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ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 17:50

Umfangreiche Sammlung wissenschaftlicher Publikationen zum Thema ADHS und die häufigsten Komorbiditäten. Unbehandeltes, sogen. Erwachsenen-ADHS wird häufig erstmals im Zusammenhang mit Alkohilismus entdeckt und diagnostiziert.

Die Behandlung mit Baclofen ist mit vorsichtiger Skepsis zu sehen und erfordert nach bisherigen Erkenntnissen abweichende Dosierungen auf niedrigem Niveau. Offensichtlich erleben einige ADHS-Persönlichkeiten während einer Baclofen-Behandlung ähnlich paradoxe Reaktionen wie sie bei Ritalin (Methylphenidat) schon länger bekannt sind.

Im einigen Fällen kann es sein, dass Baclofen paradox wirkt anstatt beruhigend und stattdessen Aufregung und innere Unruhezustände hervorrufen kann. Bitte diesen Hinweis ernst nehmen und mit dem behandelnden Arzt abklären.

Mein besonderer Dank für die Überlassung der Datensammlung gilt Thomas Stuppy und Nexe

LG Federico

Re: ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 17:55

Zusammenfassung: Die ADHS im Erwachsenenalter kann als eine Lebensspannenerkrankung angesehen werden, deren Bedeutsamkeit für das Gesundheitssystem über eine Vielzahl internationaler Studien belegt ist. So greifen verschiedene Studien die Lebensspannenperspektive auf, indem der Fokus auf die Entwicklungsabschnitte gelegt wird, in denen eine qualitative Veränderung der Symptomatik erwartet wird. Weiterhin berücksichtigen Studien zur Komorbidität bei ADHS im Erwachsenenalter die Entwicklungsgeschichte und versuchen die Faktoren zu isolieren, die zu einem negativen Verlauf führen. Auch in der Diagnostik und Therapie ließ sich in den letzten Jahren ein deutlicher Fortschritt erkennen. So stehen mittlerweile psychometrisch gut abgesicherte Verfahren zur Verfügung, die sich in den klinisch-diagnostischen Prozess zur Erfassung der ADHS im Erwachsenenalter integrieren lassen, und auch im Bereich psychotherapeutischer Versorgung wurden verschiedene Programme entwickelt, was dem Therapeuten eine breite Auswahl an Möglichkeiten bietet. Neben klinischen Symptomen werden auch die Auswirkungen der ADHS mit Bezug auf Delinquenz und Verhalten im Straßenverkehr diskutiert. Darüber hinaus werden Fakten zur sozioökonomischen Bedeutung der ADHS aufgezeigt, die den Schluss nahelegen, dass eine therapeutische Versorgung essentiell ist.

Autor: Sören Schmidt & Franz Petermann
Quelle: Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 59 (3), 2011, 227-238
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ADHS_ueber_die_Lebensspanne_-_Symptome_und_neue_diagnostische_Ansaetze.pdf
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Re: ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 17:58

Zusammenfassun: Verschiedene Tiermodelle zur Pathophysiologie von ADHS deuten darauf hin, dass mehrere Neurotransmittersysteme am Pathomechanismus von ADHS beteiligt sind. Die Effektivität der Pharmakotherapie und die Ergebnisse der Bildgebung unterstützen die Annahme einer besonderen Beteiligung monoaminerger Neurotransmitter. Bei der neuronalen Signalübertragung sind synaptische Vesikel bedeutsam für die Ausschüttung und Wiederaufnahme von Botenstoffen. Das in dieser Dissertation untersuchte Gen SV2C ist auf dem langen Ende des Chromosoms 5q13.3 lokalisiert und kodiert ein Protein, welches sich in der Membran von synaptischen Vesikeln befindet und an der Regulation der Exozytose bei der Neurotransmission beteiligt ist. In einer vorangegangenen molekulargenetischen Studie wurde eine Duplikation gefunden, die SV2C partiell einschließt. Diese Duplikation könnte eine Dysfunktion der Regulation von SV2C und der Gesamtfunktionalität von SV2C in der Neurotransmission nach sich ziehen. SV2C ist damit ein interessantes Kandidatengen für ADHS. Ziel dieser Dissertation ist die molekulargenetische Untersuchung von SV2C anhand dreier ausgewählter Polymorphismen aus dem Promotorbereich auf eine Assoziation zu ADHS.

