Neu und voller Hoffnung

Mal wieder ein Update:

Mein Mann ist noch immer trocken, jetzt also 3,5 Jahre - und das, obwohl er seit fast zwei Jahren kein Baclofen mehr nimmt. Er hat sich so stark gefühlt, dass er es abgesetzt hat (eine Notration aber immer bei sich führt) und es klappt. Er braucht den Alk definitiv nicht mehr. Kein Verlangen. Wir hätten das nie für möglich gehalten und sind überglücklich, ein normales Leben führen zu können. Keine Lügen mehr, kein Versteckspielen, einfach Lebensqualität.

Hallo Joker,

wunderbar, Deine Zeilen zu lesen. Mir geben sie Mut und Hoffnung, und auch eine Perspektive, auf lange Sicht auch ohne Baclofen, aber mit immer erreichbarer Notfalldosis, ein abstinentes Leben voller Möglichkeiten zu führen.

Euch weiterhin alles Gute!

Dieter

Hallo Jokerin,

ich freue mich für Dich und Deinen Joker.

Mit anderen Worten: Recovery ist möglich!

LG Federico

Update:

In genau drei Monaten werden es sechs volle Jahre ohne Alkohol sein! Inzwischen hat mein Mann bei Geburtstagsfeiern auch schon mal mit einem Glas Sekt angestoßen - ohne das geringste Bedürfnis nach mehr zu verspüren. Er braucht das Zeug definitiv nicht mehr und auch das hier noch vorhandene Baclofen ist mittlerweile abgelaufen, weil es nicht mehr benötigt wurde.

Die Quittung für das jahrelange, exzessive Trinken gab es leider auch: Vor zwei Jahren erlitt mein Mann einen Hirninfarkt. Bei den nachfolgenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass er bereits früher einen Infarkt gehabt hat, den er jedoch nicht bemerkte. Vermutlich in einer seiner schlimmen Phasen, da hat er ja nur noch dahinvegetiert. Stand jetzt: Wortfindungsprobleme, Konzentrationsstörungen, Berufsunfähigkeit. Ein Drama für einen hochintelligenten Menschen. Nach Aussage verschiedener Ärzte keine Aussicht auf Besserung, es sind zu viele Gehirnzellen zerstört und mein Verdacht, dass der jahrelange Alkoholmissbrauch ursächlich für diese Entwicklung ist, wurde mit "das liegt nahe" beantwortet.

Mein Mann hat sich inzwischen mit der Situation abgefunden und genießt nun den vorzeitigen Ruhestand. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie er damit umgegangen wäre, hätte es Baclofen für uns nicht gegeben!

Hallo Joker,

nach dem Lesen deines Updates bewegen mich zwei Gefühle :

a) (Mit-) Freude, dass dein Mann es geschafft hat, vom Alkohol loszukommen
b) (Mit-) Gefühl und Bedauern, dass der Alkohol wohl Ursache für seinen Hirninfarkt und den damit verbundenen Verlust an Lebensqualität war.

Ich hoffe für ihn und wünsche euch, dass er trotz seiner Einschränkungen seinen(Vor-) Ruhestand noch recht lange genießen kann.

Meldet euch gelegentlich mal wieder.

GLG, Werner

Lieber Werner,

hab' Dank für deine warmherzigen Worte. Ganz sicher werde ich hier immer wieder mal einen kurzen Lagebericht posten. Wir sind Olivier Ameisen und diesem Forum so dankbar, da ist diese kleine Mühe das mindeste, was wir zurück geben können. So wie wir hier Kraft und Mut tanken konnten, kann es vielleicht jemand anderes durch unsere Geschichte.

Liebe Grüße

Joker(in)

Update:

Knapp ACHT JAHRE ohne Alkohol! Mittlerweile ist das für uns lange schon Normalität und 2-, 3mal im Jahr gibt es auch ein Glas Sekt zum Anstoßen. Es fühlt sich an, als wäre da nie eine Sucht gewesen. Wir haben so viel Lebensqualität dazu gewonnen und sind unendlich dankbar dafür. Manchmal frage ich mich, wieviel schöner unser Leben hätte sein können, wenn wir früher von Baclofen erfahren hätten.

Die Folgen des Hirninfarktes sind nicht mehr ganz so dramatisch, wenn auch immer noch deutlich spürbar. Aber mein Mann hat sich damit arrangiert und hadert nicht weiter mit diesem Schicksal.

Wir können nur jedem Betroffenen raten: Haltet durch, es lohnt sich!!!

Liebe Grüße

Jokerin

Liebe Jokerin

Wie super ist das. Zum Glück habt ihr aber rechtzeitig von Baclofen erfahren und somit 8 Jahre giftfrei leben können.

Haltet durch, es lohnt sich!!!

Auf alle Fälle!

LG

Patrick

Schön, auch solche Nachricten zu lesen, das macht wirklich Mut. Ich freue mich für deinen Mann und dich, liebe Jokerin und wünsche euch weiterhin alles, alles Gute.

LG Fallada

Wohl dem der einen Joker im in der Hinterhand hat. Acht Jahre gegen den die Sucht gewonnen.
Davon träumen Tausende unglückliche anonyme Alkoholiker.

Zeit, mal wieder Danke zu sagen – Danke Olivier Ameisen – diesem ganz besonderen
Arzt, der Baclofen populär gemacht hat. Und ohne den ich diese Zeilen ganz bestimmt
nicht schreiben könnte.

LG Federico