Beim "Schmökern" bin ich mal wieder auf Dr. Ulmer, Stuttgart, gestoßen und möchte euch folgenden Artikel (aus 2013) nicht vorenthalten :
Behandlung der Alkoholabhängigkeit in der Praxis (Federico hat den Bericht oben schon zitiert. Er ging aber wohl etwas unter.)
Auszüge :
"Die suchtmedizinische Versorgung von Alkoholabhängigen in Deutschland ist defizitär. Es fehlen spezialisierte Ärzte und gut wirksame Medikamente. Die wenigen zugelassenen Antagonisten haben wenig durchschlagenden Effekt. Möglicherweise besser wirksame agonistische Substanzen sind in der Praxis bisher kaum einsetzbar. Baclofen scheint eine interessante Mittelstellung einzunehmen."
"Andererseits sind inzwischen so viele beeindruckende Ergebnisse publiziert, dass man der Forderung von C. Weigel, diese wichtige Substanz Alkoholabhängigen nicht länger vorzuenthalten, nur ausdrücklich beipflichten kann, insbesondere angesichts der Schwere des Krankheitsbildes und der geringen Risiken der Substanz. Frau Weigel unterstrich diese Forderung 2011 auf einem Poster beim DGS-Kongress mit einer Auswertung bei 69 Patienten, die Baclofen länger als 3 Monate eingenommen hatten: 69,2% hatten dann einen unbedenklichen Alkoholkonsum nach WHO-Kriterien, mehr als 55% völlige Abstinenz erreicht, ähnlich viele gaben das Verschwinden jeglichen Alkoholcravings an. 93,9% berichteten Angstfreiheit unter Baclofen, und 96,9% äußerten sich mit der Wirkung von Baclofen zufrieden (Weigel 2012).
Angesichts dieser und weiterer ähnlicher Publikationen stellt sich die Frage, ob das Zur-Verfügung-Stellen wichtiger Medikamente, Untersuchungs- und Behandlungsmethoden gerade bei Erkrankungen mit so wenigen effektiven Therapieoptionen wie der Alkoholabhängigkeit nicht zu viele, hohe Hürden überwinden muss."Dem ist nichts hinzuzufügen...
Nur ein großer Dank an jivaro für ihren unermüdlichen Einsatz darf nicht vergessen werden !!
LG, Werner