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High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Montag 3. Juni 2013, 11:43

@all,

in einem am 25.April 2013 in Alcohol & Alcoholism veröffentlichten LETTER TO THE EDITOR wird vor High-Dosed-Baclofen gewarnt. Die Kombination würde einen dramatischen Anstieg der Triglyceridwerte verursachen (Baclofen and Risperidone Association Increases Dramatically Triglycerides Level). High Dosed Baclofen (240mg) wird von den Verfassern deshalb nicht empfohlen, obwohl sich die Erfahrungen lediglich auf einen Einzelfall beschränken.

Die Begründung ist m. E. nur im Zusammenhang mit einer langjährigen Bipolaren Störung zu sehen. Von einigen Forenmitgliedern mit diagnostizierter BPS ist die Unverträglichkeit mit Baclofen auch in deutlich niedrigerer Dosierung bekannt, abgesehen von einer unbefriedigenden Anticraving-Wirkung. Die beschriebene Gewichtszunahme ist ebenfalls hinreichend bekannt. Patienten mit BPS sollten sich von Baclofen m. E. keine Verbesserung der Alkoholstörung erwarten.

Zum Medikament: Risperidon ist ein atypisches Neuroleptikum der zweiten Generation, das in der Psychiatrie zur Behandlung der Schizophrenie verwendet wird. Es existieren keine zuverlässigen Studienresultate bei Bipolaren Störungen (mit Ausnahme der akuten manischen Phase), die einen Nutzen von Risperidon belegen würden. Quelle: Wikipedia.

Wenn ich nicht irre, kommt diese Warnung aus einer Klinik, die in die Zulassungs-Studien Nalmefene (Selincro®) eingebunden war.

LG Federico

Re: High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Montag 3. Juni 2013, 15:02

Federico hat geschrieben:@all,

Wenn ich nicht irre, kommt diese Warnung aus einer Klinik, die in die Zulassungs-Studien Nalmefene (Selincro®) eingebunden war.

LG Federico


Ich koennt um mich beissen........ :Mad: :Mad: :motz: :motz:

Rico

Re: High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Montag 17. Juni 2013, 01:21

Depressionen sind furchtbar, ich kenne das über Jahre, der Mensch spürt keinen Spass mehr, das Leben Monotonie, na ja, dank baclofen sehe ich wieder Licht, freue mich an kleinen Dingen,

www.alkohol-und-baclofen-forum.de
http://baclofen.blog.de

wieder Lachen und am Leben teilhaben,

gruss @sabine

Re: High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Dienstag 17. November 2015, 15:25

Federico hat geschrieben:@all,

Von einigen Forenmitgliedern mit diagnostizierter BPS ist die Unverträglichkeit mit Baclofen auch in deutlich niedrigerer Dosierung bekannt, abgesehen von einer unbefriedigenden Anticraving-Wirkung. Die beschriebene Gewichtszunahme ist ebenfalls hinreichend bekannt. Patienten mit BPS sollten sich von Baclofen m. E. keine Verbesserung der Alkoholstörung erwarten.

LG Federico



Ich hoffe einfach mal, dass deine Aussage nicht pauschal gelten muss.
Ich wurde auch in die Bipolar und ADS Schublade gesteckt und habe einiges an Medis und Klinikaufenthalten durch.
Aktuell schlucke ich Lithium (-Carbonat), Medikinet und seit paar Tagen Baclofen.
Erst der fünfte Arzt hat sich getraut mir das Medikament zu verschreiben.
Seit etwa drei Wochen trinke ich keinen Alkohol mehr (vorher so etwa ein Sixer täglich am Wochenende auch mal mehr) und seit knapp zwei Wochen habe ich aufgehört zu rauchen.
Was mir bis jetzt aufgefallen ist, ist die krasse Müdigkeit. Zudem hat meine bisherige Gewichtsabnahme (6kg in zwei Wochen) ihr Ende gefunden. Seit ich Bac nehme stagniert mein Gewicht bei 90kg. Beim Joggen merke ich leichte Probleme in den Beinen aber was ich schlimmer finde ist der Drang das Baclofen zu schnell nachzulegen. Heute ist der fünfte Tag und ich hatte schon an die 100mg in den letzten 24h.

