Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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Profitierst Du von Deiner Baclofen-Therapie
Umfrage endete am Dienstag 17. Juli 2012, 20:16
Ja ich glaube es ist der richtige Weg für mich 94%  94%  [ 29 ]
Nein ich glaube es ist der falsche Weg für mich 6%  6%  [ 2 ]
Abstimmungen insgesamt : 31
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 Betreff des Beitrags: Umfrage: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Montag 18. Juni 2012, 11:14 
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Registriert: Mittwoch 11. August 2010, 10:00
Beiträge: 18
Wohnort: Hamburg
Hallo,

anstatt die Umfrage zu beantworten (als Angehörige poste ich ja nur hier) mal wieder ein update von uns:

Trocken und überglücklich ohne einen weiteren Zwischenfall seit nunmehr einem Jahr, fünf Monaten und 26 Tagen :-bd

Bitte macht weiter, was ihr mit diesem Forum uns an Lebensqualität ermöglicht habt, ist nicht mit Gold aufzuwiegen! Dankedankedankedankedanke

Liebe Grüße

Joker(in)


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 Betreff des Beitrags: Re: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Montag 18. Juni 2012, 15:40 
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17
Beiträge: 354
wem hilft es, Olivier Ameisen in Frage zu stellen?

-> Den Pharmafirmen, die ihre derzeitig im Handel befindlichen Medikamente verkaufen wollen. Intoleranten Einrichtungen, die evtl. ihr Geschäft mit uns Alkis bedroht sehen u. natürlich den gewöhnlichen Idioten, die sich im Web darstellen müssen. Weniger hart würde ich mit den Ärzten, Institutionen u. Personen ins Gericht gehen, die einfach noch misstrauisch o. verunsichert sind und auf gesicherte Studien warten.

wer profitiert von der Abwertung seiner Person?

-> s.o.

ist es sinnvoll eigene Unzufriedenheit auf alle zu projizieren?

-> egoistisch, kontraproduktiv, intolerant! Ich als Betroffener freue mich über u. mit jedem, der die Sucht überwinden kann - dabei ist es mir ganz egal, mit welchen Mitteln.

wie könnte man Kommunikation verbessern?

-> momentan finde ich sie total o.k. Evtl. fällt mir dazu noch was ein, wenn ich länger dabei bin.

darf man für konkrete Hilfe eine Gegenleistung verlangen?

-> verlangen vielleicht nicht, aber evtl. freundlichst erwarten. Wenn mir erfolgreich geholfen wurde, habe ich persönlich das dringende Bedürfnis, etwas zurück zu geben im Rahmen meiner Möglichkeiten. (AA: Schritt 12) Evtl. wäre ein Themenpunkt "Wie kann ich dieses Forum unterstützen?" sinnvoll.

können wir voneinander tatsächlich lernen?

->Tun wir das nicht, zumindest wenn wir ehrlich sind?

bedeutet Achtsamkeit auch, mal Tacheles zu reden?

→ natürlich, sonst könnten wir u.a "... im Ozean der Achtlosigkeit, der Sorgen und des Leidens versinken und uns verlieren" (Thich Nhat Hanh).

ist der Erfolg, den jeder einzelne erzielt hat, real oder nicht?

→ auch hier kann nur Ehrlichkeit die richtige Antwort liefern – jedenfalls bei mir ist der Erfolg bis jetzt real !!!!

sind Umfragen sinnvoll oder sollen wir es lassen?

→ sind immer ein Barometer der momentanen Situation (vorausgesetzt möglichst vieler Teilnehmer). Für uns selbst Bestätigung u. andere sicherlich wertvolle Orientierungshilfe.

ist wissenschaftliche Evaluation notwendig?

→ Für mich zählt nur der Erfolg, für andere kann dieses schon eine gewisse Voraussetzung sein.

kann dieses Forum mehr bewirken als bisher bekannte SH-Maßnahmen?

→ Gute Frage! Momentan bringt es mir deutlich mehr. Habe ein bisschen schlechtes Gewissen gegenüber meiner alten Stammgruppe. Ist auch ein Zeitfaktor. Habe privat u. beruflich sehr viel nachzuholen. Im Forum kann ich schnell mal aktiv werden, wenn etwas Luft ist und ich bleibe am Thema dran. Gruppe ist immer ein fester Termin, den ich z. Z. schlecht realisieren kann u. mag.

wie glaubwürdig sind wir eigentlich?

