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Mittwoch 8. Dezember 2010, 12:54

Ich habe am Montag meine Dosis am Mittag vergessen und diese erst am späten Nachmittag genommen. Die Abendsdosis dann erst sehr spät.

In der Nacht habe ich dann Muskelkrämpfe bekommen, wahrscheinlich weil ich durch die Verzögerung meine Nachtdosis nicht genommen hatte.

Habe dann noch 25mg genommen aber hatte den ganzen nächsten Tag noch irgendwie mit mir zu tun, kam nicht so richtig auf die Beine.

Sonntag 26. Dezember 2010, 21:53

Baclofen withdrawal not helped by benzodiazepines

11 November 2010 | by Laura Macfarlane

Withdrawal after chronic baclofen abuse causes delirium and does not respond to treatment with benzodiazepines, Australian psychiatrists find.

Two Australian psychiatrists from the Nepean Hospital outlined the case of a 61 year old woman presenting with agitation.

She had a past history of alcohol abuse, depression and abuse of opiate analgesic and dexamphetamine.

A provisional diagnosis of mania was made and the patient was commenced on olanzapine 2.5 mg twice a day and clonazepam 0.5 mg three times a day,
however at day three of her admission she was disoriented with a Mini Mental State Examination score of 25/30.

After further examination of her history it was revealed that the patient had been taking at least 75mg of baclofen a day for the previous six months.

She continued to deteriorate, was hallucinating and not oriented to time and place.

The authors reported that baclofen 10 mg three times a day was commenced “under the assumption that the delirium had been precipitated by baclofen withdrawal”.

However, her condition continued to decline with severe psychomotor agitation and cogwheel rigidity of her limbs. The baclofen dose was increased to 25 mg three times a day
on day six and all other medications ceased.

By day nine she showed no evidence of delirium.

The authors wrote that this is the first reported case of withdrawal delirium from baclofen abuse, though it has been reported in multiple sclerosis patients on intrathecal infusions.

They also noted that the patient did not improve despite significant doses of regular and PRN benzodiazepines.

“Theoretically an improvement would be expected given the near-perfect cross-tolerance between benzodiazepines and baclofen.”

Australian and New Zealand Journal of Psychiatry 2010 doi:10.3109/00048674.2010.524622.

Dienstag 4. Januar 2011, 10:45

Federico hat geschrieben:...
Es ist bekannt dass in der Anwendung bei MS Dauer-Dosierungen bis 400mg durchaus üblich sind. Leider habe ich in keiner Beschreibung Absetzprobleme im Zusammenhang mit der Dosierungshöhe finden können. http://books.google.de/books?id=iakVUlP ... &q&f=false

Fazit: alle Berichte über Entzugssyndrome bei Baclofen stammen aus der Anwendung bei MS/Spastiken vorwiegend über intrathekale Dosierungs-Systeme und entsprechen hoher Dosierung. Orale Gaben werden nur erwähnt nicht aber die Dosishöhe.

...
LG Federico


Lieber federico,

dieser link kann mir nicht angezeigt werden ("Sie haben eine Seite erreicht die nicht angezeigt werden kann..."), würde mich aber als MS-Patientin und Esssüchtige sehr interessieren, da mein Neurologe sich mit höheren Dosierungen sehr schwer tut.

Dienstag 4. Januar 2011, 11:09

Versuche es so nochmal: http://books.google.de/books?id=bhnfTCiZapcC&pg=PA90

Bereits bei oraler Verabreichung kann es zum Beispiel bei Resoptionsstörungen im Gastroinestinaltrakt zum Enzugssyndrom mit Zeichen der autonomen Dysregulation kommen.

Dienstag 4. Januar 2011, 12:36

@Engelsstaub,

leider soll Google book view in erster Linie zum Kauf animieren, €79,– bei Weltbild. Anscheinend werden Links auf bestimmte Seiten erkannt und dementsprechend wird die Auswahl verändert. Gut zu wissen, Dir hilft diese Erkenntnis leider nicht viel.

LG Federico

Dienstag 4. Januar 2011, 12:53

Da ich nicht dafür bekannt bin, schnell aufzugeben, hier die entsprechende Tabelle (Seite 243).


Bild

Dienstag 4. Januar 2011, 14:32

Vielen Dank für eure Mühe.

Die Tabelle hilft mir sehr gut, da dort die tgl. höchste Tablettendosis aufgeführt ist. Das reicht mir als Nachweis erstmal aus. Mein Neurologe meinet, ihm sei nur bekannt, das baclofen mit höchstens 165mg und das auch nur stationär verabreicht wird.

Ich habe noch eine andere Frage: Was passiert wenn man baclofen abrupt absetzt?
Ich habe bisher noch nicht wirklich einen Beitrag gefunden, wo die Auswirkungen beschrieben sind.
Meine Frage richtet sich dahin gehend, was wäre wenn ich z.B. einen Unfall habe, zwar den Zettel in meinen Ausweis kleben habe, aber es richtet sich keiner danach und ich bekomme kein baclofen und kann mich nicht dazu äußern?

Re:

Sonntag 30. Januar 2011, 20:42

engelsstaub hat geschrieben:Ich habe noch eine andere Frage: Was passiert wenn man baclofen abrupt absetzt?

