Prof. Philippe Jaury präsentierte am 14. Mai in Paris eine Auswertung über seine Erfahrungen mit 192 Patienten, die mit Baclofen über einen Zeitraum von 3 Jahren behandelt wurden. Jivaro und ich waren staunende Zuhörer, den Namen Philippe Jaury hörten wir anlässlich der Mitgliedersammlung von AUBES zum ersten mal.
Aktuell erhält Philippe Jaury jetzt vom PHRC, dem Krankenhausprogramm für klinische Forschungen (Ministerium für Gesundheit und sozialen Schutz) die Mittel für eine klinische Studie mit Baclofen. Die vom Gesundheitsministerium finanzierte klinische Studie, wird vorerst für ein Jahr und ausdrücklich erwähnt, hoher Dosierung mit Baclofen, an der Universität Descartes Paris durchgeführt.
Die „Geschäftsidee“ von Olivier Ameisen, vor einiger Zeit leider hier im Forum als „gefährlicher Spinner“ bezeichnet, scheint sich jetzt mit staatlicher Unterstützung gewinnbringend auszuweiten. Das ist schön, denn den Gewinn fahren all diejenigen ein, die ihre Krankheit in Zukunft mit Baclofen, egal in welcher Dosierung, erfolgreich behandeln lassen können. Die erweiterte Zulassung für eine Behandlung bei Alkoholismus rückt immer näher, die steigende Anzahl von Ärzten, die ihren Patienten Baclofen „off label“ verschreiben, ist ein weiteres Indiz für die rasch wachsende Akzeptanz.
Ich hatte nie ein Problem mit Olivier Ameisens „Geschäftsidee“. Vielleicht ein guter Anlass mal wieder Danke zu sagen. Danke für das Ende meiner Sucht und für das Ende des Leids so vieler Menschen, die ich mittlerweile kennenlernen durfte. LG Federico
Nachtrag: die Studie wird ambulant an der Universität Descartes durchgeführt. Es handelt sich um eine randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Studie. Nach allem was ich weiß, dürfte dies die erste staatlich finanzierte Studie über einen längeren Zeitraum und ohne Limitierung der Dosierung sein.
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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