→ wegen der Qualität, Glaubwürdigkeit und der vielen sympathischen, kompetenten Gleichgesinnten bin ich hier. Sonst würde ich alte SH-Gruppe vorziehen.

und zum Schluss die ganz generelle Frage: hat Baclofen Dein Leben positiv verändert, oder nicht? Das würde mich sehr interessieren und ich glaube alle anderen auch.

→ Siehe meine "1.Vorstellung" –> neues Leben = neuer Mensch = Wunder???!!! (wenn auch erst 9 Wochen)

LG tom

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Was hier ist, ist überall - was hier nicht ist, ist nirgendwo.


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 Betreff des Beitrags: Re: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Montag 18. Juni 2012, 22:45 
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Beiträge: 1949
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WOW,

Arbeit doch nicht umsonst.
Ich sehe es sehr ähnlich.

Lg jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Montag 18. Juni 2012, 23:27 
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So dumm wie ich erst dachte, scheint die Idee doch nicht gewesen zu sein... kommt ganz schön was rüber und Whouw.

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Juni 2012, 00:04 
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Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 15:03
Beiträge: 109
Hi,

hab es gerade per Mail erhalten, 4. Umfrage Haken gemacht und jetzt noch (in Kurzform, da mein Rechner mal wieder spinnt). Ich hab jetzt nich gelesen, was bisher dazu geschrieben wurde.

Federico hat geschrieben:
Diese Frage stellt sich derzeit tatsächlich.

in letzter Zeit frage ich mich öfter ob ich noch richtig ticke oder ob da irgendetwas an mir vorbei geht. Ich fordere Euch auf mir sozusagen die Meinung zu sagen.

Folgende Themen stelle ich zur Diskussion:

wem hilft es, Olivier Ameisen in Frage zu stellen?

allen die an Alkoholismus, Depressionen und Ängsten verdienen. Es geht hier um Unsummen an Geld, es ist ein exorbitant grosser "Markt". Angefangen bei den Pharmaunternehmen, Ärzten/Kliniken mit entsprechenden Einrichtungen und organisationen wie AA und wie sie alle heissen. Und der Staat verdient ja auch kräftig mit...

Zitat:
wer profitiert von der Abwertung seiner Person?

s.o. - also alle jene, denen es hilft O.A. in Frage zu stellen

Zitat:
ist es sinnvoll eigene Unzufriedenheit auf alle zu projezieren?

nein, das wäre grottenfalsch. Damit hilfst Du weder Dir noch der Sache - ganz im Gegenteil.
Ich war ja über 20 Jahre im "harten" Tierschutz aktiv. Ganz schwer war für mich war (und ich wäre fast daran verzweifelt) zu lernen (das lässt sich m.M.n. auch übertragen):
-Du kannst die "Welt" nicht retten, Du wirst auch nie jemanden oder etwas retten, der nicht "gerettet" werden will - egal wie gut Deine Argumente sind (ich glaube, das weisst Du aber schon)
-Alles und jeder (scheint) gegen Dich/die Sache zu arbeiten - meist ohne das "scheint". Geld und Egoismus regiert die Welt (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das ist (leider) normal. Dazu kommt noch eine gewisse Trägheit, Besserwisserei, Uneinsichtigkeit und vor allem die Macht der Gewohnheit.
-man kämpft "gegen Windmühlen" - es macht Sinn, sich zu überlegen seine Kräfte gezielt einzusetzen, auch wenn es einem gegen den Strich geht, nur da kämpfen wo ein Erfolg auch möglich ist.
-beziehe "Misserfolge" nicht auf Dich. Quetsche Deine Füsse nicht in Schuhe, die Dir nicht passen.
- Du brauchst Geduld, Geduld, Geduld wenn Du etwas bewegen willst. Steter Tropfen höhlt den Stein...




Zitat:
wie könnte man Kommunikation verbessern?

Kommunikation zwischen wem?

Zitat:
darf man für konkrete Hilfe eine Gegenleistung verlangen?

