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 Betreff des Beitrags: Re: Abstinenz ist nicht mehr das Ziel – ohne wenn und aber!
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Juni 2012, 21:47 
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Hallo aspino
Zitat:
- der hat mich nur verständnislos angeschaut -
Man verlange niemals von einem Nicht-Abhängigen das Suchtverlangen vollständig zu verstehen. Es ist nicht möglich...
Darum ist die Wirkung von Bac für einen Aussenstehenden auch kaum nachvollziehbar. Es ist und bleibt wohl das Geheimnis der selber Betroffenen...
Zitat:
Ich musste übrigens letzte Woche zum check up - was ist, wenn die werte nicht stimmen - hat jemand erfahrungen? habe bammel!!!
Hatte ich auch... wegen Bac nach nunmehr 16 Monaten. Musst Du aber nicht! Vor 2 Wochen erfolgte eine Untersuchung aufgrund einer "Baustelle", welche mit Alk keinen Zusammenhang hat. Dabei wurde ein detailreicher Leberstatus gemacht. Resultat: sämtliche Werte im grünen Bereich! :)

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Abstinenz ist nicht mehr das Ziel – ohne wenn und aber!
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Juni 2012, 23:33 
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Lieber aspino,
die Werte werden in aller Regel durch Baclofen nur positiv beeinflusst, insbesondere die Leberwerte durch Wegfall des Alkoholkonsums.
Eine Verschlechterung der Leberparameter ist nur in seltensten Fällen beschrieben, ich habe sie zum Glück bislang nur im Beipackzettel gefunden.

Bin gespannt von Dir zu lesen.
LG jivaro

Ps. Haben geade auch bei den Suchttherapietagen darüber gesprochen, dass der Begriff craving bzw. Suchtdruck auch bei den Suchtexperten viel zu wenig begriffen wird, und was es bedeutet ein Medikament zu haben, das eben ganz spezifisch das craving beeinflusst.

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Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Abstinenz ist nicht mehr das Ziel – ohne wenn und aber!
BeitragVerfasst: Samstag 30. Juni 2012, 11:16 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
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@aspino

Zitat:
treffender kann man craving nicht beschreiben! Wo nimmst du nur die Worte her?
Ganz einfach aus eigener Erfahrung... aber, und dies erscheint mir wichtig zu sein, ich habe erstmals unter Bac Craving so beschreiben können. Genau diese Art und Weise wie Emotionen, Gefühle, Stimmungen, subtile Gedanken zu Worte kommen wurden durch Bac verstärkt, resp. wieder hervorgeholt. Es war immer mein Ziel, aus der Gegebenheit der Sprache ein Optimum herauszuholen. Sprache als Kommunikation unter Menschen auch in den "feineren" Gefilden. Mag sein, dass ich ein sensibler Typ bin, dass ich einen Weg suche, mein Sein und Lassen in diese Welt, dieses Leben zu integrieren. Aber ohne Kommunikation wäre ich gewissermassen tot und würde nicht existieren...

Und hier beantwortet sich für mich auch die Frage dieses Threads "Abstinenz ist nicht mehr das Ziel – ohne wenn und aber!"
Der Weg ist individuell, das Ziel ist entscheidend. Was wir können sind Erfahrungen austauschen. Erfahrungen, welche vor der Entdeckung der Bac-Therapie niemand machen konnte. Wir stehen noch am Anfang eines langen Weges. Darum ist es wichtig die eigenen Erfahrungen einfliessen zu lassen. Es handelt sich gewissermassen um ein Pilotprojekt mit ersten eindeutig positiven und belegbaren Fakten!

Aus meiner persönlichen Sicht habe ich mich entschlossen Abstinenz als Ziel anzustreben. Vielleicht bin ich einfach ein Glückspilz, vielleicht war ich zu wenig lange in der wirklichen Sucht (welche sich trotzdem schon im morgendlichen hoch-%-tigem gezeigt hat...) oder es mögen andere Wirkungen sein, welche ich gegenüber dem reinen Verlust des echten Cravings sogar höher bewerte. Ich tendiere auf letzteres...

