Sonntag 21. April 2013, 21:31
krombi hat geschrieben:Hallo Marco,
ich meine die Entzugssymptomatik. Da Du ja schon körperlichen Entzug durchgemacht hast und heute wieder trinken kannst müssen diese sich ja in Luft aufgelöst haben. Ich spreche hier insbesondere von Zittern, Übelkeit, Magenschmerzen, extremen Blutdruckschwankungen, Herzrasen etc.
LG
krombi
Hallo Krombi,
endlich habe ich mal wieder richtig Zeit mal am Pc zu sitzen. Also meine Probleme waren sehr vielschichtig, da ich ja noch mit anderen Substanzen "gearbeitet" habe. Dazu gehörten Zittern, Übelkeit, Gangunsicherheit, Kreislaufprobleme, Schlafstörungen, Hezrasen in verbindung mit der Angst zu sterben, unendliches Verlangen weiter zu trinken + die depressive Symtomatik mit Suizidgedanken.
Alles andere als ein Spaziergang...
Als ich jedoch mit Bac entzogen habe, waren all die Probleme viel weniger ausgeprägt, beinahe lächerlich im Vergleich zu dem was mir vorher bekannt gewesen ist. Allerdings habe ich da schon eine Bac Menge von ca. 125mg/Tag konsumiert, welche ich dann relativ schnell auf 175mg hochgesetz habe. Mir ist der Entzug zwar auch nicht leicht gefallen, aber es war viel besser zu ertragen und mit einer Woche Urlaub war das Ganze erledigt. Von da an habe ich die Bac Dosis stetig nach oben getrieben, bis ich bei meiner "Schalterdosis" von ca. 250mg angekommen bin.
Natürlich muß ich dazu erwähnen, das ich für Notfälle ausgerüstet war: Distraneurin (Clomethiazol), Valium (Diazepam), Finlepsin (Carbamazepin) und natürlich Baclofen.
Das bedeutet, wäre ich an eine kritische Grenze gekommen, hätte ich ganz bequem die Notleine ziehen können; in dem ich die anderen Medis in verschiedenen Stufen aufdossiert hätte. Das wäre dann ein "normaler" C2 Entzug geworden.
Aber schon allein das Wissen, das die Medikamente vorhanden sind und mir nichts passieren konnte, hat mir sehr viel Kraft und Sicherheit gegeben. Sie dann nicht einzusetzen und das Ganze so durch zu stehen, war nicht einfach, aber es spricht doch sehr für Baclofen. Die Unruhe und die Angstschübe waren deutlich gemildert, alternativ habe ich vor dem Schlafen nochmal mal eine erhöhte Menge Bac genommen um einigermaßen tief und entspannt zu schlafen. Zwar waren die nächte auch unruhig, aber das hielt sich alles sehr in Grenzen.
Allerdings setzt es schon einiges an Arbeit voraus, allein das besorgen dieser Medis ist schon recht anstrengend und es kann mehr als einen Doc bedürfen, bis man sie verschrieben bekommt und sie vor allen Dingen auch in hinreichender Menge vorrätig hat.
Bis heute habe ich keine Problem mehr mit Enzugssymtomen, allerdings trinke ich, wenn es mal viel Alk ist "nur" eine Flasche Wein und das wird nicht ganz einfach, weil mich die Alk Nummer einfach nicht mehr so richtig wirklich anzieht. Ich habe mich z. B. mal mit einer Flasche Schnaps hingesetzt und nachdem ich ein Drittel der Pulle geleert hatte, habe ich das trinken schlichtweg vergessen, um dann morgens festzustellen, upps, wollte ich die gestern nicht leertrinken??
So, ich hoffe ich konnte Dir weiter helfen, falls noch Fragen sein sollten, dann melde Dich einfach bei mir. Ich habe diese Woche freie Tage geplant und dann werde ich auch mal vor der Kiste hier sitzen.
Also bis dann
Gruss
Marco