Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Montag 10. Juni 2013, 22:37 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hallo an alle

Ich hatte mich schon beim Nachbarforum angemeldet. Einige Leute haben mich jedoch geraten, es hier zu probieren, weil mein Problem (Quartalstrinker, Rauschtrinker) dort weniger bekannt war.

Ich bin 45J., m., Alkoholgeschichte seit den Studentenparty-Jahren. Bei Alkohol war das Ziel meistens der Rausch. Früher jedes Wochenende, jetzt ca. jeden Monat, endet immer mit einem Kontrollverlust, Blackout.
In der Trockenzeit dazwischen habe ich gar keine Lust nach Alkohol, schon des Katers wegen.
Verschiedene Therapien gemacht, die nichts halfen: AA, Campral, Antabuse, Psychotherapie. Die Therapeuten wollten einfach nicht glauben, dass Angst, Trauma o.ä. nicht die Grundlage der Sucht war. Ich trank nur aus Spass und benutzte Alkohol als Droge um den glückmachenden Rausch zu bekommen, der mein Euphorie-Gefühl stärker machte. Naja, vielleicht gab es da doch irgendeine mehr oder weniger triviale Jugendliebesgeschichte oder so, aber nicht gerade ein Besäufnisgrund.
Und meistens gibt es wirklich auch keinen Grund zum Saufen. Gewisse 'rote Fäden' gibt es doch: bei guter Leistung, ich bin stolz, zufrieden mit mir, auf narzisstische Art finde ich mich unglaublich gut, habe doch so viel erreicht und eben: die Belohnung verdiene ich jetzt! Und nehme egoistisch nur Rücksicht auf mich selber, schon gar nicht auf meine Familie. Schon ein paar Tage vor dem Exzess, weiss ich genau, dass es wieder soweit ist. Ab dem Moment kann ich nicht mehr rationell nachdenken, alea iacta est, und es gibt kein Zurück mehr. Im Zusammenhang mit z.B. schönem Wetter, Feiertage oder Wochenende organisiete ich dann ein Hotel-Aufenthalt in der Nähe von Alkohol (Beizen ...). Paradoxerweise trinke ich weniger (oder nicht) wenn ich Probleme habe. In der trockenen Zeit zwischen den "binges" baut sich der Craving langsam auf, bis das Fass überläuft. Am Schluss der Trockenzeit bin ich richtig unternehmensvoll, manisch mit allem beschäftigt, bis zur Explosion. Nachdem der Kater auskuriert ist, fühle ich mich in den ersten Wochen sehr gelassen und ruhig, bis alles wieder von vorne anfängt. Eine immer zurückkehrende Sinuskurve.

Ich realisiere schon seit ein paar Jahren, dass es so nicht weiter kann. Und habe seit 4 Monaten angefangen, baclofen zu nehmen. Ich bin jetzt (mit Auf- und Abdosieren, wegen ein paar binges zwischendurch) auf 120mg/T. Da baclofen für mich jetzt sozusagen die letzte Möglichkeit ist, möchte ich von euch wissen, ob es Sinn macht, die Dosierung zu erhöhen, bis ich den 'Switch' bekomme (bei Ameisen: 270mg). Ich würde bis 300 mg/Tag gehen, macht das Sinn? Wenn's dann nichts nützt: wenigstens habe ich's probiert. Wegen der paar Rückfälle habe ich mich in den Foren beschwert, dass bac mit wahrscheinlich nichts hilft. Daraufhin haben ein paar hilfreiche Leute mich geraten, es hier mal zu probieren.

Unter baclofen-Einfluss habe ich allmählich als Normalo denken gelernt: Früher dachte ich, wenn Leute traurig sind, brauchen die doch nur eine Flasche Wein oder Wodka zu trinken? So würde ich es doch machen?? Ja natürlich, rein mit der Vernunft wusste ich schon besser Bescheid, aber erst bac hat dies mir auch gefühlsmässig gezeigt, und mich als Person überzeugt, dass das mit der Flasche nicht der richtige Weg war. Trotzdem Rückfälle gehabt. Warum?
Habe ich das Medikament überschätzt und dabei gedacht, dass das Wundermittel-bac mir mein Händchen schon festhalten würde und mir davor hüten ein Blackout zu haben?

