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 Betreff des Beitrags: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Dienstag 6. März 2012, 14:30 
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Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial

das arznei-telegramm warnte bereits im Mai 2006 vor dem Missbrauchspotenzial von Pregabalin.

Was die Autoren der Charité Berlin dazu bewogen hat, in der aktuellen Ausgabe (2012) von Alkohol and Alcoholism diese Studie zu veröffentlichen verstehe wer mag. 42 Probanden wurden gegen Placebo getestet:

Efficacy and Safety of Pregabalin in the Treatment of Alcohol Withdrawal Syndrome:
A Randomized Placebo-Controlled Trial


Ausgerechnet in der Entzugsbehandlung ein Medikament zu testen das über ein hohes Abhängigkeitspotenzial verfügt, leuchtet mir nicht recht ein. Pregabalin zeigt keine signifikante Wirkung gegenüber Placebo ist das wenig überraschende Ergebnis. Die laufende Studie mit Baclofen würde mich deutlich mehr interessieren, leider ist derzeit nichts zu finden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. März 2012, 07:16 
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Hi,
da Pregabalin am GABA-A-Rezeptor wirkt, und somit die Gamma-Amino-Buttersäure ausschüttet, ist eine positive Wirkung durchaus zu erwarten.... und wird klinisch auch beobachtet. Einige Kolleg/Innen verwenden das Präparat auch zum abdosieren von Benzodiazepinen, das Abhängigkeitspotential wird mittlerweile aber nicht mehr bestritten, war ja auch eigentlich "logo" (am GABA-A-Rezeptor wirken auch Benzos, Alkohol....). Versteh ich alles nicht!
Das Medikament wird aber pharmatechnisch total "gehypet".

Schade, noch immer so wenig Bereitschaft besteht Baclofen (wirkt am GABA-B-Rezeptor: ohne Suchtpotential) wenigstens mal in der Entgiftung einzusetzen....am AKH Wien seit Längerem übrigens Standard....(die reden aber kaum darüber..).

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. März 2012, 11:07 
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jivaro hat geschrieben:
S....am AKH Wien seit Längerem übrigens Standard....(die reden aber kaum darüber..).

LG jivaro


Ich glaub, wer in dem Bereich Patienten helfen will, darf nicht viel drueber reden, sonst wird es zerredet.
Entweder fuer eine Sache kaempfen und evtl. damit scheitern, oder helfen und die Klappe halten.
So laeuft halt Wirtschaft.
Was noch gegen die Wirtschaftlichkeit von Baclofen steht, sind die wohl mittlerweile als Tatsache anzunehmenen Schliessungen von vielen Entgiftungen, und die patentfreie Herstellung.
Business as usual...

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. März 2012, 21:17 
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Lieber rico

du hast ja Recht ABER... na ja...irgendwie versuchen wir hier beides....kämpfen und helfen...

und wer kein geld hat muss weise reden....Hauptsache "it works"... und ich finde, es muss keine Einrichtung schliessen, weil nun endlich gescheit und effektiv therapiert werden kann, es gibt doch genug "Grundprobleme", und unterstützende, individualisierte PT....klingt doch toll....

Die Klinik Frühauf in Offenbach toleriert bereits eine Alc-Entgiftung mit Baclofen. WOW!

Ich hoffe immer noch auf die Kassen, die eigentlich unter einem enormen Kostendruck stehen (ok, grad mal nicht, aber 22,5 Milliarden € pro Jahr einsparen, wenigstens teilweise, müsste doch überzeugen). Wir arbeiten an einem formalen Dossier für den Bundesausschuss der Krankenkassen. Leider brauchte ich viel, viel mehr Zeit.

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. März 2012, 22:32 
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Registriert: Dienstag 31. Januar 2012, 06:23
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Die Kassen sind doch nur die 2. Instanz.
Die erste sind die Rentenversicherungstraeger und ganz hoch oben diese staatlich subventionierten Sekten, evangelische/katholische Kirche.
Ich weiss j nicht, was der heilige Camillus verbrochen hat, aber jede 3. Entgiftung ist ja ihm gewidmed. :-)

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Freitag 9. März 2012, 00:15 
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@Rico,

Kamillus von Lellis war einer von uns.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. August 2013, 21:27 
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Registriert: Freitag 12. Juli 2013, 02:55
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Hat jemand Links, Daten,Fakten das Lyrika auf GABA A wirkt und eventuell wie stark/selektiv und an welche subrezptoren? Sorry das ist mir neu mit der Wirkung auf GABA A von Lyrika. Ich denke es sollte für Epileptiker sein, die Indikation so umfangreich zu erweitern ist eine Frechheit von Pfizer. Ein Epileptiker kann auch Rivotril (Clonazepam) gegen sein Leiden nehmen ohne "süchtig"zu werden.

