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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Dienstag 26. August 2014, 09:12 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Liebe Betty, ein bisschen Aufschrei muss sein. Du schreibst in der Einleitung: „sorry Leute, so sehe ich das, und ich rede nicht über andere sondern über mich selbst.“Um dann bereits im nächsten Satz zu verallgemeinern: „Wer schwer abhängig ist, dessen Seele ist zum Kontakt, zum echten, tiefen, zutiefst berührenden, zutiefst befriedigenden, nährenden Kontakt, nicht fähig.“ Das geht noch einige Zeilen weiter so, lies vielleicht nochmal selbst. Mehr Aufschrei muss nicht sein, mir geht es nur um „Verallgemeinerung.“ Am Beispiel „Postpartale-Depression“ möchte ich darauf hinweisen, wie Kinder in den ersten Lebensmonaten dadurch für ihr Leben von der davon betroffenen Mutter geschädigt und geprägt werden. Ein Artikel aus DER ZEIT beschäftigt sich mit diesem Thema ausführlichst. Es gibt darüber hinaus noch einige tausend andere, psychische und physische Erkrankungen, die Vater oder Mutter liebevolles Verhalten verunmöglichen. Kaum jemand würde den Betroffenen Eltern deshalb den Vorwurf machen, schlechtere Eltern zu sein. Wie genau, lautet die Definition für Gute Eltern? LG Federico @Lisa, möchtest Du dieses Thema abgetrennt haben?
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Dienstag 26. August 2014, 20:35 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Zitat: (sorra, @lisa, dein thread) Nur zu! Das Thema hat seine Berechtigung - auch für mich und unsere Familie. Zitat: @Lisa, möchtest Du dieses Thema abgetrennt haben? Nein danke, Federico, aber gerne selbst noch mal darauf eingehen: Ich bin Alkoholikerin in zweiter Generation, Tochter einer 'schweren' Alkoholikerin und eines Spielgeltrinkers. Meine Mutter starb, als ich 26 war. Ich weiss, ihr Suchteinstieg lief eigentlich über Valium, das ihr damals in Bomber-Dosen verschrieben wurde. Sie war kurzum unglücklich mit ihrem Leben als Ehefrau und Mutter, nicht geeignet zur Hausfrau, hatte ungebührliche Träume begraben müssen und war depressiv. Sie hatte keine höhere Schule machen dürfen, sich - Ende 50er als Frau sozialisiert - den Berufswunsch Stewardess abschminken müssen (frömmelnde Bigotterie von Seiten Freikirche; nichts für anständige Frauen), trug lieber hochhakige Schuhe und Deux-Pièces wie Audrey Hepburn, die sie vergötterte, liebte gefährlich schnelles Fahren und an Sommersonntagen bestand ihr grösstes Vergnügen darin, Formel 1 zu schauen. Dafür liebe ich sie noch heute - sie hat mich geprägt: Das Unterjochen in eine traditionelle Frauenrolle liess ich nie zu. Aber sie war todunglücklich. Am Montag musste sie wieder biedere Hausfrau spielen. Sie war für mich als Kind nicht erreichbar in dem Sinne und Ausmass, wie du es beschreibst, Betty. Es stimmt: ich hätte viel mehr gebraucht. Doch die Trinkerei fand ich selbst als Kind nicht am schlimmsten, sondern ihre Depressivität, die umfassende Resignation, das Einigeln und Verengen. Unser Zuhause war trüb und grau, bis Vater abends nach Hause kam und sich ein Glas Wein einschenkte, bevor wir zusammen einkaufen gingen - dann übernahm er die Last. Und es wurde nie darüber gesprochen. Die Wahrheit erkannte ich mit 18 oder 19, als ich sie nach der Schule halluzinierend zuhause vorfand (der Löwe in Nachbars Glashaus). Es wurde nicht darüber gesprochen, Therapie lehnte sie bis zu ihrem Tod rundweg ab und Suchthilfe bestand damals aus AA - unvorstellbar: was würden die Leute... Trotzdem weiss ich: ich habe viel gelernt. Mit Ambiguität umzugehen; zu lieben und zu hassen gleichzeitig. Dass jemand böse sein kann, obwohl er gut ist. Auch etwas über Loyalität (die Gravur der Eheringe lautete yours forever). Mit der Übernahme des Lebenssthemas Abhängigkeit im selben moralischen Dilemma zu stecken und an den eigenen Ansprüchen beinahe zu zerbrechen, dies den eigenen Kindern nie zuzumuten. Gewisse Entwicklungen musste ich nachträglich nachholen, meine Gefühle als wahr und richtig wieder entdecken bspw. In anderen war ich Gleichaltrigen weit voraus; im Umgang mit Krisen und Leid. Kinder, die miterleben dürfen, wie sich ihre Eltern aus der Sucht befreien und ihr Leben gestalten, lernen etwas, das glückliche Kindheiten nicht vermitteln können - auch meine Kinder zeugen davon. Sie brauchen dafür alle Unterstützung und Transparenz. Sie müssen reden dürfen über das, was sie belastet. Und es muss alles unternommen werden, dass sie ihre Mutter- und Vaterliebe behalten dürfen. Kindliche Loyalität ist sakrosankt. Dann entwickeln sie Resilienz. lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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praxx
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Dienstag 26. August 2014, 21:34 |
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32 Beiträge: 485 Wohnort: Oberhausen
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Hi Lisa, ich denke, das Problem für die Kinder sind im Verhalten unberechenbare Eltern - ob nun durch Alkohol, Drogen oder Krankheit. Kinder halten sich für die Ursache elterlichen Verhaltens und interpretieren das rätselhafte Verhalten der Eltern als eigenen Mangel. Es wird dann im späteren Leben sehr schwer, ein sicheres Selbst zu entwickeln - da nützt alle spätere intellektuelle Einsicht nichts mehr.