Und am bac-Anfang hatte ich tatsächlich weniger Lust auf Alkohol. Und dank bac sind auch jahrzehntealte Missstände ins Tagelicht gekommen, die latent anwesend waren, jetzt irgendwie an die Oberfläche treten, und die Einsicht bringen, dass es ohne Alkohol schon viel besser sein könnte. So ist die Einsicht gekommen, dass ich teils wegen einer Überdosis Liebe und Aufmerksamkeit in meiner Kindheit eine leichte BPS entwickelt habe. Auch nicht gerade ermunternd. Aber bac hilft mir, mich selber besser kennenzulernen, ist eine Brücke zwischen meinem oberflächlichen von Alkohol missbrauchtem Ego und meinem wirklichen 'Ich'.

Meine Familie leidet sehr darunter, meine Frau vor allem, Tochter ist zum Glück noch zu jung um alles mitzubekommen, aber das dauert nicht lange mehr. Ich möchte entweder abstinent sein, oder am liebsten sozial trinken. Am allerliebsten sozial trinken mit Freunden, leicht tipsy werden, aber danach stop sagen können.
Das letzte wird wohl eher ein Traum bleiben. Aber eben, wenn's gar nicht anders kann: abstinent. Gelingt mir jetzt gar nicht. Mindestens ein Dutzend mal im Jahr nicht. Zum Verzweifeln! Auch gesundheitlich spürt man den jahrelangen Missbrauch: Bluthochdruck, mit bac sogar noch höher, beim Einschlafen extremen Kopfdruck und Extrasystolen, muss aufstehen, um das Blut senken zu lassen, usw..

Ich weiss, ich bin hier eher eine Fremde Ente im Loch. Für jeden Tipp wäre ich Euch ewig dankbar. Sogar noch länger.

Mir ist's jetzt alles oder nichts. Erhöhung bis es klappt. Oder eben nicht. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Liebe Grüsse

rog


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juni 2013, 10:17 
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Beiträge: 8253
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Herzlich Willkommen, @rog!

Bei Dir scheint wirklich vieles anders zu sein, andersherum zu funktionieren – mit einem Wort, Paradox. Es könnte sein, dass sich hinter diesem Wort eine allmähliche Lösung für Dich abzeichnet, allmählich heißt: Geduld, Geduld, Geduld (*GGG*). Zumindest beschreibst Du in Deiner Vorstellung eine Brücke zwischen Deinem oberflächlichen von Alkohol missbrauchten Ego und Deinem wirklichen 'Ich'.

Das ist eine sehr treffende Beschreibung die von vielen „Baclonauten“ in dieser Art beschrieben wurde. Vielleicht hilft Dir Paul Watzlawick auf der Reise zu Deinem wirklichen „ICH“: „Die Prophezeihung des Ereignisses führt zum Ereignis der Prophezeihung.“

Zusätzlich und gerade im Zusammenhang mit Baclofen könntest Du eine(n) TherapeutIn die mit dem „lösungsorientierten Ansatz“ und „systemisch“ arbeitet, als Begleitung mitnehmen. Im Unterschied zu herkömmlichen Verhaltenstherapeuten arbeiten diese gerne mit paradoxen Interventionen.

In keinem Fall solltest Du auf den „switch“ warten, der erste Baclonaut hat auf seiner Discovery auch nicht darauf gewartet. Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht gab es nie einen umgelegten Schalter, nie den vielzitierten „switch“. Es war lediglich das Ende einer 23 Monate dauernden Reise (mit vielen Irrwegen), beschrieben in Das Ende meiner Sucht. Man muss das Buch schon sehr genau lesen um nachvollziehen zu können, wie lange Ameisen sich tatsächlich abmühte, bis er endlich mit 275mg am Ziel war. Ich stelle deshalb die Chronologie lt. Buch als PDF hier ein.

