Montag 12. Dezember 2011, 13:58
ganz durch Zufall lese ich hier gerade und sehe mit grossem Erstaunen, dass Du aus meiner Private-Seite im Facebook Postings von mir hier einstellst.
Liebe Emelie,
ich habe lediglich ein bekanntes Zitat das Du verwendet hattest mit Hinweis auf den Stichwortgeber „Emelie“ hier eingestellt und ja, auch dass es aus FB stammt. Ich habe es neu abgetippt, nichteinmal kopiert. Zwischen Emelie und FB gibt es keinerlei Verbindung wie Du sicher weißt.
Deiner Bitte werde ich selbstverständlich entsprechen, auch den Eintrag löschen wenn Du das möchtest.
LG Federico
Montag 12. Dezember 2011, 15:14
Mich wundert, dass Jaury nur 25% "BAC-Versager" angibt.
In einer Dissertation aus seinem Haus liegt diese Zahl, die allerdings auch die zahlreichen "verlorenen" Patienten einbezieht, bei m.E. realistischeren 40%!
Ich finde eine ähnliche Quote von "Versagern" (Wirkungs-Versagen von BAC) unter meinen Patienten.
Viele sind - vielleicht aufgrund der unerwünschten Wirkungen - zu zaghaft bei der Dosisfindung und steigern die Dosis nicht in den sicher wirksamen Bereich. Bei einigen klappt es dann im zweiten Anlauf, wenn sie sich dafür motivieren lassen.
Eine weitere Gruppe schafft es nicht, dauerhaft ein Medikament einzunehmen, das ihnen ihr einziges "Vergnügen" raubt, die zu sehr von Ängsten und Besorgnissen erfüllt sind, wie sie ihr Leben ohne Alkohol in den Griff bekommen sollen, wenn sie es schon mit Alkohol nicht schaffen.
Manchmal spielt auch das co-abhängige Sozial- und Familiensystem eine Rolle, das der Abhängige um sich herum geschaffen hat und das ohne den Alkoholkonsum des Betroffenen nicht mehr funktioniert und zu zerfallen droht
Möglicherweise gibt es eine umgekehrt proportionale Beziehung zwischen der Abhängigkeitsschwere und der Wirksamkeit von BAC.
Natürlich ist außerdem zu erwarten, dass es Menschen gibt, bei denen BAC aufgrund von genetisch bedingten Rezeptor-Polymorphismen einfach keine Wirkung am GABA-B-Rezeptor entfalten kann, wie das für viele andere Rezeptoren und ihre Agonisten nachgewiesen wurde - da sind aber keine 25% zu erwarten!
Was bleibt, sind aber 40% (Frankreich) bzw 55% (bei meinen Patienten), die unter Baclofen die Abstinenz erreichen und erhalten können - und das ist immer noch eine stolze Quote, verglichen mit Naltrexon, Acamprostat und konventioneller Abstinenztherapie!
LG
Praxx
Montag 12. Dezember 2011, 16:18
@praxx,
eine der Hauptursachen für unbefriedigende Wirkung identifizierten die Franzosen bei den fremdmotivierten Patienten. Obwohl man versucht durch gezielte Vorauswahl diese nicht aus sich Selbst heraus motivierten Menschen herauszufiltern, gelingt dies in vielen Fällen nicht. Der Partner, Arbeitgeber, Verwandte spielt bei der Motivation häufig eine größere Rolle als angenommen. Sicher gelingt es vielen Bac-Kandidaten erst sich selbst und dann den Arzt/Therapeuten zu täuschen, das Problem ist glaube ich bekannt. Schließlich gehört Täuschen und Tarnen zum Krankheitsbild.
Was bleibt ist dennoch unbestritten ein Ergebnis dass sich sehen lassen kann. Die Franzosen haben einen Satz dazu der mir besonders gefallen hat: „wir haben lange gesucht und nichts Besseres gefunden.“
LG Federico
PS Deine Erfolgsquote hängt sicher auch mit intensiver therapeutischer Begleitung zusammen.