Mittwoch 30. Oktober 2013, 15:15
@federico,
danke für die Meditationstechnik "Inneres Lächeln", habe ich mir gleich ausgedruckt, das liebe ich so an diesem Forum, hier bekommst du so viel hilfreiche Tipps und Hinweise, und Antworten manchmal sogar, wenn du gar nicht gefragt hast.
Ich bin ja eine große Anhängerin von Yoga und Meditation, habe aber festgestellt, dass alles Meditieren nichts bringt, so lange man Alkohol trinkt - auf eine süchtige Weise, so lange man in der Suchtklammer drin steckt, erst seit ich mich dank Baclofen aus dieser Klammer befreien konnte, mache ich ganz neue, viel tiefere und sehr schöne Erfahrungen mit Meditation, die mich auf meinem Weg wirklich weiterbringen.
@alina, ich kann nur unterstützen, was dir von anderer Seite schon geraten wurde, am besten mindestens 6 Monate gar nicht zu trinken, damit Baclofen seine volle Wirkung entfalten kann, hab Mut und vertrau der Wirklung von Baclofen, es geht, nichts zu trinken, ich habe es auch geschafft und hatte am Schluss dieselbe Trinkmenge wie du und war auch 30 Jahre abhängig (mit zunehmender Tendenz). Du verlierst nicht viel, aber du gewinnst so viel: die Chance zu einem echten Neuanfang.
Zum Thema Fressanfälle: die hatte ich auch als ich mit Alkohol aufgehört und mit Baclofen angefangen habe. Die meisten nehmen ja erst mal ab, wenn sie mit Alkohol aufhören, ich habe erst mal ein paar Kilo zu genommen, ich habe richtig angefangen zu (fr)essen, Süßigkeiten, Schokolade, Eis, Kuchen - das hab ich in Jahren kaum gegessen. Bis ich kapiert habe: ich habe den vielen Alkohol auch wegen den Kalorien und wegen dem enthaltenen Zucker getrunken. Es wurde festgestellt, dass ich eine Insulinresistenz habe (Vorstufe zu Diabetes II) und das metabolische Syndrom.
Ich habe dann meine Ernährung umgestellt (weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiss), seitdem geht es mir besser, Gewicht ist runter, weniger Fressanfälle, bessere psychische Verfassung und, immer noch wichtig: weniger Gedanken an Alkohol, weniger Suchterinnerungsmomente. Also bei mir gibt es eindeutig einen Zusammenhang zwischen Zuckersucht und Alkoholsucht.
Und dieses Loch
Ich habe einfach dieses loch in mir, dass sich nicht füllen lässt.
lässt sich sowieso weder durch Essen, noch durch Alkohol, noch durch ekzessiven Sport, noch durch betäubende Aktivitäten stopfen.
Dieses Loch ist einfach da, bei allen von uns, es entsteht - so sehe ich das - in dem Moment, wo wir auf die Erde fallen und die Verbindung zum Ursprung, zur Quelle abgeschnitten wird (konkret auch die Verbindung zur Mutter, durch die Nabelschnur).
Einige Menschen haben das Glück, am Anfang ihres Lebens echte Bindung durch liebevolle Menschen zu erfahren, dann lässt sich diese Wunde leichter aushalten.
Andere, die dieses Bindungserfahrung nicht machen dürfen, erleben das 'Loch', die 'Lücke', die 'Wunde' viel ausgeprägter, oder erleben noch zusätzliche Mißhandlung, die das Gefühl fremd und ausgestoßen zu sein noch verschlimmern. Dann ist man in der Folge anfällig für Süchte, für alles was die Wunde kurzfristig betäubt.
Nur so ein paar Gedanken.
Alles Gute für dich @alina, berichte weiter wie es dir geht.
LG, betty