Indifférence – Gleichgültigkeit – kommt nicht von heute auf morgen – es ist ein oft langwieriger Prozess. Die Foren können Dich bei einzelnen Prozessabschnitten begleiten, halt uns einfach auf dem laufenden wenn Du glaubst, dass es Dir hilft. Die „Alles oder Nichts-Methode“ würde ich persönlich nicht empfehlen wollen.

LG Federico


Dateianhänge:
Ameisen's switch.pdf [22.07 KiB]
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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juni 2013, 13:26 
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Moderator

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Beiträge: 1683
Hi @Federico!

Vielen Dank für die schnelle, ermunternde Antwort.

Ich finde das schon ok, nicht auf den alles erlösenden 'Switch' warten zu müssen. Gerne hätte ich jedoch erfahren, worauf ich achten muss, um zu wissen, dass ich meine Einnahme nicht mehr hochzudosieren soll. Welche Anzeichen könnte es dafür geben? Wäre es sinnvoll / empfehlenswert, meine Dosis bis auf 300 oder sogar 400 mg zu erhöhen?

Schwierige Fragen wahrscheinlich, gerade in meinem Fall.

Schon im Voraus herzlichen Dank

Mittlerweile lese ich hier im Forum weiter, eine Fundgrube von guten Ideen!

LG,
rog


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juni 2013, 16:22 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
rog hat geschrieben:
Schwierige Fragen wahrscheinlich, gerade in meinem Fall.


@rog,

nicht nur in Deinem Fall, es ist und bleibt in jedem Fall interindividuell. Es gibt keine Dosierungsempfehlung für alle Fälle. Die beste und sicherste Methode ist ein Arzt mit dem Du Rücksprache halten solltest und der Dich beraten kann. In Deiner Vorstellung hast Du einen Verdacht auf leichte BPS geäußert, weiß Dein Arzt davon und wenn ja, nimmst Du zusätzlich AD's?

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juni 2013, 17:15 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hi @Federico!

Nein, mit dem Arzt habe ich nicht über BPS gesprochen. Das habe ich selber neulich unter 'bac-Einfluss' rausanalysiert.
Er hatte übrigens erst mit mir im Januar über baclofen gesprochen, weil er es wahrscheinlich erst seit dann kannte. In den paar Jahren davor hatte er es nie erwähnt. Ich fürchte, er hat nicht viel Erfahrung mit baclofen.
Ich habe ihn seit über einen Monat nicht gesehen. Damals sagte ich ihm, dass ich die verschriebene Dosis 2x10mg nehme. Danach aber habe ich auf eigene Faust erhöht, auch weil ich Ameisen's Buch und in den Foren gelesen hatte.
Nächsten Montag habe ich einen Termin mit ihm und erkläre ich die Situation.

Bezüglich AD's, Du meinst Antidepressiva? Nein, nehme ich nicht, da gibt es (im Moment) auch keinen Bedarf.

LG,
rog


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 11. Juni 2013, 17:39 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo rog

Auch von mir ein herzliches Willkommen! Wie ich lese, bist Du bereits am Durchforsten des Forums. Mir ging es am Anfang ähnlich und ich konnte mich kaum sattlesen... empfand dies wie eine Goldader im gewöhnlichen Gestein (ich meine damit, was ich schon alles an Vorurteilen und Abhängigkeit bis zu diesem Zeitpunkt gehört hatte, auch von Fachleuten!).

Zu den Erläuterungen von Federico möchte ich noch ein paar Gedanken aus meiner Sicht beifügen.

Seit etwas über 2 Jahren bin ich auf diesem Weg. Es freut mich, dass Du insbesondere auch von dieser Erfahrung sprichst:
Zitat:
Und dank Baclofen sind auch jahrzehntealte Missstände ins Tagelicht gekommen, die latent anwesend waren, jetzt irgendwie an die Oberfläche treten, und die Einsicht bringen, dass es ohne Alkohol schon viel besser sein könnte
Wenn da Bac nicht schon Wirkung zeigt! Meines Erachtens hat Bac in seinen Wirkungen ein viel breiteres Portential als "nur" das Craving zu unterdrücken. Es ist eine Reise durch sich selbst und zu sich selbst...

