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Irgendwie zum Thema passend

Donnerstag 25. Oktober 2012, 17:58

Auf den Seiten der deutschen Depressionsliga fand ich diesen Buchtipp. und dazu folgende Beschreibung des Herausgebers:
Meinung der DDL: Dass ein Psychiater seine Depression aus fachlicher und betroffener Sicht in einem Buch vereinen kann, ist eine Seltenheit, aber genau das, was Not tut. Die Erkenntnis des Autors, dass er als behandelnder Psychiater nicht annähernd begriff, was eine Depresssion überhaupt ist und dies erst durch die eigene Erkrankung erkannte, spiegelt wider, wie unverstanden diese Krankheit ist.


Ich kann dem nur zustimmen und habe nachgedacht und im Text 2 Worte ersetzt (geändert).
Dass ein Psychiater seine Alkoholkrankheit aus fachlicher und betroffener Sicht in einem Buch vereinen kann, ist eine Seltenheit, aber genau das, was Not tut. Die Erkenntnis des Autors, dass er als behandelnder Psychiater nicht annähernd begriff, was eine Alkoholkrankheit überhaupt ist und dies erst durch die eigene Erkrankung erkannte, spiegelt wider, wie unverstanden diese Krankheit ist.

Meine Meinung: Es ist eine Sache, die Dinge von aussen zu sehen, zu beobachten. Es ist aber eine völlig andere Perspektive die Dinge zu erfühlen, selbst zu erleben. So gesehen wird vielleicht deutlich, wie wertvoll das Buch „Das Ende meiner Sucht“ tatsächlich ist.

Warnung: in diversen Kommentaren wird darauf hingewiesen, dass dieses Buch nicht für aktuell depressive Patienten geeignet ist. Depressionen sind schlimm genug, psychotische Depressionen sind eine Reise durch die Hölle.

Re: Irgendwie zum Thema passend

Freitag 26. Oktober 2012, 12:06

@Federico

Danke für diese Information!
Warnung: in diversen Kommentaren wird darauf hingewiesen, dass dieses Buch nicht für aktuell depressive Patienten geeignet ist. Depressionen sind schlimm genug, psychotische Depressionen sind eine Reise durch die Hölle.
Als direkt Betroffener in meinem nächsten Umfeld weiss ich um psychotische Vorgänge... ich habe einen geliebten Menschen durch manche Nacht und Krise begleitet... über Jahre... auch ich ging dabei durch eine Nacht, welche für Aussenstehende kaum begreiflich ist. Wo die Ratio versagt und stärkste Neuroleptika gefordert sind, damit der Zustand totaler Katatonie (Bewegungs-Starre) gebrochen wird und überhaupt wieder Zugang zu einem Menschen möglich ist, sehnt man den kleinsten Lichtblick im Geschehen herbei. Dies 1:1 mitzuerleben hat auch manches an meiner heutigen Sicht der Dinge mitgeprägt. Psychosen sind Gratwanderungen im oder über den Grenzbereichen des Erlebens und Empfindens... wo die extrem erhöhte Wahrnehmung der Dinge alle Filtermechanismen ausschaltet und dadurch das Denken total überflutet wird.

Ja, sehr private Eindrücke. Aber ich habe sie hier nun doch kommuniziert... spreche sonst nicht gern darüber. Damals kam ich nicht auf die Idee, zum Alkohol zu greifen. Somit sollte dies auch heute wieder möglich werden. Dank Baclofen und seiner Fähigkeit zu (ver)-arbeiten...

LG moonriver
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