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Werner1503
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Betreff des Beitrags: 2010 Interview mit Prof. Karl Mann Verfasst: Donnerstag 26. September 2013, 05:42 |
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56 Beiträge: 1015 Wohnort: Saarland
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In diesem Interview, das ohne Nennung von Medikament-Namen auskommt, wird die ganze Malaise wieder mal deutlich : Interview mit Prof. Karl Mann: "Eine bessere Quote als die Reha bei Rückenleiden"Das trifft den Kern des Problems : "MEDICA.de: Die Suchtforscher der Berliner Charité testen die Wirkung doch mittlerweile bei Alkoholsüchtigen. Mann: Ja, aber wie bei uns ist es nur eine sehr kleine Studie an einzelnen Patienten. Es liefen Anträge für größere Studien, doch meines Wissens wurden diese abgelehnt, weil sie niemand bezahlen will." ...weil der Patentschutz für Baclofen abgelaufen ist und die Pharma-Industrie damit nicht das große Geld machen kann! Ich persönlich bin mir ganz sicher : Baclofen hilft !!! GLG, Werner
_________________ „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“. Seneca
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kuni
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Betreff des Beitrags: Re: 2010 Interview mit Prof. Karl Mann Verfasst: Donnerstag 26. September 2013, 08:45 |
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Registriert: Dienstag 17. September 2013, 12:05 Beiträge: 297
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Jo, erst will niemand die Studien bezahlen und dann kommt noch dieses Zitat dazu: Zitat: Es gibt Tausende von Menschen, denen die von uns getesteten Medikamente geholfen haben. Nur haben die keine Bücher darüber geschrieben. Aber es gibt 70 bis 80 Studien zu diesen Wirkstoffen mit zigtausenden von Testpersonen. Dagegen steht nur eine Studie mit 65 alkoholabhängigen Teilnehmern, die das Spastik-Medikament nahmen, und ansonsten nur Studien mit weniger als zehn Testpersonen. Vielleicht sollte man dem Prof. Mann mal folgendes "um die Ohren" hauen: Zitat: Schlussfolgerungen: Bei der Beurteilung eines Arzneimittels führen Angaben aus publizierten Studien, die von pharmazeutischen Unternehmen finanziert wurden, häufig zu einem verzerrten Bild. Dies wird nicht durch die methodische Qualität der Arzneimittelstudien erklärt. Quelle: http://www.aerzteblatt.de/archiv/74299Die Arroganz von Lohnsklaven der Pharmaindustrie ist schon beachtlich!
_________________ Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens. (Friedrich Nietzsche)
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: 2010 Interview mit Prof. Karl Mann Verfasst: Donnerstag 26. September 2013, 12:04 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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Ich bin natürlich Eurer Meinung, was das Ende dieses Interviews angeht! Keine Frage:Bac hilft, wenn man es mit dem nötigen Respekt,Fleiß und Willen behandelt!
Interessant fand ich jedoch-und auch sehr WICHTIG- das endlich mal explizit erwähnt wurde, daß 50 bis 60 Prozent Genetik im Spiel ist.Nicht als Entschuldigung, sondern nur dafür, daß Neurologen/Pharma-Mediziner sich mal endlich aufmachen, sehr individuell wirksame Medikamente zur "Angleichung" zu entwickeln! Muß ja niemand nehmen.( ich höre schon den Pille statt Pulle Aufschrei!!!) Ich täte es aber!
Und das die Rauschtrinker auch mal Erwähnung finden. Wenn es tatsächlich so sein sollte, daß meine Hirnchemie von etwas zu wenig mitbekommen hat, ich nur im Rausch glücklich war, dann wäre es doch wunderbar, da einen fairen Ausgleich in der Zukunft zu machen.Alle anderen medizinischen Defizite bei Menschen werden ja auch ausgeglichen durch Medikamente.Warum regen sich alle bloß immer bei Sucht so schrecklich auf? Es bekämpft ja nun niemand ein Suchtmittel mit einem anderen Suchtmittel.