Also mein bisheriges Fazit:

-Unverträglichkeit mit Baclofen auch in deutlich niedrigerer Dosierung bekannt :-??
-unbefriedigenden Anticraving-Wirkung √ (noch...)
-beschriebene Gewichtszunahme √
-keine Verbesserung der Alkoholstörung :-?? (und wenn es nur der Placebo Effekt ist. Mir ist Baclofen eine Stütze)

#:-s Allerdings absolute Vorsicht nicht in eine (Hypo-)manie zu rutschen :freeze:

LG Max

Re: High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Dienstag 17. November 2015, 16:16

100mg schon nach 5 Tagen? Ich bin sprachlos und hoffe sehr stark, dass du NICHT Fahrrad oder Auto fährst :-s
Da die Müdigkeit schon bei kleinen Dosen auftritt, ist die "krasse Müdigkeit" kein Wunder.

Re: High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Dienstag 17. November 2015, 16:48

Max hat geschrieben:Seit ich Bac nehme stagniert mein Gewicht bei 90kg. Beim Joggen merke ich leichte Probleme in den Beinen aber was ich schlimmer finde ist der Drang das Baclofen zu schnell nachzulegen. Heute ist der fünfte Tag und ich hatte schon an die 100mg in den letzten 24h.

Hallo Max, Freund des gepflegten Cocktails,

mir sträuben sich die Nackenhaare, Schweißausbrüche, mir fehlen die Worte :motz:
deshalb nur so viel: wenn Du den Drang nachzulegen nicht in den Griff bekommst,
könntest Du ganz schnell in der Notaufnahme landen.

LG Federico

Re: High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Dienstag 17. November 2015, 20:39

Hi Max,

Federico hat das "Nachlegen" mal als smarties-effekt bezeichnet - mit allen Komplikationen. Habe ich selbst in meinen Anfängen mit Baclofen erlebt: Du hast craving und schmeißt eine ein - wartest nicht lange genug und hast immer noch craving - schmeißt noch eine ein. Und so weiter...Am Ende stehst Du, wenn Du Glück hast, total muskelrelaxiert da. Wenn Du Pech hast - psychotisch.

100 mg nach 5 Tagen sind zuviel. Baclofen ist kein Bedarfsmedikament, also laß das Einschmeißen! Notfallration max. 1/2 des Tagesbedarfs, aber wie gesgt sind 100 mg nach 5 d zuviel.

GGG!!! Und lies mal all you need und den Königsweg.(kann das nicht mit dem Verlinken)

LG Fallada

Re: High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Dienstag 17. November 2015, 21:01

Lieber Max,

das ist ja ganz schön kompliziert. Aus meiner Erfahrung vertragen sich Baclofen und Medikinet nicht wirklich gut. Wenn Du ein "echtes" ADHS hast und Medikinet - also Methylphenidat- Dich ruhiger macht und Dir eine bessere Alltagsstruktur ermöglicht, ist es sehr wahrscheinlich, dass Baclofen bei Dir das Gegenteil auslöst, "Getriebensein", Unruhe. Beim ADHS oder ADS wirken viele Medikamente "paradox", haben also die gegenteilige Wirkung wie "normalerweise" zu erwarten.

Deine Müdigkeit passt nicht ganz ins Konzept, aber dass Du unter dieser Dosis noch Sport machen kannst ist verwunderlich.

Der jetzige Drang zu steigern ist absolut ungewöhnlich und ziemlich bedenklich. Bipolare Störungen würde ich nicht generell von der Baclofentherapie ausschliessen, insbesondere, wenn Sie stabil und gut behandelt ist. Aber in Deinem Fall rate ich Dir schnellstmöglich mit dem verschreibenden Arzt Kontakt aufzunehmen und offen über diesen Drang zur Dosissteigerung zu berichten!

LG jivaro

PS: Bleibende Gewichtszunahmen unter Baclofen gibt es weniger, die meisten Patienten verlieren auf Dauer einige Kilos, was oft erwünscht ist.

Re: High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Donnerstag 19. November 2015, 00:06

Vielen Dank Jivaro,

also am Freitag ist der Termin in der Suchtambulanz und Anfang Dezember bei der neuen Neurologin. Bis dahin halte ich das aus. Nehme etwas weniger Ritalin und schaue mal, dass die Baclofen Dosis konstant bleibt.
Sollte es aber auf Dauer nicht klappen mit dem Baclofen würde ich auf Topiramat wechseln.