Im Prinzip kann man für jede Hilfe eine Gegenleistung verlangen, die nicht gesetzlich untersagt ist. Ob es dienlich ist, ist eine andere Frage - dazu müsste man aber genauer wissen um was es geht.

Zitat:
können wir voneinander tatsächlich lernen?

wir sind die erste Baclofen-Generation. Von unseren Erfahrungen und dem Austausch miteinander könnte es abhängen ob sich Baclofen gegen Alk, Depis, Angst- und Panik auf lange Sicht etabliert.
ich habe durch die Beiträge von anderen hier viel gelernt. Wenn sie nicht gewesen wären würde ich heute die Radieschen von unten wachsen sehen.

Zitat:
bedeutet Achtsamkeit auch, mal Tacheles zu reden?

Tacheles ist m.M.n. manchmal zwingend erforderlich. Aber man kann dabei sehr wohl auf die Wortwahl achten - wenn die passt (also nicht beleidigend ist) - ist das völlig o.k. und auch hilfreich.

Zitat:
ist der Erfolg, den jeder einzelne erzielt hat, real oder nicht?

Ob alle Erfolge real sind oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis.

Ich jedenfalls lebe noch - ohne dieses Forum und Baclofen wäre dem ganz sicher nicht mehr so

Zitat:
sind Umfragen sinnvoll oder sollen wir es lassen?

Sie sind zwingend erforderlich - ganz besonders, was die durchschnittliche wirksame Dosis betrifft. Die Umfragen sind (noch) alles was wir haben!

Zitat:
ist wissenschaftliche Evaluation notwendig?

sie ist in jedem Fall sehr hilfreich (vor allem für Ärzte die Baclofen verschreiben wollen würden).

Zitat:
kann dieses Forum mehr bewirken als bisher bekannte SH-Maßnahmen?

Ja.

Zitat:
wie glaubwürdig sind wir eigentlich?

Kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur sagen, dass dieses Forum mit seinen Links die bestmöglichste Quelle zum Thema Baclofen im deutschen Sprachraum ist.


Zitat:
und zum Schluss die ganz generelle Frage: hat Baclofen Dein Leben positiv verändert, oder nicht? Das würde mich sehr interessieren und ich glaube alle anderen auch.

Ohne dieses Forum und den Blog hätte ich Baclofen gar nicht gefunden und auch nie ausprobiert. Ich wäre heute ohne Baclofen UND dieses Forum ganz sicher nicht mehr am Leben.

_________________
Liebe Grüsse
Mausi


"Arroganz ist die Kunst, auf die eigene Dummheit stolz zu sein"

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten


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 Betreff des Beitrags: Re: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Juni 2012, 14:23 
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Registriert: Sonntag 1. Januar 2012, 18:49
Beiträge: 11
Hallo Federico,

ich melde mich selten zu Wort, aber Du scheinst im Moment ein wenig am Sinn deiner Arbeit zu zweifeln. Ich kann nur sagen, ohne das Forum wäre ich sicher nicht da wo ich jetzt stehe.

Von der Wissenschaftssendung Nano (3Sat) da hörte ich zum erstenmal von Baclofen und der Studie der Charite kam ich gleich zum Baclofenforum und erst hier habe ich die Argumentation für meinen Arzt gelernt.

Es ist doch für Ärzte extrem schwierig zu verstehen und auch hinzunehmen, dass da ein Süchtiger kommt und sein eigenes Thearpiekonzept in der Tasche hat. Die Aufgabe des Arztes ist doch nur noch Rezepte ausstellen und Ergebnisse abfragen.

ANsonsten muß jeder Alkoholiker oder Abhängige seine eigene Dosierung finden und die Nebenwirkungen ein- und abschätzen.


Also bitte lieber Federico, liebe jivaro bitte bitte macht weiter!!!!!!!!!



wem hilft es, Olivier Ameisen in Frage zu stellen?

wer profitiert von der Abwertung seiner Person?


Das Oliver Ameisen jetzt runtergemacht wird ist doch eine ganz normale Entwicklung.

Erst lacht man in Wissenschaftskreisen und Therapeutenkreisen darüber und nimmt es nicht ernst.

