habe ich einen Standardtext vorbereitet den jeder kopieren und nach Belieben ändern kann:Jeder der sich in irgendeiner Weise mit dem Thema Alkohol beschäftigt hat weiß, dass Alkohol für einige Menschen zum Problem werden kann. Und jeder kennt auch die dummen Sprüche die diejenigen treffen, die verzweifelt aufhören wollen, es aber nicht schaffen.
Aber kaum jemand kennt das Medikament Baclofen, zumindest nicht in Deutschland. Es wird der Öffentlichkeitseit Jahren beharrlich verschwiegen. Es ist kein Wundermittel aber es ist das erste und einzige bekannte Medikament, das wie ein Wunder wirkt.
Bitte unterzeichnet diese Petition:
http://www.avaaz.org/de/petition/Zulass ... oholismus/Ganz allgemein zu Netzwerken bleibt noch zu sagen: Netzwerke entstehen nicht von alleine, man muss ein Netz knüpfen, es hegen und pflegen. Viele Neumitglieder unseres Forums schreiben in der ersten Vorstellung, wie froh sie waren uns gefunden zu haben. Dass wir heute so leicht gefunden werden, ist kein Zufall sondern Ergebnis konsequenter und stetiger Netzwerkarbeit. Mein Dank an dieser Stelle gilt ganz besonders Petrocelli für das kostenlose Providing der Website und Delle54 für seine Arbeit als technischer Administrator, an Jivaro die unermüdlich an allen Fronten wirkt, an Moonriver für seine einfühlsame Moderation sowie an alle Forenmitglieder die sich im Hintergrund um die Weiterverbreitung des Forums bemüht haben.
GLG Federico