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Das Ruhestand-Drogenpolitiker-Erleuchtungs-Syndrom

Samstag 24. November 2012, 18:33

Dieser Artikel in der taz wurde vor den Wahlen in Washington und Colorado veröffentlicht. Vor dem Hintergrund der völlig überraschenden Freigabe von Marihuana in den genannten Staaten am 6.11.2012 ist der Beitrag mit geneigtem Schmunzeln zu lesen.

Das neu entdeckte RDE-Syndrom (Ruhestand-Drogenpolitiker-Erleuchtungs-Syndrom) könnte auch in Europa bald epidemische Ausmaße annehmen. Nach Polen und Tschechien ist es nicht mehr auszuschließen, dass weitere Staaten der Gemeinschaft zu neuen Einsichten kommen.

Washington muss man in diesem Zusammenhang zweimal lesen. Ist da nicht das Weisse Haus und der Sitz der Regierung? Theoretisch könnte Obama jetzt im Oval Office völlig legal und entspannt einen Joint rauchen. Wer's nicht glaubt, hier ist es nachzulesen.

LG Federico

Re: Das Ruhestand-Drogenpolitiker-Erleuchtungs-Syndrom

Samstag 24. November 2012, 19:50

Anscheinend haben in den USA mal ein paar Politiker die Wirksamkeit alter Gesetze nachgelesen.
Die Prohibition war ja ein Schlag ins Wasser.
Nur muessen die dann drueber nachdenken, wie sie die derzeiten Drogenbosse angemessen entschaedigen.

Rico

Re: Das Ruhestand-Drogenpolitiker-Erleuchtungs-Syndrom

Sonntag 25. November 2012, 15:12

Die Ergebnisse machen uns glücklich sagt Herr Wurth. Georg Wurth ist Geschäftsführer des Deutschen Hanf Verbandes (DHV) und engagiert sich in vielen drogenpolitischen Initiativen. Die Ergebnisse die er meint, sind die politischen Entscheidungen der US-Staaten Colorado und Washington.

Da fällt mir ein, ich trage seit 2 Jahren sehr bequeme Laufschuhe aus Hanf und Naturkautschuk. Bei diesem Thema muss ich zwangsläufig immer an jemanden der mir sehr nahesteht denken. 2010 wurde er von einem 12-köpfigen Sondereinsatzkommando förmlich überrollt. Das Ergebnis war der Fund einer gewaltigen Menge von 0,128g völlig vertrockneten Cannabis, THC-Gehalt undefinierbar aufgrund der geringen Menge. Aber jetzt kommts: das ist halt Bayern, gegen Zahlung einer Geldbusse von € 2.000 wurde das Verfahren eingestellt.

Nachteile angeblich keine. Allerdings wird seine Akkredition als Journalist regelmäßig deshalb in Frage gestellt. Im Klartext wird er an der Ausübung seines Berufs gehindert. Fazit: was mittlerweile in Washington völlig legal ist, führt in Bayern zu einem Quasi-Berufsverbot und zu einer exorbitanten Geldstrafe. Schon Karl Valentin wusste, in Bayern gehen die Uhren anders – gelegentlich sogar rückwärts. Vielleicht gibt es aber eine Änderung im Denken wenn die Finanzen eine Rolle spielen. Marihuana spült Milliarden in US-Staatskassen

LG Federico

Re: Das Ruhestand-Drogenpolitiker-Erleuchtungs-Syndrom

Montag 26. November 2012, 17:05

Mitmachen?

WORUM GEHT ES IN DIESEM PROJEKT?

Bei dem Projekt geht es um die sozialwissenschaftliche Erforschung des (illegalen) Anbaus von Cannabis in unterschiedlichen Ländern der Erde. Die Erhebung wird mittels Online-Surveys durchgeführt. Das Thema ist bislang nur in geringem Maße erforscht. Bislang laufen bereits Erhebungen in Belgien, Finnland, Dänemark, Großbritannien, USA/ Kanada und Australien; weitere folgen demnächst. Das Konsortium besteht aus erfahrenen und renommierten Sozialwissenschaftlern , die ausschließlich an Universitäten oder anderen öffentlichen Institutionen über Drogenthemen forschen.
Die beantragte Studie umfasst den deutschsprachigen Teil des Projekts. Dieser richtet sich an zu Befragende in Deutschland, Österreich und dem deutschsprachigen Teil der Schweiz.

WAS SIND DIE ZIELE UND WER DIE ZIELGRUPPE?

Ziel ist es, ein realistisches Bild von Personen, die Cannabis anbauen, präsentieren zu können: Soziale Determinanten der "Grower", Substanzkonsum, Motivationen zum Anbau, Probleme/negative Aspekte, Erfahrungen mit der Strafverfolgung (inklusive Vermeidungsstrategien), Rolle des Anbaus für medizinische Zwecke u.a. - also alle relevanten Aspekte und deren Verteilung innerhalb der befragten Zielgruppe zu erfassen bzw. Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aspekten näher zu analysieren. Es können direkte Vergleiche zu den Ergebnissen aus den anderen beteiligten Ländern gezogen werden.
Zielgruppe sind alle jene, die in irgendeiner Weise - wissenschaftlich, professionell oder privat - am Thema Cannabisanbau interessiert sind. Sie können von dem Projekt profitieren, indem sie mit ihrer Spende helfen, eine realistische Darstellung des Themas Hanfanbau in der Öffentlichkeit (Fach- und Massenmedien) zu ermöglichen.