Benzos und Alkohol wirken auf sehr stark auf diese Rezeptoren, Benzos sogar noch viel stärker und selektiver, zB.: nur dort wo die Angst gelöst wird(Alprazolam,Xanax) und nicht dort wo man einschläft(Rohypnol).

Lyrica wirkt nicht Ansatzweise wie ein Benzodiazepin. Es gibt Missbrsuchsfälle aber diese sind eher selten. Der angebliche "Missbrauch" bezieht sich auf Personen die Heroin abhängig sind/waren und den Akuten Entzug mit Lyrica gedämpft haben da dies anscheinend gut funktioniert, weshalb es nun auch in Entzugskliniken gegeben wird. Die Wirkmechanismen sind teils unbekannt, so das voreilige aussagen nicht angebracht sind. Allerdings sollte wohl jeder, der weiß, das er ein Suchtproblem hat erstmal die Finger davon lassen bzw. nur unter ärztlicher Aufsicht mit Engmaschiger Kontrolle auf Missbrauch-so meine Meinung- Es handelt sich um ein Antiepiletikum, dem Nachfolger von Gabapentin(Neurotin). Nun Pregabalin(Lyrica), mit stärkerer Wirkung gegen Anfallsleiden. Es gibt auch Sachen die auf GABA A Wirken und nicht abhängig machen zB.: Kartoffeln. Ich glaube Carbamazepin auch. Und dann wiederum Sachen die nicht direkt auf GABA A wirken aber stark abhängig/Süchtig machen können wie Zolpidem.

Meiner Meinung nach ist dies Medikament auf Abhängigkeiten wie Alkoholismus dem Baclofen unterlegen und "kann" abhängig machen. (Noch nicht eindeutig geklärt)
Die gleichen Behörden die nun vor Lyrica warnen, sind auch diejenigen die gegen Baclofen bei Alkoholismus sind, oder ?
Also ich halte nicht viel von der FDA etc.

Mfg


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 Betreff des Beitrags: Re: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Donnerstag 8. August 2013, 21:30 
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"Efficacy and Safety of Pregabalin in the Treatment of Alcohol Withdrawal Syndrome:
A Randomized Placebo-Controlled Trial "

Auf das direkte Entzugssydrom hat es keinen Einfluss genauso wie Baclofen. Das zeigt eher das es wohl nicht auf GABA A wirkt sonst würde es ja wie Benzos das Akkute Entzugssydrom stoppen.

Oder verstehe ich was falsch?


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 Betreff des Beitrags: Re: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Freitag 9. August 2013, 19:51 
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Pregabalin (Lyrica)ist brandgefährlich, dockt u.a. an GABA-A an (wie Alkohol, Benzo etc.). Das Missbrauchspotential ist beträchtlich, die Schwarzmarktpreise hoch.

Zugelassen ist es -wie schon oft geschrieben- für die Behandlung der Angsterkrankung...no further word!

Die Firma und auch Kapazitäten wie Prof. Kasper sagen zwar, dass keine Abhängigkeit entsteht. Arbeitsgruppen zB um Dr. Stephan Walcher (München) beginnen aber deutliche Aiufklärungsarbeit (1. Posterpreis DGS-Kongress München 2013). Für mich ist Lyrica nichts, was ich Patienten empfehle.

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Pregabalin (Lyrica) Warnung vor Abhängigkeitspotenzial
BeitragVerfasst: Samstag 10. August 2013, 01:35 
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Sonoby hat geschrieben:
Oder verstehe ich was falsch?

Der Wirkstoff Pregabalin ist ein Analogon der Gamma-Aminobuttersäure (GABA), er bindet an eine Untereinheit spannungsabhängiger Calciumkanäle im ZNS und moduliert die Freisetzung verschiedener exzitatorischer (erregender) Neurotransmitter. Arzneimittelsicherheit scheint nicht unbedenklich zu sein.

LG Federico

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