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Annatelope
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2015, 23:14 |
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Registriert: Mittwoch 29. Juli 2015, 18:57 Beiträge: 79
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e, ich sagte es bereits, es ging mir um die Form und den Weg, nicht tatsächlich um ein Adäquat des Medikaments. Darin ist klar, dass ich nach dem System fragte. Der Arzt fährt seinen Stiefel, grundgesichert in einer privaten Klinik. Damals, als ich bei ihm gelandet bin, hatte er Zeit, auch für Kasse. Jetzt ist er völlig überlastet. Damals hat er geschaut. Und die Erklärung, warum ich ihn nicht fragte, heißt Lebenserfahrung meinerseits und Kommunikation mit diesem Arzt. Jetzt geht das Bezahlkino bei den Arzt los. Das Hinschauen geht weg. Und Tschüss-
Du verstehst mich voll falsch. Ich werte in keinster Weise Eure Fähigkeiten ab, ganz im Gegenteil, ich schätze das hier sehr, denn sonst würde ich nicht schreiben. Ich will nur sagen, dass ich durch diesen Arzt eine andere Denkweise erlangt habe, die mir sehr wertvoll ist und war. Nein ich werte die weißen Kittel nicht generell ab, nur die Schubladenhaltung und die Generalisierung. Nein, ich will Dich nicht verletzen, doch bitte ich um Verständnis und um Hilfe. Ja und ich kann Dir auch noch erklären, es gab für mich noch nie irgendwelche Sicherheiten. Auch dieser Arzt bot sie mir nicht. Jeder geht weiter. Und eines habe ich nun mal gelernt, generelle Sicherheit gibts nicht. Nur tief drinnen in sich selbst. Genau das suche ich, denn ohne die Basis geht kein Ausstieg LG Annatelope
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Annatelope
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 16:16 |
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Registriert: Mittwoch 29. Juli 2015, 18:57 Beiträge: 79
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Hallo,
ich will nochmal ein Beispiel schreiben, wie ich zu meiner Einstellung gelangt bin. Mit Mitte 20 hatte ich eine chronische Nierenbeckenentzündung, die fast ein Jahr anhielt. Die Hausärztin gab nach 2 Antibiotikakuren auf und überwies mich zum Nephrologen. Der untersuchte alles, bis hin zum Kontrastmittel direkt in die Niere spritzen und dann röntgen. Dann gings wieder mit Antibiotika weiter. Die Bakterien waren weg und kamen wieder. Ich siechte zuhause vor mich hin. Der Nephrologe sagte schließlich, ich kann Ihnen nicht helfen, alle anderen werden mit diesen Bakterien locker fertig, nur Sie nicht. Gehen Sie auf eine Reise, wenn sie können, vielleicht hilft das. Das war gewagt und spiegelt die Hilflosigkeit dieses Arztes wieder. Ich befolgte seinen Rat und flog mit Schlafsack und Zelt auf eine nahezu industrielose Insel. Anfänglich hatte ich noch die bekannten Nierenschmerzen und Eiweiß im Urin. Nach ca. 2 Wochen trat eine deutliche Besserung ein. Als ich nach 5 Wochen wieder zur Untersuchung beim Nephrologen war, konnte er mir Gesundheit testieren.
Wunderheilung? Nein, mit Nichten. Im Job hatte ich viel mit Ölen, Lösungsmittel und Pigmenten zu tun. Auf vielen der Pigmente waren rote Kreuze, Gelb war Cadmium, das weiß ich noch. Die Pigmente waren allesamt diverse Metallverbindungen, darunter natürlich giftige Schwermetalle. Und eine Staubmaske benützten wir nicht, dumm, aber wahr. Und wenn man unter Schwermetallvergiftung nachschaut, kommt sofort als Symptom auch Nierenversagen. Aus heutiger Sicht ist völlig klar, dass sich die Metalle durch den Enzymdefekt sammelten. Die Nieren wurde dadurch so sehr geschwächt, dass jeder Erreger leichtes Spiel hatte. Erholt haben sich die Nieren durch das lange krankgeschrieben Sein und die gesunde Luft im Urlaub. Ich wechselte dann intuitiv den Job. Im Übrigen wurden andere nicht so krank, wie ich. Solche Geschichten gibt es viele in meinem Leben. Klar machte ich dann auch die ganze Heilpraktiker- und Psychoschiene durch. Nichts half, alles Seifenblasen.