LG
Praxx
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Dienstag 26. August 2014, 22:07 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Hey Lisa,
Jetzt verstehe ich Deine Aversionen gegenüber Hausarbeit besser und bewundere Deine Fähigkeit, zu erkennen und zu respektieren, dass es bei Anderen um Anderes gehen kann, umso mehr.
@praxx: intellektuelle Einsicht vielleicht nicht, emotionale Einsicht und Entwicklung aber schon.
LG Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Dienstag 26. August 2014, 22:25 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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100% Selbstsicherheit wird nicht möglich sein, 50% sind aber auch nicht schlecht. Das sind die fraktalen Gesetze, die wir leider akzeptieren müssen.
LG Federico
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Mittwoch 27. August 2014, 00:21 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Zitat: ich denke, das Problem für die Kinder sind im Verhalten unberechenbare Eltern - ob nun durch Alkohol, Drogen oder Krankheit. Kinder halten sich für die Ursache elterlichen Verhaltens und interpretieren das rätselhafte Verhalten der Eltern als eigenen Mangel. Es wird dann im späteren Leben sehr schwer, ein sicheres Selbst zu entwickeln - da nützt alle spätere intellektuelle Einsicht nichts mehr. @praxx: Die andauernde Unberechenbarkeit ging vergessen - abends erst wurden die Welt und der Dinosaurier im Wohnzimmer wieder berechenbar. Meist, einigermassen. Doch einverstanden. Das sichere Selbst, das andere Menschen geschenkt kriegen, kann ich mir höchstens erarbeiten. Es entsteht in der Interaktion mit der Umwelt im Laufe der psychischen Entwicklung, ja? Soweit ich weiss, waren meine ersten vier Jahre 'good-enough'. Einen zweiten, berechenbaren, wenn auch hilflosen Elternteil zu haben, half mir durch Schulzeit und Jugend. Ein integrer Partner schloss sich an. Therapie nicht zu vergessen, gute Rollenangebote in der Arbeitswelt, auch die Rolle 'Mutter' - trotz allem. Glück gehabt, auch dessen bin ich mir bewusst. Was ich als Kind gelernt hatte, war Blickelesen, Kopfhaltung-Deuten, Athmosphäre-Riechen und Stimmungen-Lauschen, um der Unberechenbarkeit zuvor zu kommen. Ich lernte, hauptsächlich bezogen auf die mich umgebende Umwelt zu reagieren statt aus einer inneren Instanz heraus, denn die äussere Sicherheit, die deren Entwicklung benötigt hätte, war nicht vorhanden. Nun gilt es zu verlernen, dass kaum etwas, was meinen hypertrainierten Sinnen auffällt, als Konflikt-/Krisen- oder Gefahrenpotential für mich interpretiert werden muss. Dabei mache ich mit Baclofen unglaublich gute Erfahrungen. (  Ich kann nicht anders: Welche neurochemische Grundlage unterstützt die späte Entwicklung hin zu einem möglichst sicheren Selbst?) @Fallada: Ich habe nur Vorbehalte gegenüber Hausarbeit, wenn es zu einem zwanghaften Müssen kommt. Lange Zeit geriet ich in enormen Stress, wenn es bei mir unordentlich wurde - Wehret den Anfängen, lass es nie so weit kommen, wie es im Elternhaus endete! (Welcher Teenager greift denn schon eigenhändig zu Lappen und Putzzimmer, weil das Badezimmer seit Tagen ...? Der Lohn danach: die Beschämung in Mutters Augen.) Gute Nacht! Lisa
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frieda
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Freitag 29. August 2014, 10:35 |
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Registriert: Mittwoch 20. Juli 2011, 17:25 Beiträge: 111
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lisa64 hat geschrieben: Kinder, die miterleben dürfen, wie sich ihre Eltern aus der Sucht befreien und ihr Leben gestalten, lernen etwas, das glückliche Kindheiten nicht vermitteln können - auch meine Kinder zeugen davon. Sie brauchen dafür alle Unterstützung und Transparenz. Sie müssen reden dürfen über das, was sie belastet. Und es muss alles unternommen werden, dass sie ihre Mutter- und Vaterliebe behalten dürfen. Kindliche Loyalität ist sakrosankt. Dann entwickeln sie Resilienz.