Bei der Beschreibung Deines jeweils aufkommenden Cravings kommt mir die Zeit vor Bac in den Sinn, als ich es ohne weitere Unterstützung schaffen wollte meine Sucht zu bekämpfen. Ich habe es in etwa so erlebt (zitiert aus einem älteren Beitrag von mir):
Zitat:
Das überwältigende Gefühl des Cravings hatte für mich immer den Charakter einer Vorfreude, verbunden mit einer Energie, welche sich ähnlich wie "Schmetterlinge im Bauch" anfühlte. Es baute sich eine Energie auf bis zu einem "point of no return". Das war dann jeweils der Moment etwas Hochprozentiges zu organisieren... gewissermassen um dieses Energiepotential umzusetzen (das Bewusstsein etwas zu erweitern war immer meine "Ausrede"). Im Grunde genommen habe ich auf diese Art viel Kreativitätspotential, Lebensfreude, Verwirklichung von mir selbst etc. den Bach runter gelassen. Das innere Suchen endete in der Sucht. Sie hatte mich ungefragt gefunden und nicht mehr losgelassen. Die Energie war dann raus und sinnlos verpufft, was sich am nächsten Tag in einem Mordskater äusserte. Diesen mit einer neuerlichen Gabe von Alkohol etwas erträglicher zu gestalten führte dann nach einiger Zeit zu der berüchtigen Suchtspirale. Das schwarze Loch, welches alles zu absorbieren beginnt war geboren. Und damit der langsame, unaufhaltsame Zerfall meiner Restkreativität...
Geht doch auch etwas in Deine Richtung...?
Nun, gute 2 Jahre später habe ich erlebt, dass diese Türe nun geschlossen ist. Nach langer Abstinenz und regelmässig Bac hat mich ein gewollter Versuch dies knallhart vor Augen geführt. Der Alkohol hat nicht mehr die selbe Wirkung. Er hat enorm an "Anziehungskraft" verloren...

Gedanken zum Switch? Ich erlebte es so, dass ich in mehreren Malen die Dosis steigerte, bis vor lauter Nebenwirkungen das Ende der Stange erreicht war. Die höchste Dosis waren 120mg. Da fühlte ich mich dann so mies dabei, dass es unmöglich wurde noch weiter zu gehen (Kreislauf, halb narkotisiert, etc...).

Über Monate fand ich dann zu meiner Erhaltungsdosis mittels langsamen Ab- und Aufdosieren (62.5mg). Diese scheint sich bei mir nun zu bewähren. Aber wie schon erwähnt: Es ist und bleibt sehr individuell. Wir haben aus Erfahrung Eckpfeiler in der Therapie erarbeitet. Es ist wie ein Rohbau. Die Inneneinrichtung muss jeder selber nach seiner Art finden. Geduld zu haben, auch wenn es manchmal schwierig ist, wird zum A und O. Sich von "Unfällen" nicht aus dem Konzept bringen zu lassen gehört auch dazu. Ob man zu den ca. 15% gehört, bei denen Bac offenbar die gewünschte Wirkung nicht zeigen kann, offenbart sich auch nicht in der ersten Zeit.

Zum Zusammenwirken mit anderen Medikamenten kann ich nichts dazu sagen. Ich bin auf diesem Gebiet kein Fachmann. Eher ein wenig ein Lebensphilosoph...

Nun, lies Dich durch das Forum, benutze die Suchfunktionen nach Stichwort oder Beiträgen der einzelnen Mitglieder. Du wirst immer wieder etwas für Dich passendes dabei finden.

Ich wünsche Dir, dass der richtige Weg sich vor Dir öffnet. Was es dazu braucht? Etwas Mut vielleicht aufgrund der Ansprüche, die gestellt werden können. Und das Urvertrauen, dass im Grunde genommen in jedem Individuum der richtige Weg schon vorgezeichnet ist. Jedes Wesen trägt seine Erscheinung in diesem Universum in sich. So wie die körperliche Erscheinung in der DNA vorgezeichnet ist wird es wohl auch eine "mentale DNA" geben. Sie zu entdecken und vielleicht sogar zu leben, in diese Welt zu integrieren ist wohl das grösste Abenteuer des Menschseins...

