Freitag 6. Januar 2017, 21:39
Siehst du uns so? Liest sich das Forum für dich so?
Gesunde Menschen ziehen meiner Beobachtung nach früher die Reißleine. Sagen, "das kann ich nicht, das schaff ich nicht, das will ich nicht, das ist mir zuviel". Voller Selbstbewusstsein und innerer Ankerkennung für sich selbst. Sie verzeihen sich vermeintliche Schwäche, sie sind gut zu sich, auch wenn sie Ansprüchen anderer nicht genügen und kippen keinen Alkohol um vermeintlich stark zu sein, was aushalten zu können, wider besseres inneres Wissen und Fühlen zu funktionieren.
... warum machst Du Dir so viele Gedanken... Es ist so, wie es ist. Wir sind eben alkoholkrank geworden. Das kann man doch nicht mehr ändern...!
In der Psychologie gibt es dafür einen Begriff: Radikale Akzeptanz. Man akzeptiert, was man nicht ändern kann.
Wenn es nicht möglich ist, eine Situation zu verändern oder ein Problem zu lösen, dann ist radikale Akzeptanz nötig. Radikale Akzeptanz heißt, die Situation und unsere Reaktion darauf so zu anzunehmen, wie sie sind, ohne dass wir sie verändern können. Diese annehmende Haltung bezieht auch die eigenen Gefühle, Gedanken und Wünsche mit ein. Die Situation mag immer noch schlimm für uns sein, aber wir werden weniger darunter leiden. Leid verwandelt sich in Schmerz. Und Schmerz vergeht. Radikale Akzeptanz bedeutet also das vollständige Annehmen der Realität.
Wir hören auf mit der Realität zu kämpfen, d.h. wir führen keine energiefressenden Kämpfe mehr, die keine Aussicht auf Erfolg haben.
"Normale" Menschen haben ganz sicher auch ihre Probleme. Und wie definiert man denn normal???? Wer ist schon normal!????
Ich finde auch nicht, dass sich hier jemand als arm und krank darstellt. Jeder muss doch erstmal seine Geschichte erzählen!???
Ich möchte auch kein Mitleid, nur Interesse und Austausch! Finde es auch total super, dass es so ein Baclofen-Forum überhaupt gibt!! Durch das Forum weiß ich jetzt so viel mehr über Baclofen. Dieses Wissen kann mir nicht mal mein Arzt vermitteln!
Freitag 6. Januar 2017, 22:24
Das ist nicht mehr nötig, da ich es mir auf einem Zettel notiert habe. Wenn du meinen heutigen Beitrag im Hochdosierungsprojekt gelesen hast, wirst du verstehen, dass mir längere Beiträge/Romane gerade nicht zu mute sinddelle54 hat geschrieben:Schreibe bitte am Morgen etwas wie "Schubs" o.ä., damit ich einenen "ungelesen Beitrag" sehe um mich an das Thema zu erinnern.
Freitag 6. Januar 2017, 22:46
Bine hat geschrieben:Nein ich sehe euch nicht so, ich sehe mich im Moment so, ich muẞ aus dieser Nummer raus, ich will da nicht länger drauf rumreiten, das ich abhängig bin/war/ wie auch immer.
Bine hat geschrieben:Und eure Antworten haben mir irgendwie den Weg frei gemacht. Danke euch
Samstag 7. Januar 2017, 02:25
Die Kunst ist glaube ich sich zu stellen, aber nicht runter ziehen zu lassen. Leicht geschwätzt, schwer getan, aber wir bleiben dran. Irgendwann mit dem Warum Frieden schließen und sich mit dem Ist gut arrangieren. Wäre doch gelacht, wenn das nicht drin wäre.
Sonntag 15. Januar 2017, 01:38
Liebe Bine,
Zitat:
(ich darf jetzt nicht!)
ist nicht, was ich empfehle. Sag Dir und Deinem "Innenleben" nur: JETZT NICHT! Wichtig ist dabei, dass kein Zwang entsteht sondern Deine Entscheidung in voller Selbstbestimmung getroffen wird.
Ich finde, Du machst doch soviel schon richtig - super Erfolg, oder? Lass Dich durchmax. 1 Glas Wein nicht entmutigen.
LG jivaro
Sonntag 15. Januar 2017, 04:33
Bine hat geschrieben:
Den Tip von Juli fand ich für mich auch nicht schlecht, wovor haben wir denn immer Angst ?
Liebe Bine, unsere Ängste sind ja auch nicht nur "dumm". Darunter sind durchaus berechtigte, die wir vesuchen können, künftig anders zu bewältigen, anders mit ihnen umzugehen, sie zu integrieren ohne uns von ihnen Leben und Verhalten über ein wohltuendes Maß hinaus diktieren zu lassen. Die sind so wie gute Freunde, die sich Sorgen machen und ständig mahnen, auf uns aufzupassen. Kann nerven, ist aber irgendwie auch rührend, wohltuend und hilfreich. Das sind die einen, die realen, berechtigten. Andere wiederum erweisen sich bei genauerem Hinsehen als Seifenblase, die wir durchaus aus unserem Leben kicken können. Das sind die falschen Freunde, denen es nur um sich selber geht. Auch das ist ein Lernprozess, sind Verhaltensänderungen, das Ausloten neuer Wege. Und auch hier gilt, Geduld mit uns. Du meisterst eh soviel! Wenn du die Geduld mit dir verlierst schreib dir nur 5 Dinge auf, die du am Tag gestemmt, gewuppt, gemeistert hast... und NEIN, das ist alles nicht selbstverständlich. Gar nicht.
Sonntag 15. Januar 2017, 08:58
Irgendwann mit dem Warum Frieden schließen und sich mit dem Ist gut arrangieren.
Sonntag 22. Januar 2017, 06:49
Sonntag 22. Januar 2017, 13:16
Montag 23. Januar 2017, 23:55
Wenn man das "Du darfst nie wieder trinken" im Kopf umformuliert bekommt in "Du musst nie wieder trinken", ist der Weg schon umgedeutet vom Leidensweg in den selbstbestimmten Weg zur persönlichen Freiheit. Wer nie wieder trinken muss, muss ein Riesenglückspilz sein: Nie wieder verkatert, nie wieder Selbstvorwürfe, nie wieder Scham, nie wieder vergeblicher Kampf, nie wieder Versagensängste, die wieder Bombardement der eigenen Hirn-, Leber- und sonstigen Zellen, nie wieder Zittern und Panik, nie wieder dieses ganze Leidenmüssen... Nie wieder Zeit und Geld vergeuden für ein hochgefährliches Nervengift, nie wieder Suizid auf Raten.
Nie wieder verkatert, nie wieder Selbstvorwürfe, nie wieder Scham, nie wieder vergeblicher Kampf, nie wieder Versagensängste, die wieder Bombardement der eigenen Hirn-, Leber- und sonstigen Zellen, nie wieder Zittern und Panik, nie wieder dieses ganze Leidenmüssen... Nie wieder Zeit und Geld vergeuden für ein hochgefährliches Nervengift, nie wieder Suizid auf Raten.