Donnerstag 10. Oktober 2013, 00:02
Einmal Schamgrenze und zurück – kleine Geschichte über einen Suchtmediziner.
Am 3.11.2009 gründeten 3 Personen eine GmbH mit dem schönen Namen
„Anastasis“ und dem Ziel, Gewinne mit Nichtraucherseminaren und ambulanten Drogentzügen
mit Hilfe eines sogen. NES-Geräts zu erzielen.
2011 erschien in der
Suchttherapie ein Kongressbeitrag, verfasst von einem der geschäftsführenden
Gesellschafter der Anastasis GmbH. Im selben Jahr ein Artikel in der
Complementärmedizin.Ebenfalls in 2011 scheidet der promovierte Suchtmediziner aus der GmbH aus, die zugleich in
NESCURE Gmbh umfirmiert. Neuer Unternehmenszweck: Reiseveranstaltungen.
2012 offeriert Nescure eine 21-tägige Complete-Behandlung in Marbella/Spanien für
sagenhaft günstige 12.700 Euro.
An dieser Stelle endet die Story – vorerst, jedenfalls.
Anlässlich des 12. interdisziplinären Suchtkongresses 2011 in München konnten wir
das Poster des konfliktfreien Suchtmediziners in unmittelbarer Nachbarschaft unseres
Posters, mit dem Thema „Baclofen“ bewundern. Im Unterschied zu Baclofen, gibt es bis
heute keine einzige unabhängige Studie über die Neuro-Elektrische Stimulationsbehandlung.
Eine Vertrauensperson meinte unlängst, diese Recherche würde sie an die Methode eines
Günther Wallraff erinnern. Das stimmt nicht ganz. Wallraff musste sich in die Unternehmen
über die er recherchieren wollte, verdeckt einschleichen – die
Geschäftsführer der Nescure GmbH sind auf mich zugekommen. Manchmal dauern Recherchen länger, begonnen hatten sie im
Oktober 2012 mit
dem Griff in's Klo des Monats.LG Federico