Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2013, 09:43 
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Registriert: Mittwoch 13. Juni 2012, 05:15
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Liebe Forenmitglieder,

nachdem der Link zur Umfrage leider nicht funktionieren wollte.
Hier mal ein kurzes statement.

Ich habe keinen einzigen Arzt gefunden der mir Baclofen verschreiben wollte.
Es mag villeicht daran liegen, daß ich bedingt durch meine psychische Erkrankung keine weiten Wege zurücklegen kann.
Ich hatte mir Baclofen dann im Ausland bestellt, für viel zu viel Geld aber O.K. dachte ich erstmal ...
Da ich auf fast jede Art von Medikamenten sehr empfindlich reagiere, habe ich mit 10 mg angefangen um diese dann langsam einzuschleichen.
Das war auch gut so, denn die Nebenwirkungen waren heftig! Zu der Zeit trank ich noch 3-4 Bier am Tag.
Als ich die Dosis auf 50 mg pro Einnahme raufdosiert hatte, ging es mir nur noch schlecht.
An Alkohol nicht zu denken, denn mir war ununterbrochen schwindelig und Kotzübel!
Die Übelkeit ließ irgendwann nach der Schwindel auch.
Wunderbar dachte ich, aber dann wollte ich weitere Tabletten bestellen und mußte feststellen das es meine Quelle nicht mehr gab...

Ich habe dann weiter gesoffen.

Vor 3 Monaten hat mich meine Psychiaterin dann auf Lyrica eingestellt.
Und Leute ich muß euch sagen:
Ich trinke keinen Alkohol mehr! Jetzt 3 Monate nichts mehr und es geht mir zwar nicht richtig gut aber deutlich besser.
Auch dieses Medikament scheint den Suchtdruck deutlich zu lindern.

Herzliche Grüsse

Marina


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2013, 10:05 
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Liebe Marina,

wenn ich das richtig sehe, bist Du mit Baclofen gut zurecht gekommen.
Leider hast Du keinen Arzt gefunden der es Dir verschreibt. Das ist traurig.

Lyrica, also Pregabalin ist natürlich bei Angstststörungen für Psychiater
nach Vorschrift verordnet. Baclofen ist leider nur „off-label“ und für den
Psychiater nicht so sicher. Ich frage mich nur ob er, aber vor allem ob
Du es weißt, dass Pregabalin abhängig machen kann.

Eines ist sicher: Baclofen macht nicht abhängig.

Willst Du nicht einen neuen Anlauf bei der Arztsuche versuchen?

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2013, 10:21 
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Registriert: Mittwoch 13. Juni 2012, 05:15
Beiträge: 6
Guten Morgen,

nein Federico, mir ging es mit Baclofen nicht gut, ich hab mir die Seele aus dem Leib gekotzt!
Das war grausam, aber da ich ja nun wusste das die Nebenwirkungen irgendwann verschwinden hätte ich es gern weiter versucht.
Nur was soll ich machen ... Es ist für mich unmöglich mal eben über die Elbe zu fahren, dort regelmässig einen Arzt aufzusuchen ... Ich schaffe es ja nichtmal zum Bäcker nebenan.
Lyrica ist noch rercht unerforscht aber eine gute Lösung für mich und wenn ich bedenke das ich auch fast 20 Jahre Benzodiazepinabhängig war, sicher die bessere Lösung.

LG Mari


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2013, 10:36 
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marina hat geschrieben:
Lyrica ist noch recht unerforscht aber eine gute Lösung für mich und wenn ich bedenke das ich auch fast 20 Jahre Benzodiazepinabhängig war, sicher die bessere Lösung.

@Marina,

im Sinne von „harm reduction“ vielleicht ja.
In den einschlägigen Selbsthilfeseiten für Multitoxikologen und Junkies wird es als
gute Lösung für den Benzoentzug gepriesen. Auch als sanfte Überbrückung bei einem
drohenden „Affen“ und bei Methadonengpass solle es gut wirken. Aus diesen Gründen
ist Lyrica zu einer „Strassenwährung“ geworden, die Junkies fest in ihr Budget einplanen.

Die meisten Sorgen mache ich mir allerdings bei Dir, in Bezug auf die mittlerweile
häufig beschriebenen Anzeichen auf eine Toleranzentwicklung.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2013, 11:01 
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Registriert: Mittwoch 13. Juni 2012, 05:15
Beiträge: 6
Hallo Federico,

Welche Anzeichen für eine "mittlerweile häufig beschriebene Tolleranzentwicklung" siehst du den bei mir?
Mache ich nicht das selbe wie du?
Ich spreche genauso wie du über ein Medikament was mir gut hilft, nicht mehr und nicht weniger.

