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2013 Nalmefen, Zulassung in 27 EG-Mitgliedsstaaten

Freitag 1. März 2013, 15:39

Die Ärztezeitung berichtet heute :
Ärzte Zeitung, 01.03.2013

Suchterkrankungen

Neue Option bei Abhängigkeit von Alkohol

HAMBURG. Die Europäische Kommission hat Selincro® (Nalmefen) zur Reduktion des Alkoholkonsums bei Alkoholabhängigkeit zugelassen, teilt das Unternehmen Lundbeck mit.

Es soll zusammen mit kontinuierlichen psychosozialen Maßnahmen zu Alkoholreduktion und Therapieadhärenz angeboten werden. Nalmefen mindert die verstärkende Wirkung von Alkohol auf das Belohnungssystem im Gehirn und dadurch das Verlangen, Alkohol zu trinken. Es wird beim Craving bis zu einmal täglich eingenommen.

"Für einen großen Teil der an Alkoholabhängigkeit erkrankten Patienten ist die Reduktion des Alkoholkonsums ein annehmbarer und realistischer Weg", habe Professor Karl F. Mann, Direktor am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim (ZI), die Zulassung kommentiert.

Sie basiert auf drei Studien, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit von Nalmefen bei fast 2000 Erwachsenen mit Alkoholabhängigkeit untersucht wurde. Die meisten waren sozial integriert, berufstätig und in einer Beziehung lebend.

Meist bestand die Alkoholabhängigkeit über Jahre, der Konsum befand sich auf hohem Risikoniveau (Männer >60 Gramm, Frauen >40 Gramm pro Tag).

Nalmefen-behandelte Patienten reduzierten ihren Alkoholkonsum im ersten Monat um 40 Prozent, nach sechs Monaten um circa 60 Prozent - eine durchschnittliche Reduktion von fast einer Flasche Wein pro Tag.

Die Daten deuten auf eine Wirksamkeit über 6 Monate hinaus hin. Nebenwirkungen waren meist leicht bis mäßig und vorübergehend. Die Zulassung gilt für alle 27 Mitgliedsstaaten der EU. Lundbeck erwartet die Einführung in den ersten europäischen Märkten für Mitte 2013. (eb)

Re: 2013 Nalmefen, Zulassung in 27 EG-Mitgliedsstaaten

Samstag 2. März 2013, 00:56

In diesem Zusammenhang ergeben sich nun zwei Fragen: Wie werden SuchtTherapeuten etc. argumentieren angesichts einer nun offensichtlich eingeräumten Toleranz der Medizin gegenüber milderen Ansätzen als Hop oder Top und wie wird sich dies auf die Anzahl der Baclofen-verschreibenden Ärzte auswirken?

LG - Don.
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