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Sonntag 18. Juli 2010, 19:32

@Veda,

Da klang nun auch viel Selbstmitleid mit. Dafür bitte ich um Entschuldigung.
Kann ich Deinem Beitrag nicht entnehmen, eher eine gesunde Selbstreflektion. Und hör bitte auf, Dich zu entschuldigen.

LG Federico

Montag 19. Juli 2010, 00:04

Alle Einwände in allen Ehren.
Letztlich müsste ich sogar einräumen, dass Baclofen mir längst die Gelegenheit gibt, den Alkohol sein zu lassen. Nur müsste ich die Gelegenheit eben auch ergreifen. Tu ich aber beharrlich nicht.
Insofern kommt hier sehr wohl etwas wie "freier Wille" zum Tragen.
Schon gut. Nennen wir den freien Willen anders. Sagen wir "bockiges Bestehen auf das Recht der individuellen Lebensführung, Denkungsart und Wahrheitssuche". Aber ich will auch nicht wieder zu abgefrühstückten, ergebnislosen Diskursen zurückkehren. Festhalten wollte ich ursprünglich nur dasjenige: Baclofen ist nicht das Medikament, das Ameisen mich hat glauben machen wollen.
Ich stellte mir quasi Aspirin gegen Sucht vor. Auch wegen der Versuche mit den Ratten etc. pp. Es bleibt einzig Möglichkeit, dass das doch gilt, wenn ich nur hoch genug dosiere.
Aber schon die kleine Front der spontanen Gegenrede (praxx, veda, willo)
nimmt mir wieder den Wind aus den Segeln. Und das bringt mich zu der Frage: warum interessiert eigentlich keinen die konsequente Hochdosierung bzw., warum fallen alle sofort wieder in die alten Denkmuster zurück? Selbst und gerade praxx?
Warum werde ich hier retroprofichiatrisch abgetätschelt, nur weil ich das böse Wort HEILUNG ohne Zutun reklamiere?

Heilung ohne Zutun war doch letztlich die Idee.
Wenn sich das nicht so verhält, auch nach meinem "3-Esslöffel-Versuch", verliere ich eben rechtschaffen das Interesse.
Und halte dann die Füße still, bis die Idee Wirklichkeit wird. Denn sie ist gleichermaßen wunderschön wie höchst legitim.
Das ist ein bisschen wie mit einem glänzenden mathemathischen Theorem. Manchmal brauchen sie ein halbes Jahrhundert, bis
es einer beweisen kann.


Jan

Montag 19. Juli 2010, 17:07

@Jan,

ich weiß ja nicht welchen O. Ameisen Du glaubst gelesen zu haben. Der den ich meine, hat niemals von „Heilung ohne Zutun gesprochen. Aspirin gegen Sucht, ist mit Verlaub, schlicht Mr.Baclo-Niveau. Da Du offensichtlich unter einer Lese- nicht aber Schreibschwäche zu leiden scheinst, hier nochmal die Zusammenfassung der Ereignisse zum nachlesen: http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... traum.html
Im Gegensatz zu Dir hatte Ameisen immer den sehnlichen Wunsch, nicht mehr trinken zu müssen. Dein „high-dose-test“ muss logischerweise schon deshalb scheitern.

LG Federico

Dienstag 20. Juli 2010, 02:13

@willo
Mit "Heilung" meine ich natürlich nur vollständige Remission bei beibehaltener Medikation.
@Federico
"Niveau" wie "Logik" sind leicht entflammbare Vokabeln. Bitte nicht unvorsichtig in meiner nächsten Umgebung verwenden.
Vermutlich hast Du dennoch Recht. Aber letztendlich finde ich den Gedanken, dass Baclofen der eigenen Willensleistung nur ein bisschen hilft, schmerzhaft unelegant. Ich komme wieder auf die Mathematik: hier ist die Wahrheit immer wunderschön und sagenhaft elegant. Und mit nichts weniger will ich mich zufrieden geben.

@praxx
Ich hätte Dir mich als Patienten eh nicht an den Hals gewünscht.
Verzeih. Aber wenn ich Undelikatesse nur wittere, fahre ich schon die Krallen aus.


Schlaft alle gut.


J

Dienstag 20. Juli 2010, 02:30

Nachtrag an Willo:

und mit "Baclo-Diddl-Land" meinte ich dieses Forum. Ob zu unrecht oder nicht. Ich meinte nicht die Substanz selbst. Eher die ganzen ungefragten klebrigen Streicheleinheiten um die nichtsahnenden Tabletten herum. Ich dachte, das sei selbsterklärend. Mein Fehler.