Herzlichst BE
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: 2013 Interview mit Prof. Karl Mann Verfasst: Donnerstag 26. September 2013, 13:12 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Lieber Werner,
erstmal herzlichen Dank für dieses „Fundstück“, das einen guten Einblick in die Sichtweise aus dem Elfenbeinturm gibt.
Es ist nicht deutlich zu erkennen, wen Herr Mann meint, wenn er von „wir“ spricht. Spricht er von „wir vom ZI Mannheim“ oder von „wir die deutschen Suchtforscher“. Oder spricht er von der „Science Community“ ISBRA in seiner Eigenschaft als Präsident einer Community, deren Mitglieder allesamt auf den Gehaltslisten der „forschenden Pharmafirmen“ stehen. Als vielgefragter Lehrstuhlinhaber für Suchtforschung, könnte seine Exzellenz auch gelegentlich in Versuchung geraten, im „Pluralis Majestatis“ zu sprechen.
In Frankreich liest sich das „Wir“ etwas anders. Dort haben sich schon vor Jahren eine namentlich erwähnte Gruppe von Ärzten zu der Aussage veranlasst gesehen: „wir haben lange gesucht, und nichts Besseres gefunden“. Keiner dieser 12 Ärzte steht in Verdacht auf irgendeiner Payroll der Pharmaindustrie zu stehen. Wie auch, wer sollte schon Studien für ein Medikament finanzieren, dessen Patentschutz seit Jahrzehnten abgelaufen ist?
Die einfache Frage lautet also: wem kann ich im Zweifel mehr Glauben schenken?
Eine Frage hätte ich noch an seine Exzellenz: ist es ethisch und moralisch vertretbar, wenn man einerseits postuliert, Baclofen wäre eine zweifellos interessante Substanz, die eine Bereicherung der Medikamentenpalette sein könnte und anderseits nur dann zu forschen beginnt, wenn diese bezahlt wird?
Nur zur Verdeutlichung: ein Lehrstuhlinhaber für Suchtforschung würde Mittel und Wege finden, ein Forschungsvorhaben über das Forschungsministerium finanzieren zu lassen. Nicht abgerufene Mittel in Höhe von einigen Hundert Millionen Euro lägen dazu in Deutschland und Brüssel bereit. Es geht leider um private „Aufwandsentschädigungen“ die nur von Pharmafirmen bei entsprechendem Interesse großzügig gewährt werden und die nicht öffentlich gemacht werden müssen.
Über die Höhe dieser „Aufwandsentschädigungen“ gibt das Finanzamt leider keine Auskunft.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: 2010 Interview mit Prof. Karl Mann Verfasst: Donnerstag 26. September 2013, 22:03 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Ich mag hierzu nichts mehr sagen! Was alles verbogen wird ist einfach haarsträubend, die Negation der Tatsache dass europaweit mindestens 150 000 Patienten bereits mit Baclofen behandelt wurden/werden finde ich u n g l a u b l i c h! Die Menschheit ist am Ende....
@Bennter Die Einnahme eines Medikamentes mit "genetischem" Ansatz wird zu unseren Lebzeiten aller Wahrscheinlichkeit nach nicht möglich sein (Symposium Bonn, 21.09.2013, Vorsitz: Prof. M. Reuter).
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: 2010 Interview mit Prof. Karl Mann Verfasst: Donnerstag 26. September 2013, 22:35 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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@jivaro
Dann ist es hoffentlich kommenden Generationen möglich ! Ideen und Gedanken, die in der Welt sind, die kann niemand aufhalten.Die schlechten nicht.Doch auch die guten nicht!
Ich glaube fest daran, denn zu viele Familien sind von Suchterkrankungen direkt und indirekt betroffen. Wenn vielleicht nicht der Leidensdruck den Ausschlag gibt, dann doch die Folgekosten der verschiedenen Süchte.Die "Suchtindustrie/Forschung" müßte vielleicht nur den Mut und die Ansätze finden,neben PT und Verhalten auch die Chemie des Gehirns als Faktor zu akzeptieren.
Quasi eine neue "Dreifaltigkeit"
Herzlichst BE
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