Davon ist - vor allem nach längerer Behandlung mit hohen Dosen Baclofen - dringend abzuraten, steht auch so im Beipackzettel:
Nach mehrmonatiger, hochdosierter Baclofen-Behandlung kann es nach plötzlichem Absetzen der Therapie oder abrupter Dosisreduktion zu Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, körperlicher Unruhe (Agitiertheit) bis hin zu manischen Zuständen, zu visuellen und akustischen Halluzinationen und zum Auftreten lokaler oder generalisierter Krampfanfälle bis hin zum Status epilepticus sowie zu vermehrtem Wiederauftreten der Spastizität (Rebound-Spastizität) und Erhöhen der Körpertemperatur (Hyperthermie) kommen


engelsstaub hat geschrieben:Ich habe bisher noch nicht wirklich einen Beitrag gefunden, wo die Auswirkungen beschrieben sind.

Das dürfte von Person zu Person relativ stark variieren und hängt wie gesagt u.a. davon ab wie lange man Baclofen schon eingenommen hat. Das abrupte Absetzen kann definitiv zu Komplikationen führen, wie dieser Bericht eines Mannes zeigt, bei dem es nach plötzlichem Einstellen der oralen Baclofen-Therapie zum Status epilepticus und resultierendem Hirnschaden kam:

Baclofen is widely used in the treatment of spasticity of spinal origin. It is relatively free of side effects or toxic actions on the nervous system or other organs. Agitation, personality change, and auditory and visual hallucinations have been described following its abrupt withdrawal. One patient with generalized seizures and one with complex partial seizures after baclofen withdrawal have been reported. This paper presents a patient who developed status epilepticus after baclofen withdrawal, and who sustained hypoxic cerebral injury. This observation further emphasizes the possibility of infrequent complications of baclofen therapy, and the advisability of gradual changes in baclofen dosage.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2561766

engelsstaub hat geschrieben:Meine Frage richtet sich dahin gehend, was wäre wenn ich z.B. einen Unfall habe, zwar den Zettel in meinen Ausweis kleben habe, aber es richtet sich keiner danach und ich bekomme kein baclofen und kann mich nicht dazu äußern?

Die Ärzte würden etwaige Absetzeffekte auf jeden Fall symptomatisch behandeln. Es empfiehlt sich prinzipiell im Portemonnaie einen Zettel mit im Notfall zu kontaktierenden Personen zu haben (Namen, Adresse, Telefonnummer).

Re: Re:

Sonntag 30. Januar 2011, 21:19

Martin27 hat geschrieben:Die Ärzte würden etwaige Absetzeffekte auf jeden Fall symptomatisch behandeln. Es empfiehlt sich prinzipiell im Portemonnaie einen Zettel mit im Notfall zu kontaktierenden Personen zu haben (Namen, Adresse, Telefonnummer).


Danke für den Tipp!

Re: Plötzliches Absetzen von Baclofen

Donnerstag 14. April 2011, 18:22

So ein letztes Mal muss ich mich doch noch einmal äußern. Habe Baclofen über einen Zeitraum von ca. 2,5 Monaten mit Tagesdosen von zuletzt 50mg eingenommen.
Ich konnte durch die Einahme meinen Weinkonsum von ein bis zwei Flaschen am abend auf null reduzieren. Wie vorher schon bschrieben habe ich das Baclofen aber aufgrund von Nebenwirkungen absetzen müssen (Schlaflosigkeit/ Libidoverlust).
Habe dann als ich es nicht mehr ausgehalten habe (nie mehr als eine Stunde am Stück geschlafen) langsam alle 3 Tage um 5-10 mg runterdosiert.
Nach dem ich die letzten 5 mg eingenommen habe hat es drei schrecklich Wochen gedauert bis ich wieder einigermaßen schlafen konnte. Erst dann gelang es mir wieder 5-6 Stunden schlafen zu können, nicht am Stück aber die Nächte waren nicht mehr so quälend. Zur Zeit trinke ich wieder 1-3 Gläser Rotwein am Abend, während der Entzugsphase auch wieder bis zu zwei flaschen am Abend!!
Ich muss abschließend sagen das Baclofen bei mir in der Gesamtschau bezüglich des Alk- Konsums schon einen Nutzen gebracht hat, eben auch nach dem Absetzen. Ich hab einfach gesehen es geht auch ohne. Das ich dann eben diese fiesen Nebenwirkungen hatte lag vielleicht auch daran das ich beinahe täglich ein bis zwei Joints geraucht habe. Das Absetzen war schon irgendwie die Hölle, Muskelschmerzen, Depressionen dieses nächtliche rumgewürge um ein paar Minuten Schlaf war schon echt der Horror. Bin froh das ich in dieser Zeit nicht einen Tabubruch (Benzoeinahme) begangen habe. Meine Frau sagt übrigens ihr wäre ausser wenig Sex vor allem aufgefallen das ich oft aufbrausend aggressiv war und mich über jeden Scheiß aufgeregt habe. Nun ist aber wieder alles beim Alten nur das ich halt nicht mehr soviel trinke, frage ist natürlich wie lange.
Ich kann jedem nur raten der Bac einnehmen möchte ob es vielleicht doch einen Weg gibt ohne Medikament seinem Ziel näher zu kommen moderat oder gar nicht mehr zu trinken.
Ich für meinen teil reiß mich jetzt einfach am Riemen, noch mal tschöööö
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