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Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 11. April 2018, 10:14

Lieber Dieter,

Familyman hat geschrieben:Ja, sie werden eines Tages sterben. Wir alle werden das. Und nein, du wirst dann keineswegs ganz allein sein. Es ist doch auch jetzt nicht so, dass du ganz allein bist, wenn du nicht gerade deine Eltern besuchst.


woher willst Du wissen, dass es nicht so ist? Du kennst mich gar nicht persönlich. Freunde habe ich nicht, eine eigene Familie auch nicht... Es wird dann so sein, Dieter
Ich weiß, dass ich nicht mehr an der Nabelsschnur meiner Eltern hänge.... Auf keinen Fall... so ist das nicht!!!!

Ich hätte dieses Thema nicht nochmal teilen sollen. Diese Problematik, besser gesagt - meine Problematik - kann wirklich nur meine Psychologin verstehen.

.... war keine gute Idee, mich so zu öffnen...vielleicht nicht so super, "wenn man sein Herz auf der Zunge trägt"!...

LG Manuela

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 11. April 2018, 11:23

Familyman hat geschrieben:Ja, sie werden eines Tages sterben. Wir alle werden das.

Genaugenommen ist das die einzige Sicherheit, die es im Leben gibt. Oder kennt jemand
noch irgendeine Andere?

Viel Vergnügen beim Nachdenken :-?
LG Federico

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 11. April 2018, 12:25

Veräppeln kann ich mich alleine...

Ich bereue es so sehr, mich hier geöffnet zu haben...

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 11. April 2018, 12:41

Liebe Manuela,
gleich vorweg,diverse Ängste und Depression begleiten mich seit ich "denken" kann.
Vielleicht hat mein Schreiben für dich einen guten Sinn.
Lass mich noch erwähnen,dass meine Mutter gestorben ist,als ich 15 Jahre alt war,mein Vater und mein Onkel,als ich 33 war und meine quasi einzigen Großeltern,und letzten Verwandten,als ich 36 war.

Was MIR hilft,ist,dass ich der Meinung bin(Achtung,jetzt wird's spirituell ;)),meine Seele hat sich genau dieses Leben ausgesucht,um genau diese Erfahrungen machen zu können.Ich nix Opfer!

Dann denke ich,ist es essentiell,SICH wahrzunehmen/ spüren zu können...sei es einfach nur Atem Meditationen zu machen,oder sich von einem Psychotherapeuten dabei helfen zu lassen.
Auch mehr kreativ sein(TUN; malen,schreiben,musizieren,bewegen,etc.),als zu konsumieren(fern sehen,Radio hören,shoppen)
Neugierig bleiben und kindlich,unbedarftes Staunen nicht verlernen. Grad jetzt im Frühling.
Oh,ein Gänseblümchen:)
Oder einfach nur mal SEIN.
Wir kennen uns nicht,aber ich mag dich..einfach so.
Liebe Grüße
Ina

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 11. April 2018, 15:57

Liebe Manuela,

ich teile nun diese eine konkrete Angst von Dir zwar nicht, aber ich weiß genau, was es heißt, alleine zu sein und nicht verstanden zu werden.
Dabei ist "verstehen" ein hoher Anspruch...wer versteht denn den anderen schon wirklich?
Akzeptanz wäre -mir zumindest- schon genug.

Was ich lese, ist dass sie Dir helfen und Dich trösten wollten.
Sei nicht gekränkt, weil sie es nicht konnten. Sie haben es nicht böse gemeint. Im Gegenteil.

Und das mit dem Alleinsein versteht kaum wer.
Auch bei mir kommen ähnliche Reaktionen, wenn ich es äußere - was es nun mal aber nicht ändert. Wozu diskutieren?
Was mein Gegenüber denkt, ändert nicht, was ist. Aber ja. Akzeptanz wäre schön.

Aber ich komme klar.
Allein sein heißt auch "All EINS" sein. Ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll.
Es hat auch eine Chance. Ungestört, selbstständig, irgendwie auch sicher und frei.

Mein Weg, damit umzugehen, ist, mir zwar den Schmerz und die Angst einzugestehen, aber es zu akzeptieren.
Es hat einfach keinen Sinn gegen etwas anzurennen, was nun einmal Fakt ist.
Selbstmitleid ist nicht hilfreich.

Nur meine Erfahrung.

Alles Liebe
Wild Child

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 11. April 2018, 20:33

Wild-Child hat geschrieben:Selbstmitleid ist nicht hilfreich.
Ja, genau.

@Kornblume: Auf die Gefahr hin, dass dich das auch wieder kränkt, obwohl das nicht meine Intention ist:
Kornblume hat geschrieben:Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert. A. Einstein
Dann hör doch mal auf mit dem Wahnsinn...

Wild-Child hat geschrieben:Und das mit dem Alleinsein versteht kaum wer.
Diese Erfahrung teile ich nicht. Ich wurde und werde in meinem Alleinsein verstanden. Und, ich glaube und hoffe, auch andere in ihrem Alleinsein zu verstehen.

LG Fallada

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 11. April 2018, 21:07

Liebe Manuela

Mit der eigenen Angst umzugehen, ist sehr schwierig und es bedarf Mut, sehr viel Mut,
daran zu arbeiten.

Ich wäre unheimlich froh, wenn du versuchen könntest, dich selber aus der Vogelpers-
pektive zu beobachten... wenn die Angstgefühle kommen; was passiert genau mit dir
beim Gedanken, wenn deine Eltern nicht mehr da sind; wie äussern sich diese Angst-
gefühle und wie reagierst du darauf? Wie reagiert dein Körper darauf und was löst das aus?