Und ja, ich war mal ein Junkie, aber das liegt über 25 Jahre zurück! Was interessiert mich heute noch was so auf der Strasse verkauft wird.
Immerhin ist Lyrica in Deutschland zugelassen, Baclofen ist es nicht.

Deine Antwort macht mich sehr traurig!

Mari


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Dienstag 12. November 2013, 12:45 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
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Hallo Mari,

ich mache mir bei Dir Sorgen, da es bekannt sein dürfte, dass Toleranzentwicklung
ein Hauptmerkmal von Sucht darstellt.

Toleranzentwicklung wird bei Pregabalin sehr häufig beobachtet/beschrieben.
Bei Baclofen ist noch nie Toleranzentwicklung beobachtet/beschrieben worden.
Insofern mache ich nicht das selbe wie Du. Ich würde um jedes Medikament einen
großen Bogen machen, bei dem auch nur das kleinste Risiko einer Toleranzentwicklung
bestehen könnte.

Baclofen ist in Deutschland zugelassen und ein verantwortungsbewusster Psychiater
würde es Dir auch off-label verschreiben – Pregabalin würde er bei Deiner Vorgeschichte
auf jeden Fall ablehnen, zugelassen oder nicht.

Und das genau ist es, was mich traurig macht.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Dienstag 19. November 2013, 13:19 
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Registriert: Mittwoch 13. Juni 2012, 05:15
Beiträge: 6
Lieber Federico,

ich weiß nicht wie vielen, gründlich, medizinisch auf höchster Ebene ausgebildeten und kompetenten Psychiatern, du so "mal so eben" ihr Fachwissen absprechen kannst.
Wäre ich vom Fach, würde ich dies als eine extrem kritische, sowie unangemessene Beleidigung warnehmen.

Du weißt also, mehr als die meisten Psychiater?
Du verteufelst ein Medikament, was du nie eingenommen hast.

Es viel mehr Leute die davon keine Abhängigkeit entwikelt haben, aber die schreiben selten in Foren.

Nur weil in der Fachpesse mal eine Handvoll "Junkies" erwähnt wurden, die den Hals nicht voll kriegen konnten ... und auf Entzug eh Alles schlucken.
Allein die Bezeichnung "Junkies" empfinde ich aüßerst beleidigend.
Es sind auch nur Süchtige Menschen, genauso wie du es bist!

Was würde denn geschehen wenn Jemand, sagen wir mal du, Lioresal plötzlich absetzen müsste?
Du hättest keinen Entzug, keine Probleme?

Du wirst "dein Medikament" vielleicht auch lebenslang nehmen müssen, andere nehmen halt Liryca vielleicht ein Leben lang.

Na und! Geht es nicht darum das es uns Allen besser geht?
Das wir etwas mehr an Lebensquallität erreichen?
Ist es da so wichtig wer nun was einnimmt?

Nein Fedi so einfach ist es nicht, zu allem nein zu sagen und nur die eigene Wahrnehmung (den mehr ist es nicht!) gelten zu lassen.
Jedenfalls nich mit mir.

Einen schönen guten Morgen Mari


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Dienstag 19. November 2013, 14:00 
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Beiträge: 297
Liebe Mari,

mehr als dies

Zitat:
Nein Fedi so einfach ist es nicht, zu allem nein zu sagen und nur die eigene Wahrnehmung (den mehr ist es nicht!) gelten zu lassen.
Jedenfalls nich mit mir.


wirst Du aber nicht in einem Forum finden, wenn nicht ausschließlich Mediziner schreiben. Ich lasse mal das "gelten lassen" weg und gehe nur auf die "Wahrnehmung" ein und erweitere dies noch um das Wort "Erfahrung".

Ich teile Federicos Ansicht, nämlich:

Zitat:
Ich würde um jedes Medikament einen großen Bogen machen, bei dem auch nur das kleinste Risiko einer Toleranzentwicklung bestehen könnte.


Warum auch durch den Regen direkt in die Traufe. Sobald es für mich Hinweise gibt, dass ich mir ein neues Problem schaffe, würde ich davon Abstand nehmen.