Liebe Lisa und alle, lange habe ich nicht mehr im Forum geschrieben, aber fast täglich mitgelesen. Oft habe ich einfach den alltäglichen Bezug vermisst. Auf eure sicher sehr wertvollen und intellektuellen Beiträge habe ich nicht geantwortet, weil ich glaubte, eurem hohen Niveau nicht zu entsprechen. Ich bin nun mal kein "Altlateiner" und habe keine akademische Bildung in Ausgleich dafür aber viel "Herzensbildung", stehe mitten im Leben einer fränkischen Dorfgemeinschaft und versuche, meine Alkoholkrankheit vor meinen Mitmenschen zuverbergen, weil ich ihre Vorurteile kenne. Auch vermisse ich die empathischen Beiträge von Tom und Moonriver, die mich aus manchem Tief geholt haben. @ Tom und moonriver: -Wisst ihr noch, wie wir uns über diese Sehnsucht nach Alkohol ausgetauscht haben? - Durch einen Beitrag von Federico, den ich für seine unermüdliche Arbeit im Forum sehr schätze, ist mir bewusst geworden, dass ich wohl zu den HSP gehöre, was an und für sich kein Makel ist, mir das Leben aber manchmal sehr schwer macht. Dein obiger Beitrag, liebe Lisa, hat mich sehr berührt, weil ich glaubte, meine Kinder hätten durch mein früheres Suchtverhalten großen Schaden genommen. Obwohl alle drei inzwischen intelligente, liebevolle und engagierte Erwachsenene geworden sind, haben mich immer wieder Schuldgefühle geplagt. Auf die Frage an meine Tochter, wie sie diese Zeit erlebt hat, hat sie geantwortet: "Mama, du bist für uns immer die liebevollste Mutter, auch in den vergangenen schweren Zeiten, gewesen und bist es auch heute noch - umso mehr! Es hat uns nicht geschadet, dass wir uns oft durchbeißen mussten, an deiner Liebe haben wir aber nie zweifeln müssen. Sicher waren wir auch manchmal sehr traurig, wenn der Alkohol dich von uns entfernt hat. Besonders hat uns die Zeit der LZT geprägt, als du 6 Monate für uns nicht da sein konntest. Der Satz einer Tante "Habt ihr eine schlechte Mutter" werde ich nie vergessen und ich hasse sie noch heute dafür. Auch deine Rückfalle nach fast 15 Jahren Abstinenz haben uns traurig und hilflos, manchmal auch sehr wütend gemacht,aber wir lieben dich heute mehr den je: Welch ein großes Glück!!! Heute kann ich sagen, ich bin nicht vollkommen abstinent, ich habe auch manche "Vorfälle" hinter mir, aber: ICH MUSS NICHT MEHR TRINKEN! Ich kann wieder rechtzeitig aufhören, denn ich habe, seit ich Bac nehme, dieses zwingende Verlangen nach Alkohol nicht mehr und auch - seit 3 1/2 Jahren - keinen Absturz mehr. Was aber das wichtigste überhaupt ist, meine Familie vertraut mir wieder und das Leben macht wieder sehr viel Freude, auch das Forum hat mir hier sehr geholfen. Wenn ich auf mein Lebensalter blicke, so ist der größte Teil meines Lebens bereits Vergangenheit. Ich habe nicht mehr so viel Energie übrig, um sie an den Alkohol zu verschwenden. Diesen Kampf hat mir Baclofen abgenommen und dafür bin ich unendlich dankbar. Ganz liebe Grüße Elfie Gerade gelesen: Ich feue mich sehr, dass nun beide Foren zusammen sind mit über 2000 Mitgliedern, der Kampf kann weiter gehen, super!
