Mehr als 6 Monate Erfahrung mit Baclofen
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Re: Hochdosierungsprojekt

Sonntag 12. April 2015, 19:44

Hallo Delle
Schön, dass wir von Dir hören... :-h
delle54 hat geschrieben:Vor einigen Wochen ist mir übers Wochenende das Baclofen ausgegangen. Da es mir in den darauffolgenden Tagen unverändert gut ging, entschloss ich mich zum Experiment ohne Baclofen weiter zu machen.
Ich hätte Horror davor, plötzlich ohne Bac dazustehen. Sobald die letzte Packung geöffnet wird, suche ich sofort meine Apotheke des Vertrauens auf und hole mir 2 Schachteln zu 50 Stück/25mg Lioresal. Zum Glück unkompliziert mit einem Jahresrezept meines Arztes. Hier in der CH scheint dies ohne Probleme zu funktionieren.

Nein, wirklich. Ich glaube mit einem schlagartigen Stopp von Bac käme mein Körper und die Seele in eine Ausnahmesituation. Nicht in erster Linie aufgrund des Cravings, sondern aufgrund der Rebound-Effekten... Darüber möchte ich wirklich nicht nachdenken!

Dir alles Gute!

LG
moonriver

Re: Hochdosierungsprojekt

Montag 13. April 2015, 00:47

Delle54 hat geschrieben:Habe auch die Gegenprobe gemacht und versucht mit möglichst wenig Baclofen auszukommen.
2 x 12,5 mg ist grenzwertig, wäre noch ok. Ein Tag ganz ohne erfordert aber sehr viel Disziplin
und es darf nichts dazwischen kommen...


LG Federico

„Rebound-Effekt“ beschreibt in der Pharmakologie eine überschießende Gegenreaktion
bei abruptem Absetzen eines Medikaments. Durch die vorherige Medikation kommt es zur
Up-Regulation von Rezeptoren, was dann zu einer erhöhten Empfindlichkeit führt.

Re: Hochdosierungsprojekt

Sonntag 26. April 2015, 22:59

Wie beim damaligen Anfang mit Baclofen, hat beim Neustart das Interesse an meinem Computerspiel, welches ich seit 1996 spiele, z.Zt. stark nachgelassen. Ich hatte es zuletzt exsessiv gespielt.

Die Frage ist also, ob man u.U. auch die Spielsucht mit dem Medikament behandeln könnte.

Während meiner letzten Behandlung (Tagesklinik) vor etwa 4 Jahren, waren auch Spielsüchtige dabei die irgend ein anderes Medikament bekommen haben, welches offensichtlich nicht geholfen hat.

Re: Hochdosierungsprojekt

Sonntag 26. April 2015, 23:25

Nachtrag zu Spielsüchtigen: Man muss unterscheiden zwischen Geldspiel (= finanzielle Katastrophe) und kostenlosen Computerpiel (Sucht).

Re: Hochdosierungsprojekt

Montag 27. April 2015, 10:42

Ich denke, dass jedes obsessive Verhalten, das irgendwann zu Craving führt,
mit Baclofen behandelbar sein kann. Schließlich hilft Baclofen das Craving zu unterdrücken.

Wenn es nachweislich möglich ist, das übersteigerte Interesse an Drogen und Alkohol zu
verlieren, ist es naheliegend, dass Baclofen auch zu Desinteresse an Kalorien, Süssigkeiten,
Computer- und anderen Spielen führen kann. Im DSM-5 werden neuerdings stoffliche und
nicht stoffgebundene Störungen mit „Substance-Related and Addictive Disorders“ als
gleichwertig aufgeführt.

LG Federico

Re: Hochdosierungsprojekt

Freitag 29. Mai 2015, 21:28

Dosis 25-12,5-12,5-12,5 mg im Abstand von 4 Stunden - Gesamt: 62,5 mg

Nebenwirkungen: Keine
Überwiegende Stimmung: Meist ausgeglichen, motiviert, ständig Ärger mit div. Paketdiensten
Craving: mäßig
Konsum: aktuell 3-6 Bier (in den letzten Wochen war auch etwas Wodka dabei)

Blutdruck: 120/80
Gewicht: 73,5 kg

Keine Betablocker

Aktueller Stand: Habe heute eine Neuaflage des Projektes mit dem Ziel max. 150 mg Baclofen gestartet. Das ist der beim ersten Anlauf der erfolgreichste Bereich gewesen. Die Dosiserhöhung (12,5 mg) ist für 1 mal pro Woche vorgesehen.