Noch nie (trotz AD's und Benzos, welche ich in jungen Jahren mal schluckte, brachte nicht viel...) fühlte ich die Langzeit-Wirkung eines Medikamentes befreiender. Dies war eigentlich die zweite Überraschung dieser Therapie. Ebenso verblüffend: viele körperlich in Erscheinung tretende Symptome bei zunehmender Stressbelastung sind verschwunden oder in den beherrschbaren Bereich gerückt. Somit kann ich Bac auch als das beste AD bezeichnen, welches mir je auf die Zunge kam. Mit diesem Gefühl schwindet auch die eingebrannte Vorstellung, dass Alk für mich als Stimmungsaufheller das A und O wäre. Ich habe unter Alk einiges an körperlichen Nebenwirkungen in Kauf genommen, Kater war nur der Vorname. Diesen Preis bin ich nicht mehr bereit zu bezahlen.
Das Risiko des Absturzes durch moderates Trinken ist mir zu hoch, ich traue der Sache und mir selber schlichtweg nicht. Suchtentwicklung passiert in einem ganz raffiniertem Gewand... Dies meine persönliche Ansicht nach 16 Monaten, andere Meinungen sind mir jederzeit willkommen. Nie möchte ich etwas zu einer Ideologie machen, Ideologien haben Menschen und ganze Völker schon zerstört!

Wie ich in ein paar Jahren darüber denke, kann ich jetzt nicht beurteilen, will ich auch nicht. Als Fakt vielleicht dies: ich gönne mir sporadisch, nicht regelmässig, 3dl alkoholfreies Bier, mit dem klaren Wissen, dass es je nach Hersteller bis zu 0.5% Alkohol enthalten kann. Für einen sogenannt "trockenen Alkoholiker" mit Stigma- und Ideologiehintergrund ein absolutes "no go". Für mich kein Problem. Es gehen keine Schleusen auf, ich fühle keinerlei "Schuld" dabei. Warum auch? Eine überreife Banane hat mind. denselben Alk-gehalt wenn nicht noch mehr... Und, ich trinke dieses Bier ja nicht literweise...

Andererseits, wenn es jemand erreicht unter Bac nur noch mit einer als medizinisch harmlos geltenden Menge Alk ohne Leiden und Verzichtenmüssen klarzukommen und diesen Status wirklich souverän beibehalten kann, dann ist damit das Wichtigste auch gewonnen. Die Freiheit zu entscheiden, welche in der Abhängigkeit nicht mehr gegeben ist. Dort überhaupt nicht mehr existiert!
Ob Bac das Suchtgedächtnis wirklich löscht oder re-programmiert? Ich selber vermute einen Prozess in dieser Richtung, aber es benötigt Zeit und eben Geduld... es ist schlussendlich eine Langzeittherapie trotz kurzfristig einsetzender Sofortwirkung...

LG moonriver

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(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Abstinenz ist nicht mehr das Ziel – ohne wenn und aber!
BeitragVerfasst: Freitag 6. Juli 2012, 01:01 
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@ aspino
hab' deinen post grade eben erst entdeckt... die frage scheint öfter mal aufzutauchen, also mal ein paar erläuterungen zu den laborparametern bei alkoholgebrauch:
außer dem blut- oder atemluft-alkoholspiegel gibt es keine sichere methode zum nachweis von alkoholbedingten leberschäden. selbst schwere alkoholiker können völlig normale leberwerte haben, während selbst abstinenzler stark erhöhte werte haben können.
es gibt zwar konstellationen, die alkohol als auslöser vermuten lassen - aber eben nur vermuten! keine angst übrigens, die allermeisten ärzte forschen da nicht nach, allenfalls wird noch gefragt "haben sie ein problem mit alkohol?" und das wars dann.
nur bei der mpu wird automatisch unterstellt, dass alkohol der auslöser sein muss, und der proband muss das gegenteil beweisen.
für die, die es interessiert:
als "alkoholverdächtig" gilt das gleichzeitige vorliegen eines erhöhten MCV (vergrößerung roter blutkörperchen) mit einer erhöhten y-GT und einer erhöhung der transaminasen, bei der die GOT höher als die GPT ist

lg

praxx


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 Betreff des Beitrags: Re: Abstinenz ist nicht mehr das Ziel – ohne wenn und aber!
BeitragVerfasst: Sonntag 8. Juli 2012, 08:48 
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Wohnort: München
Zitat:
Aber ohne Kommunikation wäre ich gewissermassen tot und würde nicht existieren...
@moonriver,

Paul Watzlawik sagt dazu: „niemand kann nicht kommunizieren“, er denkt auch, dass nur tote Lebewesen nicht mehr kommunizieren.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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