Als der beschriebene Umweltmediziner - er ist Schulmediziner, denkt nur anders - den Enzydefekt fand, wurde plötzlich logisch geklärt, warum ich so viele untherapierbare Krankheiten hatte, warum ich keine Medikamente vertrage, usw.. - und die Entgiftungstherapien führten zur Besserung. Daraus entstand das erste Laufenlernen, ohne gleich wieder zu stürzen. Und ich lernte alles, was mir dieser Arzt sagte, um unabhängig von ihm, mich selbst schützen und therapieren zu können. Soweit das eben mit diesem kuriosen Körper geht. Wird jetzt meine Skepsis gegenüber manchen Ärzten und meine Einstellung, warum ich dem Arzt dankbar bin, verstanden? Ich bin da bislang glimpflich davongekommen, denn ein Freund von uns, ca. Mitte 40, hatte noch höhere Schwermetallwerte (arbeitsbedingt), als ich vor 7 Jahren, und hat inzwischen eine Niere und ein Stück Leber an den Krebs verloren. Er hat nie geraucht und trinkt nicht. Nicht trinken bedeutet daher noch lange nicht, keinen Leberkrebs zu bekommen. Dann kam bei mir das Linksschreiben, dann der Rauchstopp und das Gehen fühlt sich gar nicht so schlecht an. Und jetzt arbeite ich am Alkstopp. Leider war die Antwort diese Arztes: sie vertragen gar nichts, sehr ernüchternd. Also gehe ich davon aus, dass es mit Bac nur begrenzt geht. Leider. Der Beipackzettel Alk von Federico macht mir Angst und bei mir fördert Angst die Sucht. Ich dachte nochmal über Jettes Freiheit nach. Und ich spüre eindeutig, dass Freude Angst eleminiert und freies Schauen erlaubt. Das ist ein Baustein. Also suche ich weiterhin viel Positives. Ich hoffe, ich werde jetzt richtig verstanden. Liebe Grüße Annatelope
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anniebae
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 16:32 |
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Registriert: Donnerstag 19. Dezember 2013, 14:30 Beiträge: 54
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Hallo Annatelope!
Die Wahrheit ist: nichts. Nichts ändert sich zum Positiven, im Gegenteil. Die grauen Wände bleiben grau, Du kannst sie Dir nichtmal mehr bunt saufen. Dein Chef bleibt ein Arsch, Du kannst den Ärger nicht mal mehr runterspülen. Deine Verwandtschaft nervt, Du kannst Dich nichtmal mehr beim Bier entspannen. Falls Du keinen Chef hast und arbeitslos bist, kannst Du nun pünktlich, nüchtern und mit klarem Kopf maximal effizient arbeitslos sein.
Du musst alles das, was Du bisher mit Alkohol weichgespült hat, ohne Filter aushalten lernen. Das ist die Wahrheit.
Das einzige, was Du mit der Abstinenz kriegst, ist die Möglichkeit, selbst etwas zum Positiven zu verändern. Wie immer Du das machst und was immer für Dich "positiv" sein mag, das liegt allein bei Dir.
Du wirst, langsam und in kleinen Schritten, un-abhängig. Abhängigkeit ist eine Krankheit. Du kannst wieder gesund werden.
Wenn Dir das nicht reicht, wirst Du scheitern.
