Dienstag 16. Mai 2017, 09:15
Liebe Alle, lieber Dieter,
ja, ich denke, der Einladung komme ich gern nach, denn es tut mir wirklich gut, dieses "Netz" zu haben.
Also, Sonntagabend habe ich leider 3 Gläser Wein getrunken, konnte dann aber stoppen. Und habe mir jetzt FEST vorgenommen, dass ich ab gestern, also 15.5., mindestens die nächsten drei Monate trocken bleibe. Das will und muss ich schaffen, und nehme, wie gesagt, deshalb gern Dieters Angebot an, hier engmaschig zu posten. Von daher: Count me in, 15.8. ist das erster erklärte Etappenziel.
Heute früh einmal 12,5mg Bac genommen, geht ganz okay, keine UAW.
Gestern der Tag war GRAUENHAFT, denn am Morgen hat mich der Erzieher aus der Kita beiseite genommen und mir gesagt, dass meine Maus offenbar gerade mit ziemlichen Trennungsängsten kämpft, sie sei sehr weinerlich und anhänglich. Ist mir natürlich auch schon aufgefallen, dass sie morgens jetzt immer sagt, dass sie nicht in die Kita will und mich nach dem Hinbringen kaum noch weglassen will, da fließen häufig die Tränchen. Und: Natürlich habe ich mich gefragt, ob der Tag vielleicht auch deshalb so grauenhaft war, weil eben die "nur" 3 Gläser Wein vom Vorabend eben DOCH einen dunklen Schatten auf meine Seele legen. Heute morgen, nach einem gestrigen Tag ohne jeden Alkohol, sieht die Welt jedenfalls nicht mehr total hoffnungslos aus, sondern nur noch ein bisschen.
Zurück zu meiner Tochter: Sie weiß ja noch gar nicht, dass mein Freund und ich getrennt sind, bisher lavieren wir uns da immer noch drum herum, indem wir ihr sagen, dass Papa jetzt ein neues Büro hat und da auch schläft, weil er immer so viel arbeiten muss. Für alle Beteiligten sehr belastend, weil ich ständig das Gefühl habe, sie zu belügen. Sie fragt auch viel nach ihm (sieht ihn aber auch fast täglich, nur eben nicht wie früher, dass er eben auch abends und morgens hier war). Donnerstag haben wir noch einmal einen Termin bei einer Kinderpsychologin, wie wir jetzt am besten vorgehen. Aber ich selbst habe langsam den Verdacht, dass wir in dem Versuch, alles "richtig" zu machen, genau das Gegenteil tun - nämlich die Maus in einem Zustand zu halten, in dem sie zwar spürt, dass etwas nicht stimmt, es aber nicht benennen kann. Ihr Erzieher meinte auch, es sei wohl am besten, wenn wir es ihr jetzt ganz klar sagen.
Heute früh war die Stimmung dann wieder besser, das Kind fröhlicher - und ich jetzt natürlich auch. Ach, na ja, es ist schon echt schwierig. Und die Versuchung, etwas zu trinken, ist natürlich trotz meines neu gefassten Vorsatzes groß (ich weiß, es klingt bescheuert, aber ich beginne mit so etwas gern an einem Montag, weil die Woche dann noch "frisch" und "unschuldig" ist. Am besten natürlich, wenn der Montag dann auch noch auf einen 1. des Monats fällt - aber der 15. tut es, denke ich, auch

).
Von daher will ich mir von nun an immer sagen: Auch, wenn du denkst, dass der Alkohol dir kurzfristig Linderung verschafft - er gaukelt dir etwas vor, er macht alles nur noch schlimmer, schlimmer und schlimmer.
Dann noch: Ich sehe mich nach einem Au Pair-Mädchen um, denn ich merke einfach, dass ich vor allem in den nächsten Wochen Unterstützung brauche, allein kriege ich das hier kaum gewuppt. Frage mich natürlich, ob das für die Maus nicht noch mehr Unruhe bringt - andererseits birgt es natürlich auch die Chance, wenn ich ein nettes Mädchen finde, eine weitere Bezugsperson für sie hier zu Hause zu haben. Na ja, mal sehen, eben alles schwierig, die größte Herausforderung in meinem bisherigen Leben.
In einer Stunde nehme ich die nächsten 12,5 mg, jetzt hangele ich mich erst einmal durch den Tag und beginne mit der Arbeit.
Ich hoffe SO SEHR, dass ich zu meiner Lebensfreude zurückfinde. Oder, besser gesagt: Dass ich sie ÜBERHAUPT mal finde. Denn so richtig zufrieden war ich, glaube ich, seit meiner Kindheit kaum.
Liebe Grüße in die Runde,
Sunni