Samstag 13. Mai 2017, 12:12
Letztendlich bist du der Einzige, der dir helfen kann*
Es gibt immer Leute, die auf dich zu kommen und versuchen, dir zu helfen, dich zu retten. Und das ist auch gut.
Es wird aber niemand an deiner Stelle deine schlechte Gewohnheiten ändern.
Dein Verhalten, die Routine, Rituale usw.. die deine Gewohnheiten füttern, aufrecht erhalten, die sind alle in deinem Kopf gespeichert.
Und du kannst aufmerksam den Leuten zuhören, die dir helfen wollen, bis du grün im Gesicht ausschaust, nicht? Du kannst Bücher lesen, Videos anschauen, die Forumsbeiträge lesen, all das kann man machen.
Aber seinen wir mal ehrlich, in Wirklichkeit wird niemand die Arbeit für dich machen. Niemand kánn die Arbeit für dich machen.
Ich könnte dir 1001 verschiedene verhängnisvolle Sachen über Alkohol erzählen, und auch wie man von Alkohol loskommen könnte. Oder wie man schlechte Gewohnheiten los wird, wie man gute Gewohnheiten lernen kann.
Aber wenn du die Ratschläge nicht mit viel, viel Arbeit umsetzt, dann wird's nichts. Lesen alleine nützt nichts. Lesen kann jeder. Einen Film schauen kann jeder. Die Forumsbeiträge alleine werden dich nicht retten. Und Baclofen an sich nur in seltenen Fällen.
All die Massnahmen sind eine Krücke, sie unterstützen dich dabei, den richtigen Weg zu wählen, die Richtung Vorwärts zu gehen.
Stell dich mal vor, man will z.B. Gewicht verlieren. Am Anfang des Jahres kauft man sich ein teures Gym-Abo, die ersten Tage ist man voll motiviert, geht einige Wochen dorthin, vielleicht einen Monat, oder sogar ein paar Monaten und dann schwindet die Motivation wie Schnee unter der Sonne... Man realisiert sich, dass es harte Arbeit ist, dass man viel investieren muss. Man verliert die Motivation, ohne Gegenmassnahmen kehrt man unmerkbar aber unaufhaltsam in den alten Trott zurück. Und dann sucht man sich einen Trainer, einen Coach, der dich motiviert und anspornt. Aber du musst noch immer die Arbeit machen. Sélber machen.
TEIL1
In erster Linie geht's darum, die Alkohol-Zufuhr zu deinem Körper strikt lahmzulegen. Das ist Teil 1. Die kontinuierliche Gift-Zufuhr, die vom grausamen Toxikum eingebrockte, unaufhaltsame Organ-Schädigung abzubrechen.
TEIL 2
Dann musst du lernen, Vorwärts zu gehen. Vorwärts, indem du dein Leben änderst. Erneuerst. Umwandelst. Du musst substituieren, einen Ersatz schaffen.
Die alte Gewohnheit ersetzen durch eine Neue. Denn sich einfach vom Alten Leben zu trennen, genügt bei weitem nicht.
Warte nicht bis morgen. Aufschub ist ein Fehler. Aufschub tötet Menschen mehr als egal was, weil sie immer wieder aufschieben, hinauszögen, sich hinschleppen.
Meine Erfahrung ist, dass wenn Leute sich selber mal zu etwas zwingen, aus ihrer Komfortzone rauskommen, sie meistens belohnt werden.
Aus der Komfortzone rauskommen, anstatt sich lethargisch in Selbstmitleid kuscheln. Dárum geht's.
Aber das braucht Energie. Man muss einigermassen fit sein. Daher: Zuerst Teil 1: Mach eine Entgiftung, wenn's nötig ist. Nach einigen Tagen, ein paar Wochen ohne Alkohol können wir anfangen mit der Umwandlung. Mit der richtigen Arbeit, mit der Lebensumstellung.
Die richtige, persönlich zugeschnittene Dosierung Baclofen hilft dir dabei sehr, dein Leben umzuorganisieren. Alkohol verliert seine Anziehungskraft, und diesen Momentum musst du nutzen, etwas draus zu machen. Nicht abwarten, sondern prophylaktisch in die Offensive gehen. Das ist bekanntlich die beste Verteidigung!
Und >90% der Alkoholkranken können heute schon mit Teil 2 anfangen. Heute! Genau, 10% der Alkoholiker die eine Entgiftung brauchen, sind noch immer eine ganze Menge, aber stell dich vor: 9 von 10 Leuten können während sie diesen Text lesen, schon mit ihrem ganz persönlichen Freiheitskampf, ihrer persönlichen Revolution anfangen.
Heute ist die beste Zeit für die Revolution.
LG
Patrick
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Wie immer, ist der Beitrag natürlich für beide Geschlechter gemeint, einfachheitshalber benutze ich die männliche Form