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Samstag 15. Juni 2013, 11:31 
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Beiträge: 417
Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
hallo rog !

sei herzlich willkommen hier !

Deine geschilderten Up´s und Down´s kommen mir bekannt vor ;

Ich habe meinen Arzt nach meinem Rückfall-Verhalten befragt und da hat er mir ganz vorsichtig geraten, ich solle mich einmal mit dem Begriff :Zyklothymia , befassen ;

http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit ... hp?id=2582

Gleichzeitig hat er mir zu meiner Baclofen - Ration , momentan 25 mg um 8.°°h , 12,5 mg um 16.°°h , ---- das Medikament Remergil, oder Mirtazapin verordnet .

Seitdem bin ich sehr ausgeglichen ...
nun, hier habe ich mal die Gelegenheit genutzt, von mir zu berichten ;

Auf jeden Fall wünsche ich Dir weiter die Kraft, Dein Ding in trockene Tücher zu kriegen !

lieben Gruß, ralf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Samstag 15. Juni 2013, 12:37 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Mirtazapin habe ich bis zum Beginn meiner Baclofentherapie über zwei Jahre genommen. Ich hatte nach dieser langen Einnahmezeit erhebliche Probleme, Remergil wieder auszuschleichen.

Mittlerweile habe ich zur Sicherheit immer eine Packung vorrätig, um einen eventuellen Stimmungsabfall frühzeitig ausgleichen zu können. Es wirkt bei mir stark schlafanstoßend (eine halbe 30mg) und hat nach ca. 1 Woche eine spürbar antidepressive Wirkung. Spätestens nach 3 Wochen schleiche ich es wieder aus, die Baclofeneinnahme wird dabei nicht unterbrochen. Inwieweit Mirtazapin bei manischen Phasen wirksam ist, kann ich nicht beurteilen.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Samstag 15. Juni 2013, 16:46 
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Beiträge: 381
Wohnort: Moers
Spannendes Thema...

Ich kenne diese Medis nicht. Nach 3,5 Jahren BAC (z.Z. 50 - 75 mg) kann ich (als Bipolarer) nur sagen: Keine nennenswerten Hypes and Downs mehr! Alleine dafür bin ich schon sehr sehr Dankbar!! Als Mittel gegen craving oder als Suchtprophylaxe hat es leider nicht geholfen. Da musste ich andere Wege gehen. Meditation, aktives Selbstmanagement im Sinne von "mich selber lieben und wahrnehmen". Das ging nicht von jetzt auf gleich - war mehr "wie sich auf einen Marathon vorbereiten.. " Hin zu kam (per Zufall), dass ich von HSP (HSM), also von "Hoch-sensiblen Menschen" gehört und gelesen habe. Das hat meine Sichtweise und Einstellung auf viele Dinge verändert.. Nun bin ich mit mir im "Reinen" und freue mich auf 2 Wochen Urlaub. Es geht geht erst ins Pitztal zum Wandern und dann noch zum Gardasee..

glg Volker

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„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“
George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Samstag 15. Juni 2013, 20:03 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Volker
Zitat:
Nach 3,5 Jahren Baclofen (z.Z. 50 - 75 mg)
Zitat:
Als Mittel gegen craving oder als Suchtprophylaxe hat es leider nicht geholfen.

Könnte es sein, dass Bac dennoch mitgeholfen hat, dass Du Dir selber auf einem anderen Weg näher gekommen bist...? Meine Erfahrungen in über 2 Jahren weisen auf einen solchen Effekt hin.
Meines Erachtens hat Bac das Potential, einem auf einem nicht bewusst wahrnehmbaren Weg, irgendwie "meditativ" zu führen. Es ist schwierig in Worte zu kleiden...

LG moonriver

PS: Sorry rog, ich weiss, dass dies Dein Thread ist. Hier musste ich einfach kurz reagieren.

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(Antoine de Saint-Exupéry)


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