Sonntag 22. November 2015, 15:10
Hallo ihr Lieben,
interessant, wohin die Diskusion hier gerade geht. Verbeißt Euch bitte nicht zu sehr in die Psychose...
Um den Faden wieder auf das ursprünglich von mir gedachte Thema zurückzubringen hier ein kurzer Statusbericht meinerseits:
Nach der letzten Dosiserhöhung um 6,25 mg am Montag, 16.11. gab es zunächst keine Probleme. Dann vergaß ich in der Hektik des Donnerstagmorgen meine Morgennedikation einzunehmen, nahm aber statt dessen Mittags 50 mg Baclofen. Etwa eine halbe Stunde später wurde ich so müde, daß ich mich hinlegen mußte. Da ich Zeit für 1 h Mittagsschlaf hatte, war das nicht so schlimm und ich ging relativ erholt in den Nachmittag, nahm um 16 Uhr 37,5 mg und um 20 Uhr 50 mg. Soweit so gut, habe auch nachts ganz gut geschlafen, wache derzeit zwar ca. 2 x pro Nacht auf, schlafe dann aber recht schnell wieder ein. Also dachte ich mir am Freitag, wieder mit der Möglichkeit, 1h Mittagsschlaf zu halten, warum nicht ganz auf 3 Dosen am Tag umsteigen? Zu Erinnerung: Die Ich-Störung Derealisation vor einem Jahr trat auf bei 2-stündlichen Einnahmen von Baclofen über 150 mg/Tag und den damit vermutlich verbundenen hohen Serumspiegel. Außerdem schrieb Jivaro neulich in einem anderen Thread, daß die Franzosen teilweise sogar nur 2 x am Tag dosieren. Gesagt getan. Ich nahm also am Freitag 37,5-50-50 mg um 7, 14 und 21 Uhr ein. Dann ging ich gegen 22 Uhr ins Bett und wachte 2 h später mit totaler Übelkeit und Schwindelgefühlen wieder auf. Alles drehte sich um mich. Ehrlich gesagt kam das schon sehr nahe an den Zustand vor 1 Jahr heran, meine Umwelt wirkte irgendwie unwirklich. Nur daß mir diesmal im Gegensatz zu damals klar war, daß es sich um körperliche Symptome handelt, seltsame Bezüge zwischen einzelnen Gegenständen konnte ich nicht sehen. Dieser Zustand dauerte etwa 3 h an, ging dann langsam zurück, so daß ich gegen halb 4 wieder einschlief.
Mein Fazit hieraus war, gestern nicht wie geplant um 6,25 mg zu erhöhen und die Einnahmen wieder auf 4 x am Tag zu verteilen. Jetzt möchte ich noch anfügen, daß ich z.Zt. abends 2 mg Melatonin einnehme, um besser schlafen zu können. Das erhöht aber, da Melatonin im Gehirn aus Serotonin hergestellt wird, indirekt die Serotoninspiegel im Liquor. Alle oben beschriebenen Symptome können natürlich auch zu einem beginnenden Serotoninsyndrom gehören. Da ich aber auf das Melatonin derzeit nicht verzichten möchte, beschloß ich, die Baclofendosierung einfach umzudrehen, also abends 25 mg zu nehmen und nicht morgens. Damit ging es gestern sehr gut. Ich denke, ich werde das jetzt ein paar Tage so beibehalten, und wenn es weiter gut läuft, am Mittwoch um 6,25 mg auf dann 143,75 mg erhöhen.
Leider habe ich besonders in den frühen Abendstunden immer wieder Verlangen und kann dem Wein nicht ganz wiederstehen. Allerdings waren es in den letzten 2 Wochen nie mehr als 500 ml, meistens weniger, und auch die abstinenten Tage werden mehr. Gestern habe ich aber wieder 2 x 250 ml Rotwein konsumiert.
Was meine Muskulatur anbetrifft: die schwächelt leider zunehmend. Ich merke dies insbesondere daran, daß ich beim Joggen beidseits Schmerzen im Sinne eines Schienbeinkantensyndroms entwickele. Das kenne ich schon, war bisher immer über 125 mg Baclofen am Tag so. Ärgerlich, weil ich durch meine Handverletzung 8 Wochen keinen Ausdauersport betreiben konnte und deswegen 8 kg zugenommen habe...Gerade hatte ich mich innerhalb der letzten 2 Wochen soweit auftrainiert, daß ich wieder 1 h Joggen konnte. Crosstrainer allerdings geht noch ohne Beschwerden, also mache ich jetzt das, auch wenn ich lieber draußen wäre.
Was die Schwellung an meiner Hand anbetrifft, so ist diese weiterhin NICHT rückläufig, es war vor 2 Wochen auch schon wesentlich besser. Falls dies auch mit dem Baclofen zu tun hat komme ich nun in einen blöden Kreislauf: Schwellung --> Schmerzen --> Diclofenac 150 mg/Tag schmerzswtillend und abschwellend (ohne wird es schlimmer) --> weil mittlerweile länger als 3 Tage --> Pantoprazol zum Magenschutz dazu...Mist. Habe mich gestern entschlossen, es lokal mit Voltaren Salbe zu versuchen - die abschwellende Wirkung soll ja ganz gut sein und mache morgen wieder einen Reduktionsversuch des Diclofenac um 75 mg.
Um meine Medikamentenbeichte zu vervollständigen: wegen meiner erneuten schweren Depression vergangenes Jahr nehme ich auch noch 150 mg Bupoprion ein.
aktuelle Med:
Baclofen 37,5-37,5-37,5-25 mg
Bupoprion 150-0-0-0 mg
Melatonin 0-0-0-2 mg
Diclofenac 75-0-0-75 mg
Pantoprazol 20 mg 0-0-0-1
Oh je und das mit Wein...einWunder, daß meine Leberwerte immer noch gesund sind. Aber um die Ärzte hier nicht zu besorgen: ich habe endlich nach Rückkehr in meine alte Heimat letztes Jahr einen Neurologen/Psychiater gefunden, der mich konsequent begleitet und über meine Geschichte vollkommen Bescheid weiß. Und sich auch durch meine manchmal sehr naseweise Art nicht beeindrucken läßt...Das mit dem Baclofen findet er übrigens sehr interessant...
Ganz liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag Nachmittag
Fallada
P.S. kurzer Statusbericht war wohl sehr stark untertrieben...