WARUM SOLLTE MAN DIESES PROJEKT UNTERSTÜTZEN?

Seit den 1990er Jahren werden die in Europa und anderen westlichen Ländern konsumierten Cannabisprodukte in zunehmendem Maße nicht mehr aus anderen (Entwicklungs-/ Schwellen-) Ländern importiert, sondern im eigenen Land angebaut. Insbesondere die Weiterentwicklung von „Indoor“-Anbautechniken trug maßgeblich zu dieser verstärkten Importsubstitution bei. Zudem mehren sich die Berichte darüber, dass regelmäßige Konsumenten ihre Droge häufiger selbst anbauen, um die Nachteile des illegalen Marktes (u.a. Streckmittel) zu umgehen. Auch für Patienten, die aus medizinischen Gründen Cannabis konsumieren, spielt der Selbstanbau vermutlich eine wichtige Rolle. Eine sozialwissenschaftliche Erforschung des Cannabis-Anbaus steht indes noch weitgehend aus – Erkenntnisse über das Phänomen speisen sich vor allem aus anekdotischen Berichten (u.a. in Internetforen) oder Polizeidaten (die immer nur einen kleinen Ausschnitt des Phänomens darstellen können). Auch international beschränkt sich der Großteil der Erkenntnisse auf kleinere ethnographische Untersuchungen. Um ein klareres Bild vom Geschehen rund um den illegalen Hanfanbau und den beteiligten Personen zu gewinnen, ist die Befragung einer größeren Stichprobe von „Growern“ unerlässlich.
Insbesondere für Cannabis-Konsumenten und Personen, die selbst im Cannabisanbau aktiv sind, könnte es einen besonderen Anreiz darstellen, zur Erhebung und öffentlichen Präsentation verlässlicher Daten über diese Gruppen beitragen zu können. So kann die Erhebung z.B. unter Umständen dazu beitragen, bestehende Mythen über derartige Personen zu widerlegen.

WAS PASSIERT MIT DEM GELD BEI ERFOLGREICHER FINANZIERUNG?

Die Erhebung wird im November in jedem Fall online gestellt. Die bisherigen Vorarbeiten (Fragebogen übersetzen, Online-Modul erstellen) fanden zunächst unentgeltlich/ ehrenamtlich statt.
Der größte Teil der Arbeiten entfällt auf die Auswertung. Um eine differenzierte Datenanalyse, inklusive der Erstellung von Berichten und Fachartikeln, zu gewährleisten, wird die Finanzierung von zwei halben wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen für drei Monate benötigt. Das CDR kann dazu rund 5000 € aus einer Drittmittelbonierung einsetzen. Der Fehlbetrag von 7.000 Euro soll mithilfe des Crowdfunding eingeworben werden.

WER STEHT HINTER DEM PROJEKT?

Das Centre for Drug Research (CDR) an der Frankfurter Goethe-Universität beschäftigt sich seit über zehn Jahren sozialwissenschaftlich mit unterschiedlichen Aspekten von Drogenkonsum. Wir sind eine kleine Forschungsstelle mit derzeit vier festen Mitarbeiter(inne)n. Die Studien, die bisher durchgeführt wurden (bzw. teilweise noch werden), wurden allesamt durch Stiftungen oder öffentliche Institutionen finanziert (u.a. DFG, Stadt Frankfurt, BMG, Volkswagen-Stiftung, EU). Cannabiskonsum und -handel gehörten bei den bisherigen Forschungen zu den Schwerpunkten. Weitere von uns bearbeitete Themen sind u.a.: "Legal Highs" bzw. neue psychoaktive Substanzen, die "offene Drogenszene" und Drogenkleinsthandel ("Social Supply").
Veranwtortlich für das Projekt sind Dr. Bernd Werse, der sich in seiner Dissertation mit "Cannabis in Jugendkulturen" beschäftigt hatte (Berlin: Archiv der Jugendkulturen 2007), und Dr. Christiane Bernard, deren Dissertation (Vergleichsstudie) zu Konsumentinnen illegaler Drogen in Deutschland und den USA demnächst im VS-Verlag erscheinen wird.
Das "Global Cannabis Cultivation Research Consortium", das internationale Netzwerk, das Teilstudien in unterschiedlichen Ländern betreibt, ist eine Non-Profit-Unternehmung: die Wissenschaftler, die allesamt ausgiebige Erfahrungen in der sozialwissenschaftlichen Drogenforschung haben, riefen das Projekt aus reinem Forschungsinteresse heraus ins Leben. Teilweise wurden für die nationalen Teilstudien externe Finanzierungen akquieriert. Wir sind die ersten, die im Rahmen dieser Studie auf die Möglichkeiten des Crowdfunding zurückgreifen.

Ich finde, das ist eine gute Sache die man unterstützen kann. Wer es möchte kann sich gerne im Verteiler des Schildower Kreises eintragen lassen. Informationen per PM von mir. Die Mädels und Jungs dieser wissenschaftlichen Vereinigung sind ganz sicher auf der richtigen Seite.

LG Federico
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