Guten Morgen,
danke für Eure rege Beteiligung.
Ich weiß, das MHD für diesen Spruch ist abgelaufen, dennoch: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Außer @Lisa und @roq hat hier offenbar niemand auf das geantwortet, was ich geschrieben habe, sondern nur auf das, was Ihr denkt, dass ein Kritiker der aktuellen Baclofentherapie wohl schreiben würde. Bitte nochmal lesen, wenns nicht zu viel Mühe macht.
lisa64 hat geschrieben:
Da macht sich jemand Gedanken.
Danke!
anniebae hat geschrieben:
In dem Bereich, in dem ich unterwegs bin, sinkt die Bereitschaft Baclofen zu verschreiben zusehends. Ich habe mich gewundert, warum, und bin bei meinen Rückfragen auf dieses Forum aufmerksam gemacht worden.
Trotz einiger guter Erfolge mit Baclofen steigen mehr und mehr Ärzte wieder aus oder werden zusehends skeptischer. Ich habe das überhaupt nicht kapiert, ich war sehr froh über die Ergänzung, die Baclofen in der Behandlung zu sein schien.
Erst nach und nach rückten ein paar der Mediziner mit einer Antwort raus, ich habe sie Euch oben dargestellt. NOCH kriege ich Baclofen für die Leute, die es dringend brauchen können, aber die dünne Decke wird immer dünner.
Werner1503 hat geschrieben:
Die "Zauberformel" für mich war :
- Runter mit den hohen Anforderungen an mich selber
- Baclofen
- Begleitende Psychotherapie (Verhaltenstherapie9
- Selbsthilfegruppe (Kreuzbund)
Jetzt magst du einwenden "Werner ist ein Einzelfall"...
Nein, eben nicht. Bitte einfach mal lesen, was ich geschrieben habe
anniebae hat geschrieben:
Ich will nicht darüber diskutieren, ob es in Einzelfällen möglich ist, irgendwann wieder normal zu trinken und wenn ja, warum.
DU und @Moonriver seid nicht die Einzelfälle,. Problem erkennen, Therapie machen (z.B. VT), SHG (Kreuzbund) und Baclofen zur Aufrechterhaltung der Abstinenz. SO wird das was.
Federico hat geschrieben:
Koryphäen wie Michael Soyka, Markus Backmund und viele andere haben mir die
Hand geschüttelt und mich sogar in den Arm genommen.
Viele andere auch nicht. Dass Du ihnen deswegen den Expertenstatus absprichst oder sie als gekauft bezeichnest , löst die Probleme nicht, es schafft welche.
Federico hat geschrieben:
Olivier Ameisen wusste schon, warum er Wim van de Brink die Studie am
liebsten untersagt hätte. Damals haben ihn alle für verrückt erklärt, heute wissen
wir es besser. 750.000 € an den falschen Suchtforscher gespendet – was für eine
Verschwendung.
Das sind die Sprüche, die mir täglich Knüppel in die Beine werfen.
Federico hat geschrieben:
Annie, aber hast Du jemals selbst eine Therapie gemacht?
Oder besser, kennst Du die andere Seite?
Nein, und ich muss auch nicht sterben, bevor ich in einem Hospiz gute Arbeit leisten kann.
lisa64 hat geschrieben:
Zitat Annie:
"Das Einzige, was ich sinnvoll erklären kann, ist doch: es erleichtert den Menschen den Weg in die Abstinenz und deren Aufrechterhaltung."
Stimmt.
Das etwas andere Fazit:
@Annie, kann ich davon ausgehen, dass du Baclofen grundsätzlich als wirksames Medikament ansiehst?
Nochmal Danke und ja.
lisa64 hat geschrieben:
Niemand rät hier heutzutage noch dazu, "es" eben so mal wieder zu probieren.
jivaro hat geschrieben:
Unsere Zieldefinition in Giessen (wie auch in unseren Foren-Umfragen)
Abstinenz (zufrieden)
oder
moderater Konsum nach WHO-Kriterien (unter 2 Standarddrinks* an maximal 5 Tagen pro Woche), verbesserte Selbstorganisation
*Standard Drink (SD) bezeichnet ca. 0,33 l Bier oder 0,125 l Wein (10g reiner Alkohol, DHS)
LG jivaro
PS.: unsere Empfehlung: zunächst für 6 Monate stabile Abstinenz, dann evtl. "MT". "Quartalstrinkern" oder Menschen mit "Rauschsehnsucht" empfehlen wir eher die Abstinenz, was sich gut bewährt.
Anmerkung: dass es sehr viele Definitionen der "Standarddrinks" gibt weiss ich! Dr. Hündersen und ich haben uns BEWUSST für die 10g entschieden.
@Jivaro am 25. Juli 2013
viewtopic.php?f=1&t=2399Federico hat geschrieben:
2. Versuche mit moderatem Konsum egal in welcher Intensität sind innerhalb eines Zeitraums von mindestens 3 Monaten nicht sinnvoll. Das Risiko bei verfrühtem Versuch oder fehlerhafter Selbsteinschätzung, eine erneute Abstinenzphase durchleben zu müssen, ist nicht unerheblich.
....
Federico, Jivaro, praxx und andere
!"Königsweg, bitte unbedingt lesen vor dem Start."
viewtopic.php?f=1&t=969Lisa, ich mag nicht den Einzelfall diskutieren. Aber wer möchte, dass Baclofen eine Chance in den Praxen der deutschen Hausärzte bekommt, sollte sich mit den Gegebenheiten auseinandersetzen. Da sollte man Kompromissbereitschaft mitbringen, die bisherigen Therapien nicht in Bausch und Bogen verteufeln und auf Zusammenarbeit hinarbeiten, nicht fortwährend auf Konfrontation.
Und akzeptieren, dass Du mit "Abstinenz ist nicht das Ziel" keinen Blumentopf gewinnst.
Zumindest in dem Bereich den ich übersehen kann, fährt Baclofen mehr und mehr vor die Wand. Darauf wollte ich hinweisen. Politik ist meine Sache nicht, das können andere besser. Aber bestehende Therapien ergänzen, Baclofen nicht direkt als erste sondern vielleicht erstmal als letzte Wahl fordern (DAMIT komme ich immer durch. 5 erfolglose Standardtherapien, sollen wir nicht DOCH mal Baclofen..." hat noch kein Arzt verweigert, wenn das erklärte Ziel die Abstinenz war.
NUTZT DAS!!!
Das solls für mich an Diskussion gewesen sein.
Maat et jood
Annie