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 Betreff des Beitrags: Rückfall - wieder von vorne anfangen?
BeitragVerfasst: Freitag 31. März 2017, 13:01 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Rückfall - wieder von vorne anfangen?

Ein Rückfall soll man nie auf die leichte Schulter nehmen.

Jemand, der ein halbes Jahr Abstinenz geschafft hat und einen Rückfall erleidet, ist vielleicht derart verzweifelt, dass er das halbe Jahr als misslungen sieht.

Das ist nicht wahr.

Es ist wie auf der Strasse fahren. Es kann passieren, dass man eine Kurve verpasst, eine falsche Ausfahrt nimmt. Das heisst aber nicht, dass man den ganzen Weg von vorne fahren muss. Man fängt dort an, weiter zu fahren, wo die Kurve verpasst war.

Bring dein Auto zurück auf die Piste und setze deine Reise vorwärts fort, genau dort wo du sie abgebrochen hast.

Du sollst aber auch nicht denken "gut ist nichts passiert und putz es unter den Teppich."
Du musst darüber nachdenken..., warum bist du hier, was hat dich an den Ort gebracht, wo du gedacht hast, dass ein Getränk für dich in Ordnung war.

Aber du weißt, jemand, der zum Beispiel eine Diät macht, ..er hat eine kleine Schlappe und kauft ein Paket Erdnüsse oder Schokoladenkuchen oder so ähnlich und nimmt ein oder zwei Stück davon und dann bevor er es weiss, hat er das ganze Ding gegessen.
Und dann denkt er zu sich selbst "gut die Diät ist jetzt misslungen, und ich könnte genauso gut weiter essen, die ganze Torte essen, denn die Diät ist heute sowieso misslungen und ich werde das niemals schaffen und und." "Ich kann die Cravings nicht überwinden und ich kann das oder das nicht überwinden."
Das Leben passiert, es wird immer eine Herausforderung nach der anderen geben. Das ist, was das Leben gut macht, was macht das Leben großartig,. Weil es diese Herausforderungen gibt, die dich als Person aufbauen. Es sind diese Herausforderungen im Leben, die die Knochen, das Rückgrat und die Grundlagen für ein erfolgreiches Leben sind.

Auch hier gilt: das Positive sehen. Wenn man nur sagt: ich kann's nicht, werde es nie können, hat man schon im Voraus verloren.

Dennoch: es gilt gut zu analysieren, was genau falsch gelaufen ist, warum man nach z.B. 4 Wochen, 2, 4 oder 6 Monaten oder einem ganzen Jahr Abstinenz wieder getrunken hat.

Eine innere Psychotherapie, ein Dialog mit sich selber. Denke gut nach, rede mit dir selber und versuche herauszufinden, was die Kausalität ist. Das ist nicht einfach. Am Besten schreibt man die Ergebnisse auf. Und du versuchst Strategien, Mittel zu erfinden, damit diese Gründe nächstes Mal keine Chance mehr haben.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Rückfall - wieder von vorne anfangen?
BeitragVerfasst: Freitag 31. März 2017, 19:15 
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Moderator

Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35
Beiträge: 1386
:-bd

_________________
VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Rückfall - wieder von vorne anfangen?
BeitragVerfasst: Montag 3. April 2017, 10:17 
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00
Beiträge: 402
Hallo Patrick, :-h

das stimmt genau!!! Schöner Beitrag!!! :daumen:

Ich muss ehrlich sagen, dass ich, wenn ich einen Rückfall hatte, auch immer total verzweifelt war.... "Egal, ... jetzt kann ich auch weiter trinken.... alles aus..."!
Meine trockene Zeit, die ja vorher da war, hatte ich dann auch keinerlei Beachtung mehr geschenkt... weg... vorbei....

Analysieren brauchte ich aber den Rückfall nicht mehr.... Es gab keinerlei Anlässe und Auslöser in den letzten Jahren mehr bei mir..... dieses Zwangs-Craving zwang mich zum Trinken.... ich konnte meine Gedanken auf nichts mehr anderes lenken.... über Stunden... es war die Hölle....

„Wenn ich nicht gerade betrunken war, absorbierte die Anstrengung, nicht zu trinken, meine ganze Zeit und Energie“, so Olivier Ameisen.

So war es auch bei mir!

