Mitmachen?WORUM GEHT ES IN DIESEM PROJEKT?Bei dem Projekt geht es um die sozialwissenschaftliche Erforschung des (illegalen) Anbaus von Cannabis in unterschiedlichen Ländern der Erde. Die Erhebung wird mittels Online-Surveys durchgeführt. Das Thema ist bislang nur in geringem Maße erforscht. Bislang laufen bereits Erhebungen in Belgien, Finnland, Dänemark, Großbritannien, USA/ Kanada und Australien; weitere folgen demnächst. Das Konsortium besteht aus erfahrenen und renommierten Sozialwissenschaftlern , die ausschließlich an Universitäten oder anderen öffentlichen Institutionen über Drogenthemen forschen.
Die beantragte Studie umfasst den deutschsprachigen Teil des Projekts. Dieser richtet sich an zu Befragende in Deutschland, Österreich und dem deutschsprachigen Teil der Schweiz.
WAS SIND DIE ZIELE UND WER DIE ZIELGRUPPE?Ziel ist es, ein realistisches Bild von Personen, die Cannabis anbauen, präsentieren zu können: Soziale Determinanten der "Grower", Substanzkonsum, Motivationen zum Anbau, Probleme/negative Aspekte, Erfahrungen mit der Strafverfolgung (inklusive Vermeidungsstrategien), Rolle des Anbaus für medizinische Zwecke u.a. - also alle relevanten Aspekte und deren Verteilung innerhalb der befragten Zielgruppe zu erfassen bzw. Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aspekten näher zu analysieren. Es können direkte Vergleiche zu den Ergebnissen aus den anderen beteiligten Ländern gezogen werden.
Zielgruppe sind alle jene, die in irgendeiner Weise - wissenschaftlich, professionell oder privat - am Thema Cannabisanbau interessiert sind. Sie können von dem Projekt profitieren, indem sie mit ihrer Spende helfen, eine realistische Darstellung des Themas Hanfanbau in der Öffentlichkeit (Fach- und Massenmedien) zu ermöglichen.
WARUM SOLLTE MAN DIESES PROJEKT UNTERSTÜTZEN?Seit den 1990er Jahren werden die in Europa und anderen westlichen Ländern konsumierten Cannabisprodukte in zunehmendem Maße nicht mehr aus anderen (Entwicklungs-/ Schwellen-) Ländern importiert, sondern im eigenen Land angebaut. Insbesondere die Weiterentwicklung von „Indoor“-Anbautechniken trug maßgeblich zu dieser verstärkten Importsubstitution bei. Zudem mehren sich die Berichte darüber, dass regelmäßige Konsumenten ihre Droge häufiger selbst anbauen, um die Nachteile des illegalen Marktes (u.a. Streckmittel) zu umgehen. Auch für Patienten, die aus medizinischen Gründen Cannabis konsumieren, spielt der Selbstanbau vermutlich eine wichtige Rolle. Eine sozialwissenschaftliche Erforschung des Cannabis-Anbaus steht indes noch weitgehend aus – Erkenntnisse über das Phänomen speisen sich vor allem aus anekdotischen Berichten (u.a. in Internetforen) oder Polizeidaten (die immer nur einen kleinen Ausschnitt des Phänomens darstellen können). Auch international beschränkt sich der Großteil der Erkenntnisse auf kleinere ethnographische Untersuchungen. Um ein klareres Bild vom Geschehen rund um den illegalen Hanfanbau und den beteiligten Personen zu gewinnen, ist die Befragung einer größeren Stichprobe von „Growern“ unerlässlich.
Insbesondere für Cannabis-Konsumenten und Personen, die selbst im Cannabisanbau aktiv sind, könnte es einen besonderen Anreiz darstellen, zur Erhebung und öffentlichen Präsentation verlässlicher Daten über diese Gruppen beitragen zu können. So kann die Erhebung z.B. unter Umständen dazu beitragen, bestehende Mythen über derartige Personen zu widerlegen.
WAS PASSIERT MIT DEM GELD BEI ERFOLGREICHER FINANZIERUNG?
Die Erhebung wird im November in jedem Fall online gestellt. Die bisherigen Vorarbeiten (Fragebogen übersetzen, Online-Modul erstellen) fanden zunächst unentgeltlich/ ehrenamtlich statt.
Der größte Teil der Arbeiten entfällt auf die Auswertung. Um eine differenzierte Datenanalyse, inklusive der Erstellung von Berichten und Fachartikeln, zu gewährleisten, wird die Finanzierung von zwei halben wissenschaftlichen Mitarbeiterstellen für drei Monate benötigt. Das CDR kann dazu rund 5000 € aus einer Drittmittelbonierung einsetzen. Der Fehlbetrag von 7.000 Euro soll mithilfe des Crowdfunding eingeworben werden.
WER STEHT HINTER DEM PROJEKT?
Das Centre for Drug Research (CDR) an der Frankfurter Goethe-Universität beschäftigt sich seit über zehn Jahren sozialwissenschaftlich mit unterschiedlichen Aspekten von Drogenkonsum. Wir sind eine kleine Forschungsstelle mit derzeit vier festen Mitarbeiter(inne)n. Die Studien, die bisher durchgeführt wurden (bzw. teilweise noch werden), wurden allesamt durch Stiftungen oder öffentliche Institutionen finanziert (u.a. DFG, Stadt Frankfurt, BMG, Volkswagen-Stiftung, EU). Cannabiskonsum und -handel gehörten bei den bisherigen Forschungen zu den Schwerpunkten. Weitere von uns bearbeitete Themen sind u.a.: "Legal Highs" bzw. neue psychoaktive Substanzen, die "offene Drogenszene" und Drogenkleinsthandel ("Social Supply").
Veranwtortlich für das Projekt sind Dr. Bernd Werse, der sich in seiner Dissertation mit "Cannabis in Jugendkulturen" beschäftigt hatte (Berlin: Archiv der Jugendkulturen 2007), und Dr. Christiane Bernard, deren Dissertation (Vergleichsstudie) zu Konsumentinnen illegaler Drogen in Deutschland und den USA demnächst im VS-Verlag erscheinen wird.
Das "Global Cannabis Cultivation Research Consortium", das internationale Netzwerk, das Teilstudien in unterschiedlichen Ländern betreibt, ist eine Non-Profit-Unternehmung: die Wissenschaftler, die allesamt ausgiebige Erfahrungen in der sozialwissenschaftlichen Drogenforschung haben, riefen das Projekt aus reinem Forschungsinteresse heraus ins Leben. Teilweise wurden für die nationalen Teilstudien externe Finanzierungen akquieriert. Wir sind die ersten, die im Rahmen dieser Studie auf die Möglichkeiten des Crowdfunding zurückgreifen.
Ich finde, das ist eine gute Sache die man unterstützen kann. Wer es möchte kann sich gerne im Verteiler des Schildower Kreises eintragen lassen. Informationen per PM von mir. Die Mädels und Jungs dieser wissenschaftlichen Vereinigung sind ganz sicher auf der richtigen Seite.
LG Federico