Medikinet macht micht ruhiger. Der echte Effekt ist aber eher am Ende des Tages zu sehen, wenn ich vergleiche was ich geschafft habe am Tag. Alles andere wäre schon Überdosiert. Hatte ich auch schon durch.

Du sag mal, mit Lithium Orotat kennst du dich nicht aus, oder? Laut dem dem Arzt in der Suchtambulanz und meinen beiden (noch) aktuellen Neurologen, ist eher Lithium das Problem. Daher will ich unbedingt vom Carbonat aufs Orotat umsteigen. Aber ich kriege die richtige Dosierung nicht in Erfahrung und Try and Error ist mir dabei zu gefährlich.
Ich hatte es anfang des Jahres mal versucht mit Absprache meines damaligen Psychiaters. Nur ist der dann verstorben, meine Ration aus Amerika war zu Ende und ich bin mit ner Hypomanie (unfreiwillig) in der Klinik gelandet für ganze 5 Wochen.

Re: High-Dosed-Baclofen und Risperidol ist unvereinbar

Donnerstag 19. November 2015, 11:29

Das gehört in jedem Fall in die hand eines erfahrenen Psychiaters.

"Lithium ist ein Element, welches sich in der Behandlung von Krankheiten als nützlich erwiesen hat.

Es verdrängt zufolge seiner physikalischen Eigenschaften Natrium im zellulären System. Es scheint, daß seine wünschenswerten therapeutischen Wirkungen damit zusammenhängen.

Die 'Schule' verordnet Lithium in der Regel in der Form gängiger Salze, beispielsweise als Lithiumcarbonat. Dabei muß man ziemliche Quantitäten applizieren, um die gewünschten Wirkungen zu erreichen. Diese sind: Besserung von manischen und depressiven Zuständen, Besserung von Neigungen zu Alkoholismus, Bremsung einer Schildrüsenüberfunktion und gelegentlich die Verbesserung der Produktion von weißen Blutzellen, beispielsweise in der Abwehr einer Krebskrankheit. Leider sind die Nebenwirkungen nicht unerheblich: Störungen des Wasserhaushaltes, feines Muskelzittern (Fibrillieren) und die Notwendigkeit, relativ häufig den Spiegel des Lithiums im Blut untersuchen zu lassen. Dieser soll in der Regel etwa 0,6 mval erreichen.

Um diese unbefriedigenden Nebenwirkungen zu überwinden, kann man den Trick anwenden: Statt der gängigen Salze gibt man das Lithiumsalz der Molkensäure (Lithium-Orotat), welches bevorzugt in jene Zellsysteme wandert, welche man beeinflussen möchte. Beispielsweise die Zellen des Hirngerüstes, die Gliazellen, dann die Zellen des Herzschrittmachers und Herz-Reizleitungssystemes und die Zellen des Knochenmarkes.

Auf diese Weise kann man die spezifische Wirkung des Lithiums um etwas das 20fache verbessern. 5 mg Lithium aus Lithium-Orotat sind klinisch etwas so wirksam wie 100 mg Lithium aus Lithiumcarbonat.

Die Untersuchungen des Blutserums können entfallen, weil eine besondere Lithiumerhöhung im Serum nicht mehr auftritt, ja nicht einmal erreichbar ist.

Das Muskel-Fibrillieren entfällt, ebenso die unbotmäßige Wirkung auf die Schilddrüse, die Entstehung von Kropf wird vermieden, unerwünschte Störungen des Wasserhaushaltes gibt es auch nicht. Während nach den Untersuchungen von Dr. Kline in New York mit Lithiumcarbonat etwas 37 % der Alkoholiker günstig beeinflusst werden können, sind es mit Lithium-Orotat vermutlich etwa 70%."

Stammt aus einem Buch aus den 90igern von Dr. Hans Nieper "Revolution in Medizin und Gesundheit".
Sozusagen "Alte orthomolekulare Medizin". Sicher ist das nicht aktuell

Lithiumorotat kann aus England bezogen werden. Es gibt in neuerer Zeit auch Hinweise auf positive Beeinflussung von ADHS. Aber ich habe da persönlich keine Erfahrung!

Von Topiramat halte ich nicht so viel (lies mal im Ameisenbuch), der Anticravineffekt ist nicht sehr stark, aber die unerwünschten Wirkungen.

Mach bitte nichts im "Alleingang"!

LG jivaro
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