Mirtazapin habe ich vor einiger Zeit abgesetzt, u.A. wegen übelster Träume. Seitdem habe ich ziemlich schnell 3 kg abgenommen. Bei Bedarf greife ich lieber auf Diazepam zurück. Z.zt. 1/2 Tablette (5 mg).

Da mir das Rauchen immer weniger bekommt, habe ich heute mit Tabex angefangen und hoffe dass es beim abgewöhnen hilft.

Die erste Tablette verursachte eine leichte Bennomenheit, die aber schnell verflog. Ich habe die Zigaretten zwar nicht gezählt, habe aber den Eindruck, das der Griff zum Glimmstängel weniger häufig war als sonst.

Re: Hochdosierungsprojekt

Freitag 29. Mai 2015, 21:31

Dosis 25-12,5-12,5-12,5 mg im Abstand von 4 Stunden - Gesamt: 62,5 mg

Nebenwirkungen: Keine
Überwiegende Stimmung: Meist ausgeglichen, motiviert, ständig Ärger mit div. Paketdiensten
Craving: mäßig
Konsum: aktuell 3-6 Bier (in den letzten Wochen war auch etwas Wodka dabei)

Blutdruck: 120/80
Gewicht: 73,5 kg

Keine Betablocker

Aktueller Stand: Habe heute eine Neuaflage des Projektes mit dem Ziel max. 120 mg Baclofen gestartet. Das ist beim ersten Anlauf der erfolgreichste Bereich gewesen. Die Dosiserhöhung (12,5 mg) ist für 1 mal pro Woche vorgesehen.

Mirtazapin habe ich vor einiger Zeit abgesetzt, u.A. wegen übelster Träume. Seitdem habe ich ziemlich schnell 3 kg abgenommen. Bei Bedarf greife ich lieber auf Diazepam zurück. Z.Zt. 1/2 Tablette (5 mg).

Da mir das Rauchen immer weniger bekommt, habe ich heute mit Tabex angefangen und hoffe dass es beim abgewöhnen hilft.

Die erste Tablette verursachte eine leichte Bennomenheit, die aber schnell verflog. Ich habe die Zigaretten zwar nicht gezählt, habe aber den Eindruck, das der Griff zum Glimmstängel weniger häufig war als sonst.

Re: Hochdosierungsprojekt

Freitag 29. Mai 2015, 23:18

Lieber Detlev,
ich kämpfe zur Zeit, wie viele aus unserem Forum, mit einem Rückfall.
Versuche aber, den Konsum (1-2 Flaschen Rotwein pro Tag) zurück zu schrauben.
Hast du auch mal über eine Reduzierung (Bier und Wodka) nachgedacht ?
Dass dein Rad gestohlen wurde tut mir sehr leid. Hast du schon Ersatz ?
LG, Werner

Re: Hochdosierungsprojekt

Freitag 29. Mai 2015, 23:52

Hi Werner,

wie oben schon erwähnt, war Wodka in den letzten Wochen im Spiel. Dieser ist weg und es sind lediglich 3-6 Bier übriggeblieben. Da ich das Projekt neu auflege, ist eine Reduzierung auf null geplant.

Deine Situation ist mir bekannt, aber Du schafst das auch und ich wünsche Dir viel Erfolg (GGG).

Zum Fahrrad - durch konsequentes sparen und sammeln von Pfandgut, habe ich mir im Laufe eines halben Jahres ein neues Gefährt aus Einzeltelen aufgebaut. Leider fehlt noch das Foto vom fertigen Rad, welches ich in den nächsten Tagen nachholen werde.

LG Detlev

Re: Hochdosierungsprojekt

Samstag 30. Mai 2015, 22:49

Hallo Detlev (Du hast Deinen Namen so im Forum eingestellt)

Bitte sei wirklich achtsam mit Hochdosierung!

Es kann
1. Ein Schuss ins Leere sein.
2. Unserer Philosophie der Dosierungsanleitung im Forum kontrapunktiv widersprechen.
3. Ein verzweifelter Versuch sein und auch dabei bleiben.

Ich möchte es nochmals hervorheben: Sei achtsam!

LG
moonriver
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