LG Annie
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 17:46 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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So kennen wir unsere Vorschlaghammer-Annie, so ist sie halt. So klingen ihre Wahrheiten, die für alle Gültigkeit haben müssen. Es gibt nur Schwarz und Weiß – dazwischen gibt es das gähnende Nichts. Wer in einem kurzen Text von grademal 15 Zeilen das Wort „Du“ 12mal unterbringen kann, qualifiziert sich vielleicht als Gruppenleiter bei den Anonymen Alkoholikern, in jeder Prüfung zum Psychotherapeuten wäre er schon nach den ersten 3 Zeilen mit Ach und Krach durchgefallen. Völlig zu recht, denn Menschen mit derart negativen Ansichten sind der wahre Grund, weshalb so viele Abhängige rückfällig werden. Wer glaubt sein Klientel mit Hilfe solcher Perspektiven aufklären zu müssen, hat nichts – wirklich gar nichts verstanden. Da es Annie nie für nötig hielt, sich im Forum vorzustellen und nur sporadisch ihre Wahrheiten absondert, darf ich mal spekulieren. Aus früheren Beiträgen siehe hier lässt sich zumindest herauslesen, dass Annie als Streetworker, Sozpäd oder ähnliches tätig ist. Sollte das nicht der Fall sein, bitte korrigieren. Ansonsten plädiere ich für etwas mehr Zurückhaltung und etwas weniger Gossensprech. Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Annatelope
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 18:11 |
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Registriert: Mittwoch 29. Juli 2015, 18:57 Beiträge: 79
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Danke Federico für die Relativierung. Der Vorschlaghammer hat bei mir gesessen, mir blieb der Mund offen stehen. Dann scheint Annie gar nicht selbst betroffen zu sein. Wenn es so wäre, wie sie schreibt, gäbe es tatsächlich keinerlei Grund abstinent zu werden. Darauf falle ich aber nicht rein, ich weiß schon zu viel Positives. Vielen Dank nochmal.
Annatelope
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anniebae
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 18:45 |
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Registriert: Donnerstag 19. Dezember 2013, 14:30 Beiträge: 54
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Ja, federico, ungeschönte Wahrheit ist nicht so Deins, gell? Sag' doch Deinen Klienten einfach die Wahrheit: praxx hat geschrieben: Wenn die Sucht schwindet, kommen die psychischen Störungen zum Vorschein, die du mit der Sucht kompensiert hast. Das zitierst Du doch gern. Ich sag' das nur einfacher. Wenn Du aufhörst zu saufen, bleibt alles, was vorher Scheiße war...? Genau. Scheiße. Damit muss man umgehen lernen. Nicht mehr. Nicht weniger. LG Annie
Zuletzt geändert von anniebae am Mittwoch 16. Dezember 2015, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
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anniebae
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 18:48 |
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Registriert: Donnerstag 19. Dezember 2013, 14:30 Beiträge: 54
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Annatelope hat geschrieben: Wenn es so wäre, wie sie schreibt, gäbe es tatsächlich keinerlei Grund abstinent zu werden. Darauf falle ich aber nicht rein, ich weiß schon zu viel Positives. Na, dann... Baclofen ist das beste Anti-Craving-Mittel, das ich kenne. Von ganzem Herzen: viel Erfolg! LG Annie
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 19:03 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Tja Annie, wenn Du mit „einfacher“ Fäkalinjurien meinst, machst Du es dir zu einfach. Annie hat geschrieben: Damit muss man umgehen lernen. Du meintest wohl umrühren lernen.  Na dann rühr' mal schön weiter ... Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Annatelope
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 19:10 |
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Registriert: Mittwoch 29. Juli 2015, 18:57 Beiträge: 79
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Annie, wie tickst Du eigentlich?
Brauchst du den Sarkasmus mir gegenüber für Dich? Gibt es für Dich keine Möglichkeit, die Sicht auf die Dinge zu ändern? In dem Moment, wo eine eigene Änderung stattfindet, ändert sich auch das Verhalten des Gegenübers. Die Welt ist für mich relativ nicht absolut. LG Annatelope
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anniebae
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Betreff des Beitrags: Re: Was ändert sich zum Positiven? Verfasst: Mittwoch 16. Dezember 2015, 19:45 |
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Registriert: Donnerstag 19. Dezember 2013, 14:30 Beiträge: 54
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@Annatelope: kein Sarkasmus, zu keinem Zeitpunkt.
@Federico: die weggetrunkenen Probleme sind wieder da. Und bringen zum Weitertrinken, wenn man nichts ändert. Es ist Teil einer verantwortungsvollen Therapie, das nicht zu schönzureden.
LG Annie
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