Autor: Jan Kellner, 2009
Quelle: http://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de ... 2010/4860/
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Assoziationsuntersuchung_zu_genetischen_Varianten_von_SV2C_und_ADHS.pdf
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Re: ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 18:02

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindesalter ist mit einer Prävalenz von etwa 5% eine recht häufige Erkrankung, die jedem Kinder- und Jugendpsychiater gut bekannt ist. Die Behandlungsmöglichkeiten sind jedoch immer noch umstritten: Sollen bei Kindern und Jugendlichen ausschließlich psycho- und soziotherapeutische Verfahren zum Einsatz kommen oder soll auch bereits im Kindesalter pharmakologisch interveniert werden? Ist es verantwortbar, Kindern und Jugendlichen Methylphenidat zu geben? Diese Fragen werden auch für ADHS im Erwachsenenalter diskutiert, wobei wir uns hier mit der Besonderheit konfrontiert sehen, dass die Existenz der Erkrankung im Erwachsenenalter überhaupt erst Ende der 1990er Jahre in der deutschsprachigen Psychiatrie zum Thema wurde und dass daher bis heute eine bemerkenswerte diagnostische Unsicherheit in der klinischen Praxis besteht.
Autor: V. Arolt
Quelle: Nervenarzt 2008 · 79:769-770
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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitaetsstoerung_-_Wachsendes_Wissen_erfordert_neue_therapeutische_Moeglichkeiten.pdf
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Re: ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 18:03

Zusammenfassung: Diese Studie analysierte erstmalig Parameter der intraindividuellen Variabilität bei ADS-Patienten und Kontrollen im Alter von sieben bis 14 Jahren in einem Continuous Performance Test (CPT), einer Go-Nogo-Aufgabe (GNA), einer Stop-Signal-Aufgabe (SSA) und einer N-back-Arbeitsgedächtnisaufgabe (NBA). Wir berechneten verschiedene Parameter der zentralen Tendenz, Dispersion und Form der Reaktionszeitverteilungen sowie Omissions- und Kommissionsfehler. Gruppenvergleiche ergaben die deutlichsten Effektstärken für die Dispersionsmaße. Gruppenunterschiede in Lage- und Fehlermaßen wurden durch Kontrollieren der ISV erheblich reduziert.
Quelle: Z. Neuropsychol. 17 (3)
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Aufmerksamkeitsfluktuationen_bei_Patienten_mit_Aufmerksamkeitsdefizitstoerungen.pdf
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Re: ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 18:13

Zusammenfassung: Das Endophänotypenkonzept geht davon aus, dass unterschiedliche Dysfunktionen den vielfältigen klinischen Phänotypen der ADHS zugrunde liegen. Emotional-motivationalen Defiziten wird hierbei eine große Bedeutung beigemessen. Die wenigen vorliegenden Studien bezogen sich auf subjektive Daten und differenzierten nicht nach klinischen Subgruppen, wodurch sich heterogene Ergebnisse ergaben. Die vorliegende Arbeit hatte somit zum Ziel, einen emotional-motivationalen Endophänotyp der ADHS bei unterschiedlichen klinischen Subgruppen von ADHS-Patienten mit subjektiven und objektiven psychophysiologischen Daten zu untersuchen.

Autor: Annette Conzelmann, Universität Würzburg, 2009
Quelle: http://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de ... 2010/4630/
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Emotional-motivationale_Defizite_bei_Erwachsenen_und_Kindern_mit_ADHS.pdf
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Re: ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 18:48