Sehr schöner Beitrag!

Liebe Grüße
Kornblume :-h

_________________
Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern


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 Betreff des Beitrags: Re: Rückfall - wieder von vorne anfangen?
BeitragVerfasst: Sonntag 9. April 2017, 22:19 
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 20:32
Beiträge: 149
Hallo zusammen :-h ,
Patrick , deine Beiträge sind immer seeehr interessant (vielen vielen Dank)
und dieser passt ganz gut auf meine jetzige Situation/zu dem Vorfall

Seit 3 Monaten bin ich gut dabei ...hab meine Dosis gefunden ...bin in meiner Mitte
Der Alkohol ist noch da , spielt aber eine untergeordnete Rolle
Ein Leben "ohne "ist für mich noch nicht vorstellbar
Vlt bringts die Therapie , die ich zZ mache

Die Gleichgültigkeit durch Bac ist faszinierend
Wo sonst die Kiste Bier in den Einkaufswagen kam , steht nun eine "Fun"

Seit mehreren Wochen dosiere ich runter ....langsam , aber stetig ...bin bei 100 mg
... suche meine Erhaltungsdosis

Vorletzte Woche dann der Vorfall: 2 Tage hintereinander getrunken
Das selbstgesteckte Ziel verpasst und schon kam ein ziemlich übler Rückfall
Mehrere Tage getrunken ...letzte Woche hatte ich schon Panik , das die (gesteigerte ) Bac Dosis garnicht mehr wirkt
Die Therapeutenstunde hat mich so getriggert , das ich mir erst mal ne Büchse Bier für die Autobahn geholt habe :-?
Gestern dann kam endlich der Durchbruch ...das bewährte Gefühl :)
Allerdings hatte ich zu schnell aufdosiert ...das wirkt bei mir kontra /erzeugt kurzzeitig gieriges Trinken
Heute erster alk freier Tag
Start in eine neue alkfreie Phase ...Bac 112,5 mg
Tja...ein Vorfall halt
Keiner hat gesagt , es würde einfach werden

rog hat geschrieben:
Und du versuchst Strategien, Mittel zu erfinden, damit diese Gründe nächstes Mal keine Chance mehr haben.

Jepp :daumen:


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 Betreff des Beitrags: Re: Rückfall - wieder von vorne anfangen?
BeitragVerfasst: Montag 10. April 2017, 00:47 
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49
Beiträge: 682
Hey laggard,
laggard hat geschrieben:
Keiner hat gesagt , es würde einfach werden

Aber einfacher !
laggard hat geschrieben:
Vorletzte Woche dann der Vorfall: 2 Tage hintereinander getrunken

Hatte ich auch leider, 2 Tage getrunken,
(nachdem ich eine schlechte Nachricht bekommen habe)
am nächsten Tag ging es mir so schlecht, ich wollte auch sterben......
damit ich es nicht schon wieder mit "erleben" muẞ.
Bin ich aber nicht, hätte nur was trinken müssen, wär wieder alles okay gewesen, hab ich aber nicht, hab gelitten, den ganzen Tag und war froh als ich abends ins Bett konnte.
Nächsten Tag war wieder alles okay und ich hab mich gefreut das es mir wieder so gut geht.
Und mir gesagt, was hast du da wieder für Sch.... gebaut.
Bringt doch nix, oh doch, ich hab mich erstmal von bösen Gedanken frei geschossen. Die beim Aufwachen aber sofort wieder da waren, und nun ?
Okay, es ist so wie es ist, da hilft auch weg saufen nix ! Nun müẞen wir da wieder durch.
Mal wieder.
Scheiẞ Weg......


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 Betreff des Beitrags: Re: Rückfall - wieder von vorne anfangen?
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. April 2017, 22:30 
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 20:32
Beiträge: 149
Hallo Bine
Bine hat geschrieben:
am nächsten Tag ging es mir so schlecht, ich wollte auch sterben......

Bac und viel Alk ....geht garnicht
Ebenso mehrere Tage hintereinander trinken ...hier wird zuviel im Obergeschoss durcheinander gerüttelt

Mein Vorfall hat mich gefühlte Monate zurück geschmissen
Ich dosiere gerade auf und möchte endlich wieder meine Mitte finden ...die Gleichgültigkeit gegenüber Alk....das dauert halt wieder


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