Web Modus
Antwort erstellen

Suchtjahrbuch 2013: 74.000 Todesfälle durch Alkohol

Samstag 20. April 2013, 09:01

Die Zahl der Todesfälle die durch Alkohol direkt oder indirekt verursacht wird steigt auf etwa 74.000 an, schreibt der SPIEGEL
Suchtjahrbuch 2013: Alkohol ist Deutschlands größtes Problem
Eine ganze Badewanne randvoll gefüllt mit Alkohol - so viel trinkt ein Deutscher im Durchschnitt pro Jahr. Das hat die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung ihres Jahrbuchs Sucht 2013 berichtet. Der Jahrescocktail aus insgesamt fast 137 Litern Alkohol besteht demnach üblicherweise aus 107 Litern Bier, 20 Litern Wein, vier Litern Schaumwein und mehr als fünf Litern Spirituosen.

Re: Suchtjahrbuch 2013: 74.000 Todesfälle durch Alkohol

Samstag 20. April 2013, 12:39

Die versteckte positive Nachricht haben die Autoren allerdings vergessen zu erwähnen: Der jährliche Konsum an Reinalkohol ist auf 9.6 Liter pro Kopf gesunken, das sind 0.5 l weniger als 2008 und ca. 1,5 l weniger als vor 10 Jahren. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Tagesverbrauch liegt jetzt bei 21g Alkohol pro Tag und entspricht damit zumindest im Durchschnitt (vom Baby bis zum Greis) beider Geschlechter etwa der von der WHO als unbedenklich empfohlenen Menge (Männer 30g, Frauen 15g bei 2 abstinenten Tagen pro Woche)
Die DHS-Badewanne war 2004 noch mit 146 l gefüllt, in den letzten 10 Jahren sank vor allem der Bierkonsum (-9 l). Wein, Sekt und Spirituosen wurden gleichbleibend konsumiert, wobei bei den Spirituosen ein Trend zu niedrigerem Alkoholgehalt besteht.
Allerdings wurden 2004 dem höheren Alkoholkonsum nur 16.000 Todesfälle zugeschrieben, weil die mittelbaren Todesursachen (indirekte Folgen des Konsums) nicht mitgezählt wurden.

LG

Praxx

Re: Suchtjahrbuch 2013: 74.000 Todesfälle durch Alkohol

Samstag 20. April 2013, 13:29

@praxx,

leider gibt es das Jahrbuch Sucht nicht als PDF. Dafür steht der Drogensucht-Bericht 2012 der Bundesregierung zur Verfügung. Ich bin ja nicht so der Fan von Statistik, mir wird da zuviel nach Interessenslage verbogen und verborgen.

Wie würden z.B. die Vergleichszahlen aussehen wenn man die nicht trinkfähigen Jahrgänge und geschätzte Mitglieder der Abstinenzverbände herausrechnen würde? „Die Wanne ist voll“ wenn nicht gar am Überlaufen, könnte evtl. dabei herauskommen. Die Zahlen von Lundbeck für's Selincro-Marketing laufen bereits über 10 Mio. der weit über dem Durchschnitt trinkenden Bundesbürger. 2012 waren es „nur“ 7,4 Mio. nach K.Mann's Poster von Prag.

LG Federico
Dateianhänge
DrogensuchtBericht 2012.pdf
(2.4 MiB) 227-mal heruntergeladen
Antwort erstellen