Mittlerweile hat die Pharmaindustrie und auch die Therapieeinrichtungen das Potential von Baclofen entdeckt und die Konsequenzen begriffen. Nun sind die natürlich höchst alarmiert, da mit Baclofen kein Geld mehr zu verdienen ist und die Pharmaindustrie doch ihre Produkte teuer auf den Markt werfen wollen, und die Thearpieeinrichtungen um ihre Pfründe bangen.









ist es sinnvoll eigene Unzufriedenheit auf alle zu projezieren?

wie könnte man Kommunikation verbessern?



darf man für konkrete Hilfe eine Gegenleistung verlangen?

ein Selbsthilfeforum lebt von GEBEN und NEHMEN, daher ist es wichtig sich einzubringen.
Ich selbst habe durch deine PM und ein Hilfsangebot profitiert. Danke dafür! Es gab mir ein Stück Sicherheit und verschaffte mir die Möglichkeit mir selbst zu helfen. Du erinnerst sicher noch lieber Federico.



können wir voneinander tatsächlich lernen?

uneingeschränkt ja!!!!! Das Forum bietet Erfahrungen für Ärzte und Patienten und ist die einzig mir bekannte Wissensbörse mit derer Hilfe man bei Ärzten argumentieren kann.

bedeutet Achtsamkeit auch, mal Tacheles zu reden?

ja - auf alle Fälle!


ist der Erfolg, den jeder einzelne erzielt hat, real oder nicht?


für den Einzelnen ist der erfolg real und wichtig

sind Umfragen sinnvoll oder sollen wir es lassen?

ja, nur so ist zu erfahren wo Wir stehen


ist wissenschaftliche Evaluation notwendig?

Ja. in einer wissenschaftsgläubigen Welt braucht m,an das um zu überzeugen, leider

kann dieses Forum mehr bewirken als bisher bekannte SH-Maßnahmen?


JA

wie glaubwürdig sind wir eigentlich?

Hohe Kompetenz, hohe Glaubwürdigkeit und sehr seriöser Auftritt!!
Muß leider weg habe Termine. Bis dann!


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 Betreff des Beitrags: Re: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Juni 2012, 14:58 
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Registriert: Dienstag 31. Januar 2012, 06:23
Beiträge: 394
Besser als zynismus es ausgedrueckt hat kann ich es auch nicht, folglich schliesse ich mich einfach an.
Ich bin erst auf das Forum gestossen, als ich das Zeug schon bestellt hatte.
Aber auch dann noch sind viele postings aeusserst hilfreich.

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Juni 2012, 17:33 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo federico und alle,

oh wow, bin gerade überwältigt und auch ein bißchen überfordert, was geht denn hier ab? Ich muss gestehen, das ich von all diesen Hintergrundgeräuschen bisher wenig wahrgenommen habe und eigentlich auch nicht wahrnehmen will, zumindest jetzt und in näherer Zukunft nicht, weil ich - ganz egoistisch - vollkommen auf mich selbst und meinen Genesungsprozess konzentriert bin. Von meiner Sucht wegzukommen hat für mich oberste Prioiriät, dem ordne ich zur Zeit alles andere unter. Es geht nämlich um nichts weniger als um mein Leben.

Da mir aber das Forum und die Mitglieder hier bei meinen ersten Genesungsschritten so unglaublich große Hilfe geleistet haben und ich allen hier zu großem Dank verpflichtet bin, werde ich mich zu den gestellten Fragen äußern. Ich denke, es ist für die Forumsbetreiber, v.a. für federico, der seine ganze Zeit, Kraft und Geld in dieses Projekt hineinsteckt wichtig, auch mal eine Rückmeldung zu bekommen. Und auch Ideen zu sammeln, wohin soll das Forum sich weiterentwickeln.

Also, was ich verstehe von der momentanen Situation ist: O. Ameisen hat mit seinem Selbstversuch und dem Buch und der ganzen Öffentlichkeitsarbeit großartige Pionierarbeit geleistet. Jetzt geht es darum, sein Therapiekonzept in den bestehenden Wissenschaftsbetrieb zu integrieren und das heißt auch, dass ihm sein 'Baby' z.T. abgenommen wird. Denn es geht, wie von @mausi sehr gut beschrieben um sehr viel Geld, um Macht, um Einfluss und um (sorry Männer...) sehr viel männliche Eitelkeit.
Jetzt werden die claims abgesteckt, jetzt geht es darum, wer nachher mit dem Therapiekonzept Baclofen Geld verdienen wird und es geht um die immergleiche Frage: Wer hats erfunden?
Muss bei dieser Frage immer an diesen Spot denken und beömmel mich immer noch jedes Mal :D
http://www.youtube.com/watch?v=zAoDzIsx03E

