Willos Umfrage, zweiter Teil

Vielleicht bin ich blind - aber wo ist denn der zweite Teil??

ich muss leider den rückschluß ziehen dass es bei mir nicht funktioniert.. :-((

Ich hätte geantwortet:

...spüre ich trotz MT, seit ich Baclofen einnehme

@Willo,

mein Selbstbild in den Trockenzeiten vor Baclofen hat sich nach meiner Erinnerung natürlich auch verändert. Ich hatte es mir zurechtgelegt und es wurde von aussen wahrgenommen. Im wesentlichen war dies ein demonstrativ gesteigertes Selbstbewusstsein. Leider immer verbunden mit der Angst vor Aufdeckung.

Selbstbetrug also? Ja, definitiv.

Mit Baclofen nehme ich mich erstmals innerlich wirklich war und kann mich als authentisch wahr erleben. Die Ressonanz aus meiner Umwelt erlebe ich heute komplett anders. Ein Lob erfüllt mich mit Freude, Kritik kann ich emotionslos annehmen oder ihr engagiert entgegentreten. Zufrieden Trocken war/ist immer eine Illusion – zufrieden Nüchtern mit Baclofen ist für mich seit 9 Monaten Realität.

War mir jetzt irgendwie wichtig
Federico

Hallo

ich habe bei der Umfrage die zweite Möglichkeit angekreuzt, kann das aber nicht ganz unkommentiert stehen lassen.

Ich habe mich in jeder Phase, nachdem ich eine gewisse Zeit abstinent war, wesentlich besser gefühlt, jedoch sind meine Angstgefühle und Depression unter Bac weg.

Eigentlich wusste ich nicht, wo ich jetzt ankreuzen soll, hab es dann aber so gemacht.

LG Emelie

Lieber Willo,

ich habe die erste Möglichkeit angekreuzt, muss das aber auch kommentieren - wegen der Grauzone.

Ich habe mich in jeder Trockenphase besser gefühlt. Aber das war ein forciertes "Besserfühlen!". Ich hatte immer Angst vor dem Einbruch/Rückfall, und der kam auch immer.

So lange nehme ich Bac noch nicht, um das für dieses Mal ausschließen zu können. Aber das Gefühl ist anders. Die Angst ist weg. Selbst, wenn es mal einen "Vorfall" geben sollte, weiß ich, dass ich jederzeit auf diesem Weg weiter gehen kann.

Was ich unter Bac zum ersten Mal habe, ist kein besseres Selbstbild - sondern ein besseres SelbstGEFÜHL. Soll heißen, ich vertraue auf das, was ich denke und fühle, lüge mir nichts in die Tasche, betrachte es "nüchtern". Das übersteigert Negative schlägt nicht einfach ins übersteigert Positive um, sondern macht einem ruhigen Realismus Platz.

Zum esten Mal sage ich nicht im Brustton der Überzeugung: "Ich werde nieeeeeee wieder trinken."
Aber ich weiß, dass ich das Problem diesmal wirklich angehe.

LGE