Zusammenfassung: Heute versteht man unter AD(H)S ein Störungsbild über die gesamte Lebensspanne. Mit Beginn im Vorschulalter divergieren die Symptome in Abhängigkeit des Alters. Daraus lässt sich ein Modell ableiten, welches diese Veränderungen (Komorbiditäten, Alltagsbeeinträchtigungen) auf der Zeitachse dokumentiert und mit den jeweils gültigen diagnostischen Kriterien in Verbindung bringt. Ausgehend von einer genetischen Prädisposition und einer neurobiologischen Dysregulation sind Faktoren festzustellen, die über die Lebensspanne andauern, sich altersspezifisch verändern oder nur für einen bestimmten Entwicklungsabschnitt gültig sind. Es wird deutlich, dass das Vorschulalter und der Übergang in das Erwachsenenalter die Phasen darstellen, in denen sich die meisten qualitativen Veränderungen feststellen lassen. Dies hat Implikationen für die klinische Praxis, indem diese Veränderungen zu Zwecken der Prävention, des diagnostischen Prozesses und der Therapieplanung herangezogen werden können und somit sowohl dem Anwender eine Hilfestellung bieten, aber auch als Ausgangspunkt für weitere Studien herangezogen werden können.

Autor: S. Schmidt & F. Petermann
Quelle: Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 56 (4), 2008, 265-274
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Entwicklungspsychopathologie_der_ADHS.pdf
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Re: ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 18:49

Zusammenfassung: Auf der Basis formalgenetischer Studien ergibt sich eine Heritabilitätsschätzung von 60-80% für ADHS mit einem ca. 5-fach erhöhten Risiko für erstgradige Verwandte von Betroffenen. Bislang vier Genomscans lieferten potentiell relevante chromosomale Regionen, insbesondere den einheitlichen Kopplungsbefund auf 5p13. Aus einer Vielzahl von Assoziationsstudien zu Kandidatengenen deuten aktuelle Metaanalysen auf die Relevanz der Gene der dopaminergen Rezeptoren DRD4 und DRD5 sowie des serotonergen Rezeptors HTR1B und des Synaptosomal Assoziierten Proteins (SNAP-25).

Quelle: Z. Kinder-Jugendpsychiatr. Psychother. 34 (6)
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Genetische_Befunde_bei_ADHS.pdf
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Re: ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 18:52

Zusammenfassung: Die Diagnose einer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wird administrativen Daten aus Nordbaden zufolge bei 5% aller 7- bis 12-jährigen Kinder und bei 1,3% der 13- bis 19-jährigen Jugendlichen gestellt, davon in rund zwei Drittel der Fälle ohne Einbezug eines psychiatrisch spezialisierten Arztes. Zur Qualitätssicherung der medizinischen Betreuung der betroffenen Kinder und Jugendlichen hat die Vertragswerkstatt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nunmehr ein interdisziplinär ausgerichtetes, an den Leitlinien der Fachgesellschaften orientiertes Versorgungskonzept vorgelegt. Vor diesem Hintergrund werden vorliegende Daten zur Epidemiologie, Komorbidität einschließlich differenzialdiagnostischer Überlegungen sowie zur Versorgung und den ökonomischen Konsequenzen der ADHS präsentiert.

Autor: M. Schlander, G.-E. Trott, O. Schwarz
Quelle: Nervenarzt 2010 · 81:289-300
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Gesundheitsoekonomie_der_Aufmerksamkeitsdefizit-_Hyperaktivitaetsstoerung_in_Deutschland_Teil_1_Versorgungsepidemiologie_und_Krankheitskosten.pdf
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Re: ADHS Allgemein

Dienstag 22. November 2011, 18:54

Zusammenfassung: Die stetig steigende Inanspruchnahme medizinischer Leistungen im Zusammenhang mit der Diagnose einer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und die damit verbundenen zunehmenden Kosten bedingen die Frage nach der Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahmen. Gesundheitsökonomische Kosteneffektivitätsanalysen bieten eine Antwort an mit der Bestimmung von inkrementellen Kosten-Effektivitäts-Relationen (ICERs).

Autor: M. Schlander, G.-E. Trott, O. Schwarz
Quelle: Nervenarzt 2010 · 81:301-314
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Gesundheitsoekonomie_der_Aufmerksamkeitsdefizit-_Hyperaktivitaetsstoerung_in_Deutschland_Teil_2_Therapeutische_Optionen_und_ihre_Kosteneffektivitaet.pdf
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Thema gesperrt