Dasselbe geht hier zwischen den beiden Foren ab. Auch hier geht es darum, wer war zuerst da, wer hat recht, wer darf in Zukunft einen Anspruch geltend machen. Ich weiss, das Ganze hat eine Vorgeschichte und da gibt es sicherlich Verletzungen auf beiden Seiten. Aber ich habe das immer so erlebt, eine Sache wird in Gang gesetzt und nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass eben nicht alle Mitstreiter dasselbe wollen und es gibt Abspaltungen, Untergruppierungen, Konkurrenz- bzw. Ergänzungsangebote, was auch immer. Tut immer weh sowas, ist aber der Lauf der Dinge.
Ich war anfangs irritiert, dass es zwei Foren zum gleichen Thema gibt, habe dann aber schnell gemerkt, dass in beiden unterschiedliche Ansätze vertreten werden: hier das Ziel, eine zufriedene Abstinenz zu erreichen, Heilung von seiner Sucht zu finden und wieder glücklich in seinem Leben zu werden. Dort geht es scheints um moderates Trinken in endlosen Selbstversuchen. Um es mal in der mir eigentlich verhassten AA-Sprache zu sagen, es war mir dort zu "nass". Auch die vielen Diskussionen, was O.Ameisen oder sonst jemand wann zu wem gesagt haben soll, oder auch nicht, sorry aber das war und ist für mich uninteressant. Als ich angefangen habe im Netz zu recherchieren war ich völlig verzweifelt, ich hatte Angst, dass mein Leben endgültig den Bach runtergeht, wenn ich weitertrinke. Völlig vezweifet deshalb, weil ich wusste, dass mir alle bisherigen Angebote der Entwöhnungsindustrie nicht würden helfen können. Ganz ehrlich, ich habe in der letzten Zeit oft an Selbstmord gedacht, weil ich ja bildlich vor Augen hatt, was in den nächsten zwanzig Jahren noch auf mich zukommt, bis ich dann endlich die Fliege machen darf. Ich hatte keine Hoffnung mehr!! Und das ist ein scheissbitteres Gefühl!!

Also weisst du, @federico, du kannst Fragen stellen:
hat Baclofen dein Leben positiv verändert? Ist der Erfolg real? hat das Forum dir dabei geholfen?
Mensch, federico, alles ja, ja, ja, dreimal ja!!!

Baclofen ist die größte und wichtigste Entdeckung in meinem Leben, denn jetzt weiss ich, dass ich nicht verloren bin, sondern dass es Heilung von meiner Sucht gibt. Dass ich nicht nur durch unmenschliche Willensanstrengung es vielleicht schaffen kann ein paar Wochen nüchtern zu bleiben, sondern ich kann mich von der Sucht befreien, ich kann bald, in absehbarere Zeit wieder ganz gesund werden. Das ist eine komplette Lebensveränderung. Ich spüre schon jetzt, wie mein Gehirn wieder frei wird, wie ich wieder denken kann, wie ich wieder fühlen kann, lachen, glücklich sein. Ich kann wieder Pläne schmieden, ich lebe, ich habe wieder eine Zukunft.