_________________ Die mich suchen, finden mich.
Die Bibel: Sprüche 8,17
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Freitag 29. August 2014, 14:44 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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@praxx: Ich möchte nochmals darauf zurückkomen: Zitat: ich denke, das Problem für die Kinder sind im Verhalten unberechenbare Eltern - ob nun durch Alkohol, Drogen oder Krankheit. Kinder halten sich für die Ursache elterlichen Verhaltens und interpretieren das rätselhafte Verhalten der Eltern als eigenen Mangel. Es wird dann im späteren Leben sehr schwer, ein sicheres Selbst zu entwickeln - da nützt alle spätere intellektuelle Einsicht nichts mehr. Wenn das Leben für den Erwachsenen mit dieser Kindheit dadurch erschwert wird, liegt hier wohl ein therapeutischer Ansatzhebel. Ich bin nur Expertin für mich selbst und stehe bereits an, wenn ich feststelle, wie unterschiedlich das Konzept 'Selbst' in verschiedenen Psychologie-Richtungen definiert wird. Ich ahne, was gemeint ist. Doch wird die Entwicklung des Selbst in der Kindheit/Jugend abgeschlossen? Wenn wir davon ausgehen: kein psychisches Geschehen ohne neurologische Abbildung bzw. Verschaltung, so finde ich, es besteht mehr denn je Grund zur Zuversicht. Ich erlebe in aller Deutlichkeit, dass 'Nachreifung' möglich ist. Wer einen Menschen eine halbe Lebenzeit lang kennt, wird in ihm jederzeit auch den jüngeren Menschen noch aufblitzen sehen. Das gleiche geschieht in der Innenschau mit mir selbst auch. Ich bin nicht eine - ich bin mehrere geworden. "Das war ich und bin ich" ist ein tragischer Trugschluss, der den Blick darauf verstellt, dass der erwachsen gewordene Mensch meist bereits Bereiche hat und ausbauen konnte, wo innere Sicherheit vorhanden ist. Er fokussiert dennoch auf Schwächen und Defizite, sobald etwas Beunruhigendes geschieht; Amygdala-gesteuert. Da finde ich Intellekt ganz nützlich ;-), um nach Alternativen zu suchen. In diesem Sinn bilanziere ich - vorläufig: Ich spüre kein Defizit mehr. Das verunsicherte Kind lebt nach wie vor in mir, doch wir sind mindestens zwei geworden und es kann sich auf meinen erwachsenen Schutz verlassen. Durch eine verlässliche therapeutische Beziehung (Nachreifung) und mithilfe des Konzepts 'Selbstmitgefühl' lernte ich, mich in erwachsener Weise selbst zu nähren und gut für mich zu sorgen. Ob es so schon früher möglich gewesen wäre, kann niemand beantworten. Ob es ohne Baclofen möglich gewesen wäre, wage ich zumindest zu bezweifeln. Mir liegt wie immer daran, zu betonen, dass nicht jedes Ziel jederzeit erreichbar ist. Der Einfluss unserer Lebensumstände ist grösser als uns lieb ist. @elfie: Ganz herzlichen Dank für deine Worte. Kinder von Abhängigen haben ein erhöhtes Risiko, psychisch instabile Erwachsene zu werden. Das ist ein statistischer Wert, der auf Erfahrungen mit den betroffenen Kindern beruht. 1/3 ist davon betroffen, und dieser Drittel macht uns als Eltern extrem Angst. Wir können den Fokus auch auf die 'Ausnahmen' legen, die in diesem Fall flotte 2/3 ausmachen. Es ist wahrscheinlicher, dass es gut laufen kann und dass du Anteil daran hattest. Kein anderer Mensch kennt dein Leben und Erleben so umfassend wie du selbst, und niemand, der an den Untersuchungen mitgearbeitet hat, kann das Ergebnis so gut beurteilen wie deine Kinder. Hüpf aus den Schubladen, die nicht zu dir passen! lg Lisa
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Donnerstag 18. September 2014, 10:41 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Kleines Fundstück am Rande: Elternschaft und SuchtInformation und Vernetzung für Betroffene und FachkräfteZitat: „Suchtkranke Eltern wollen gute Eltern sein. Suchtkranke Eltern brauchen Ermutigung und Unterstützung bei der Wahrnehmung ihrer Elternverantwortung. Das Wohl der Kinder muss bei diesen Bemühungen im Mittelpunkt stehen.“ lg Lisa
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Donnerstag 18. September 2014, 10:48 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Wilhelm Busch hat geschrieben: „Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr.“ Kürzer kann man es nicht zusammenfassen. LG Federico
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