Freitag 18. August 2017, 12:21
Liebe Akito,
bei mir ist die Situation zuhause ganz ähnlich wie bei Dir.
Mein Mann trinkt regelmäßig abends sein Bier, an den Wochenenden auch Wein.
Ursprünglich kam der Wunsch weniger, bzw. nichts zu trinken auch von ihm. Wir haben beide gemerkt, daß es so nicht weiter gehen kann.
Damals habe ich ihn von Baclofen erzählt, da er Medikamente aber rigoros ablehnt kam eine Baclofen-Therapie für ihn nicht in Frage.
Ich nehme Baclofen bis heute ohne sein Wissen ein.
Ich hatte anfangs exakt die selben Probleme wie Du. Ich konnte ein-zwei Tage abstinent bleiben, dann kam der "Futterneid" wieder.
Ich habe weiter aufdosiert. Dann konnte ich unter der Woche nüchtern bleiben, habe nur noch am Wochenende getrunken. Habe mich darüber aber auch geärgert.
Und dann kam die Fastenzeit. Diese habe ich im Februar diesen Jahres zum Anlass genommen konsquent jeden Tag abstinent zu bleiben. Mein Mann hat damals auch schön mitgezogen.
Durch diese 40 Tage ohne Alkohol hatte Baclofen ganz offensichtlich endlich die Möglichkeit richtig zu wirken, bzw. ich hatte endlich die Möglichkeit mich mit dem Thema Abstinenz in Ruhe auseinanderzusetzen ohne ständig ein Glas Wein vor der Nase zu haben.
Nach den 40 Tagen war es für mich ganz selbstverständlich nichts mehr zu trinken. Mein Mann war schnell wieder bei den alten Mengen.
Jetzt macht es mir aber nicht mehr wirklich viel aus, daß er nebendran sitzt und trinkt.
Oder nur noch sehr selten.
Was ich damit sagen will ist, lass Dir Zeit, wenn Du es wirklich willst wirst auch Du immer resistenter gegen die Alkohol-Verlockung. Oder such Dir einen passenden Anlass, auch für Dich selbst, Dir zu sagen: jetzt trinke ich xxx Tage nichts.
Vielleicht kannst Du ein paar Tage alleine Urlaub machen oder so...
Evtl. kannst Du Deinen Mann ja auch dazu bringen ein paar Tage nichts zu trinken.
Ich drücke Dir die Daumen
Viele liebe Grüße
Nadine