Ist der Erfolg real? Und wie der real ist: ich bin jetzt fast drei Monate abstinent, das ist die längste Zeit in den letzten sieben Jahren. Ich sehe den Erfolg, wenn ich in den Spiegel schaue, wenn ich auf mein Konto schaue. Ich erlebe den Erfolg, wenn ich endlich wieder Sport mache, wenn ich wieder mehr Ausdauer und Konzentration bei der Arbeit habe. Ich spüre die Veränderung im Kontakt mit anderen, ich kann endlich wieder frei in meinen Beziehungen sein, weil mein Selbstwert wieder da ist und die widerliche Scham vorbei ist.
Mein Gott, ich kann das gar nicht genug beschreiben, was Baclofen mir in meinem Leben genutzt hat. Ich habe ein völlig neues Lebensgefühl, ich bin raus aus der Nummer mit der Sucht, ich kann nochmal neu anfangen.
Das Forum, du federico, jivaro und alle anderen hier sind dabei meine größte Unterstützung. Die Therapie mit Baclofen ist nicht so einfach und ich hätte ohne euren Rat bezüglich Dosierung, Umgang mit NW usw. diese erste Zeit nicht geschafft. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich euch zu Dank verpflichtet bin. Obwohl virtuell, ist das Forum für mich in seiner Hilfe sehr real. Ich habe selten so viel Hilfsbereitschaft, so viel wertschätzenden und respektvollen Umgang gefunden wie hier. Ich bin sehr gerne hier unterwegs, fühle mich hier gut aufgehoben und hoffe vielleicht auch eines Tages etwas von dem zurückgeben zu können, was ich hier erfahren habe.

Ich habe noch einige Gedanken, was der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums sein könnte, aber für heute ist es zu spät. Ich hoffe zu dieser Frage noch auf einen regen Gedankenaustausch, auf dass dieses wunderbare Forum sich in eine gute Richtung weiterentwickelt.

Vielen Dank fürs geduldige Lesen und vielen Dank an alle - Betreiber und Nutzer - die dieses Forum bilden, danke dass es euch gibt.

LG, Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Dienstag 19. Juni 2012, 23:36 
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Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
Federico hat geschrieben:
sehr interessant, ich hatte Deine Berichte in Brigitte.online gelesen.


Ich dachte, wieso es nicht weitertragen in diese große Community. Und hast du die Reaktionen gesehen? Über mich in 3. Person reden, keine Nachfrage sondern Verurteilung zu "neue Abhängigkeit" - von einem "zufriedenen Abstinenzler dank AA".
So läuft das in Foren eben.
Passend war grad die Nachfrage, was denn mit Ameisen heute sei, und du hier grad aus 2012 die französische Übersetzung reingesetzt hattest. Die hab ich dann dort hinkopiert, mit halb-schlechtem Gewissen, aber ich denke, das war auch in deinem Sinne.

Zitat:
und danke für die Kurzfassung: Wer sich hier nicht finden kann, zieht eben weiter.


Ich habe es mit dem Blauen Kreuz und den AAs versucht, und es hat mir nicht weitergeholfen. Ich weiß aber ganz genau, dass viele es über BK oder AA geschafft haben, deswegen würde ich das nie kleinreden und so neue Leute per se vergraulen, bevor sie überhaupt checken konnten, ob das vielleicht ihr Weg gewesen wäre.
Genauso finde ich es nicht gut, wenn Baclofen oder Ameisen bzw. das Konzept an sich in Grund und Boden gestampft wird. Für mich war das meine nicht mehr zu hoffen gewagte Chance, die ich bei BK oder AA nicht erhalten habe.
Wie gesagt, man kann sich doch nur glücklich schätzen, dass es mehrere Wege gibt, so dass vielleicht einer davon auf -mich- passt. Denn darum geht es doch wirklich: um das Individuum, das aus diesem Kreislauf von Leiden herauskommen möchte. Wie auch immer.
Möglicherweise ist es menschlich, das was nicht funktioniert hat generalisiert als Unfug zu deklarieren, damit es mit der Methode und nicht mit mir zu tun hat. Aber dieser Reflex ist eigentlich unnötig. Stattdessen sollte man weitersuchen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Was ist eigentlich der Sinn eines Selbst-Hilfe-Forums?
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Juni 2012, 18:21 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Hallo jivaro und Federico,

ich hatte Eure Fragen ja schon per Mail beantwortet, wie viele andere wohl auch. An dieser Stelle trotzdem noch mal ein Riesenlob und -dank an Euch beide! Was Ihr hier leistet zum Wohle so vieler, die auf der Suche nach dem Anker sind und ihn hier ganz oder zumindest teilweise gefunden haben, also so eine große Glocke gibt's gar nicht, an die man das hängen sollte. Und immer mehr passiert ja auch bei den Ärzten, in Frankreich ohnehin, aber Schritt für Schritt auch hierzulande. Auch und gerade durch Euren Einsatz. Bitte macht weiter so!

Herzlich grüßt Dieter

_________________
Du brauchst keine Angst zu haben.


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