Indem man Abstand nimmt, gibt's einen tieferen Durchblick, und man versteht besser,
was in einem vorgeht. Versuch - als Aussenstehende - dich selber zu trösten, dich selber
zu umarmen. Kein 'warum', keine Frust, keinen Ärger zulassen, sondern.. dich einfach
in den Arm nehmen und partout mal trösten, ohne selbstmitleidend zu wirken.

Es ist nicht sinnvoll, sich selber kaputt analysieren zu lassen, in der Ungewissheit wieso
sich diese Angstgefühle nicht einfach wegtherapieren lassen. Und du kannst wirklich
nichts dafür, dass du nun mal diese Angst hast.

Aber du kannst dich selber trösten, oder dich getröstet fühlen. Wenn du das selber
zulässt. Verlier dich nicht in negativen Gedanken, sondern geh geradewegs auf deine
Angstgefühle ein und umarme sie liebevoll.

LG :ymhug:

Patrick

Re: Mein Weg mit Baclofen

Montag 16. April 2018, 10:11

Hallo Fallada,

Fallada hat geschrieben:@Kornblume: Auf die Gefahr hin, dass dich das auch wieder kränkt, obwohl das nicht meine Intention ist:

Fallada hat geschrieben:Dann hör doch mal auf mit dem Wahnsinn...


Nein, es kränkt mich nicht, vielmehr finde ich es dreist und frech! Mit welchem Wahnsinn soll ich bitte aufhören? Du scheinst mein Geschriebenes nicht zu verstehen oder nicht richtig zu lesen...

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.

Genauso ist es. Hinter diesem Zitat stehe ich auch und nach diesem Zitat versuche ich zu leben. Trotz der Depression und meiner Rückfälle stehe ich immer wieder auf und versuche neue Wege zu gehen.
Habe eine Psychotherapie angefangen um an mir zu arbeiten und neue Denkmuster zu erlernen, um mich nicht vorher schon aufzugeben, trotz dieser schwarzen wolke.

Ich werde auch nicht mehr über diese Ängste hier im Forum schreiben. Es steckt auch noch weitaus mehr dahinter, was ich hier nicht teilen kann. Da kann mich nur meine Psychologin verstehen. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass dieses Thema hier öfters zu Mißverständnissen führt.

Ansonsten habe ich regelmäßig Termine bei meiner Suchtberaterin und gehe zu Gruppen... Also, ich lasse ja wohl nicht alles beim Alten...!!!!?? Ich glaube auch, dass dies viele hier im Forum gesehen haben!

Selbstmitleid liegt mir fern. Mit Mitleid kann ich irgendwie auch gar nicht umgehen... Dies wollte ich mit meinem Geschriebenen garantiert hier nicht auslösen...


Lieber Patrick,

rog hat geschrieben:Aber du kannst dich selber trösten, oder dich getröstet fühlen. Wenn du das selber
zulässt. Verlier dich nicht in negativen Gedanken, sondern geh geradewegs auf deine
Angstgefühle ein und umarme sie liebevoll.


Danke Patrick, aber dies ist mir bei diesen Ängsten nicht möglich.

Wild-Child hat geschrieben:Mein Weg, damit umzugehen, ist, mir zwar den Schmerz und die Angst einzugestehen, aber es zu akzeptieren.
Es hat einfach keinen Sinn gegen etwas anzurennen, was nun einmal Fakt ist.


Dies werde ich in der Psychotherapie lernen. Nennt sich "radikale Akzeptanz"!

Liebe Grüße
Manuela

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 18. April 2018, 12:46

Liebe Manuela,
ich hatte dich ja schon mit PN angeschrieben,weil mich zu dieser Zeit das Gefühl beschlich,dass Baclofen( 60mg/d) bei mir Depressionen auslöst.
Du hast mir geantwortet,dass du mittlerweile sicher bist,in der gleichen Lage zu sein.Danke dafür!!!
Wenn ich mir all die(sicher mit guter Absicht geschriebenen) Tipps anschaue,geht es mir wie dir(jetzt bin ich mit einem AD gut eingestellt).
Wenn alles schwarz ist,geht,ausser täglichem Kampf,nicht mehr viel.
Als,von Natur aus,skeptischer Typ,habe ich "Chemie" immer abgelehnt; zumindest gründlich hinterfragt.Jetzt hab ich freiwillig nach einem Antidepressivum verlangt. Es war unbeschreiblich.
Mir sind so viele Methoden und Wege bekannt,sich an die Hand zu nehmen,positiv zu denken etc.,aber es ging wirklich NICHTS mehr.
Alles und jeder hat mir Schlechtes gewollt,an tägliche Routine war nicht zu denken(Aufstehen,Anziehen,Waschen,Zähneputzen). Alles,selbst meine wirklichen guten Freunde und mein lieber Mann,war mir feindlich gesonnen. In meinem Kopf!

Eine Depression,selbst,wenn man selbst betroffen war/ist,bleibt ein individueller Vorgang,der schwer nachzuvollziehen ist.
Tipps wie: Sei doch mal,mach doch mal, hör auf mit,oder reiß dich zusammen,sind einfach für den A.....
Zuhören,Fragen,Mitfühlen(nicht MitLEIDEN).
Von daher: Chapeau,Manuela! Für den immerwährenden Mut,dich zu öffnen,und deinen Kampfgeist!
Liebe Grüße
Ina

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 18. April 2018, 13:25

Baclofen kann tatsächlich als unerwünschte Wirkung Depressionen auslösen, glücklicherweise ist das sehr selten.

Ich habe vor einiger Zeit den anderen Moderatoren versprochen nichts mehr in Kornblumes thread zu schreiben, bitte verzeiht diese Ausnahme.

Lieben Gruss
jivaro
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