Vielleicht hat Dich aber auch nur der Begriff "Junkie" getriggert? Ich empfinde ihn nun nicht als Beleidigung, ich bin eben ein Alkie und letztlich auch ein Junkie, meine Droge ist nur legal und heißt Alkohol. Wobei die Droge von Medikementenabhängigen auch legal ist, dies kann also kein Merkmal sein. Ich denke, Betroffene untereinander müssen hier nicht unbedingt so minimalistisch sein.

Was mich aber am meisten interessiert ist, wie es Dir gerade geht und welche Erfahrungen Du machst!

Liebe Grüße

Kuni

_________________
Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.
(Friedrich Nietzsche)


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Dienstag 19. November 2013, 14:42 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Marina,

es tut mir leid, wenn ich Deine Gefühle verletzt haben sollte.
Aber Du hast doch selbst geschrieben, „Und ja, ich war mal ein Junkie,“.
So wie ich von mir sage, ja ich war mal ein Alki.

Wenn ich die Meinung zu Lyrica und Abhängigkeit so vertrete, mache ich
das nicht aus der eigenen Erfahrung, sondern gebe die Meinung besorgter
Psychiater und Klinikärzte wieder. So wie hier im Forum auch, gibt es unter
Fachärzten für Psychiatrie unterschiedliche Ansichten.

Du kannst Dich aber zum Thema „Erfahrungen mit Lyrica“ gerne auch auf
den Seiten von „Land der Träume“ umsehen. Dort wirst Du wieder mit
unterschiedlichsten Meinungen und Wahrnehmungen konfrontiert.

Unterschiedliche Meinungen, Erfahrungen, Wahrnehmungen wird es immer
geben – und das ist auch gut so. So lange alles sachlich diskutiert wird und nicht
in persönliche Angriffe übergeht, ist aus meiner Sicht alles im grünen Bereich.

Eine Frage hätte ich noch. Kennt Deine Psychiaterin Deine komplette Suchthistorie?
Damit meine ich insbesondere Heroin und Benzos.

LG Federico

_________________
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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues aus meiner Psychoecke
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. November 2013, 01:05 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Liebe Marina,

ich arbeite, wie Du vielleicht weisst jeden Tag mit "Junkies" und lehne diese Bezeichnung auch für meine Patienten ab um sie nicht zu diskriminieren. Diese wiederum bezeichnen sich oft selbst so und Du hast das Wort in Deiner Vorstellung ja auch für Dich benutzt. Das Wort "Junki" meint hier niemand despektierlich.

Anyway....Thema Lyrica:
Es ist wunderbar, wenn Du jetzt nicht mehr trinken musst und das Medikament gut verträgst. Baclofen hilft evidentermassen nicht jedem. Angstfrei und ohne Alkohl scheint die Einnahme zunächst zu rechtfertigen. Dass Du das Medikament verteidigst ist ja nur verständlich.

Ich gebe Federico allerdings Recht: Lyrica ist brandgefährlich! Im Frühjahr hatte ich die Gelegenheit in Wien den berühmten Prof. Siegfried Kaspar zu hören: "Lyrica birgt keine Suchtgefahr" (Die Veranstaltung wurde zum Teil vom Hersteller des Medikamentes gesponsert). Meine tägliche Arbeit und die Teilnahme an vielen Suchtkongressen haben mich etwas anderes gelehrt:es besteht bei Lyrica eindeutig die Tendenz zur Toleranzentwicklung und Suchtgefahr. Frau Dr. Werner, Oberärztin in München Haar hat im Sommer eine Arbeit vorgestellt, die auf das Missbrauchspotential hinweist (Arbeitsgruppe Prof. Tretter). Ebenso tut das eine andere Arbeitsgruppe aus München (mit der LMU), deren Ergebnisse eindeutig belegen, dass Lyrica Abhängigkeitspotential hat und mittlerweile in vielen Substitutionseinrichtungen als "Beikonsum" ein Riesenproblem darstellt. Wenn Du Dich tatsächlich im LDT (Land der Träume) mal umschaust liest Du, von was Federico und ich hier reden.

Sei uns nicht böse, aber hier müssen wir uns -auch schon im Sinne der anderen Forenmitglieder- eindeutig positionieren. Gerade wenn Du Benzodiazepinabhängigkeit kennst ist Lyrica absolut problematisch.
Fazit: sei achtsam mit Dir!

Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg!
LG jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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