J

Dienstag 20. Juli 2010, 09:28

@Willo,

es kommt nicht oft vor, dass ich ganz alleine vor meinem iMac sitze und lauthals loslache. Eigentlich gelingt das nur Paul Panzer mit seinem legendären Sketch: „Feuchtraumbeseitigung Muschie“



Viel Spaß
Federico

Mittwoch 21. Juli 2010, 02:02

@willo
also erstens muss es heißen "ich möchte (nicht muss) weiter trinken (nicht saufen)", und zweitens ist die Chemie ja gar nicht groß teuer.
Antwort: Gute Frage.
Ich muss neben allem anderen feststellen, dass Baclofen mir sehr gut tut.
Abstürze bleiben komplett aus, ich fühle mich durchaus sehr wohl in meiner Haut. Möglicherweise wertschätze ich das zu wenig, weil ich schon so daran gewöhnt bin.
Wenn das ewige Zuviel an Alkohol nach WHO nicht wäre.
Und das wollte ich ja ursprünglich ändern. Respektive ändern lassen durch Bac. Und dann erinnere ich mich wieder an die vielen einmütigen switch-Berichte aus dem amerikanischen Forum. Ich meine, was hat es denn damit auf sich? Wieso hat hier bisher KEINER eine solche Erfahrung gemacht? Handelt es sich da am Ende um einen groß angelegten Hoax?
Und wenn: warum?

Einstweilen unschlüssig, aber gleichmütig ab:


Jan

Mittwoch 21. Juli 2010, 23:08

hallo Jan,

das könnte daran liegen, dass amerikaner einfach mutiger und weniger auf sicherheit bedacht sind als deutsche

amerikaner sind schon immer nach der devise vorgegangen "viel hilft viel", egal ob gegen schmerzen mit "industrial doses of morphine" oder riesendosen fibrate und cse-hemmer gegen cholesterin... und haben nicht die deutsche angst vor beipackzetteln (die haben nämlich keine) im besonderen und chemie im allgemeinen

es gibt einfach keine gesicherten erfahrungen mit derartigen baclofen-dosen, auf die sich irgendjemand mit der notwendigen sicherheit stützen könnte, um sie zu empfehlen...

ich würde als arzt aus juristischen gründen niemals zu solchen dosierungen raten wollen - das muss der betroffene selbst entscheiden

wenn das maß der verzweiflung groß genug ist, mag eine solche entscheidung für den einzelnen ganz einfach sein

wer die unbekannten risiken der hochdosis-gabe von baclofen geringer schätzt als die gefahr des völligen alkoholabsturzes, muss es halt wagen

lg

praxx

Mittwoch 21. Juli 2010, 23:57

Hallo praxx,

ich schwanke natürlich schon wieder (im übertragenen Sinne, sollte man HIER wohl sicherheitshalber anmerken). Verzweiflung will sich bei mir nicht einstellen, und ein terminales Versinken im Alkohol muss ich wohl auch nicht befürchten. Ich bin wohl am ehesten ... nun ja, genervt.
Wie, das isses schon mit Baclofen?, frage ich mich angesichts meiner eigenen Nano-Erfolge und dem allgemeinen Fortkommen hier im Forum.
Kann das sein? Ja, absolut möglich.

Genauso gut möglich ist zum jetzigen Zeitpunkt aber die Variante, dass Baclofen seine wahre Potenz tatsächlich erst im Hochdosis-Bereich entfaltet.
Das Risiko scheint mir ausgesprochen überschaubar. Über Todesfälle ist schon mal gar nichts bekannt, soweit ich weiß. Als junger Mann hab ich weit fatalistischere Versuchsreihen mit Pülverchen, Pillen und Pappen ungeklärter Herkunft veranstaltet. Ich kann schon was ab.

Ich war ja auch schon mal bei 150 mg. Die plastischen Träume und der permanente Tinnitus ließen mich das Experiment abbrechen. Vielleicht hätte ich das nur ein bisschen aushalten müssen, und es wäre verschwunden. Weicheiigkeitsanfall.

So wie ich mich kenne, wird die Neugier eh obsiegen. Ich hatte gehofft, irgendein Dritter würde das mittelfristig wagen und endlich über den "Switch" berichten. Soweit ich es beobachtet habe, war hier noch niemand überhaupt über 250 mg. Oder?
Nun ja. Wenn du willst, dass etwas erledigt wird – mach es selbst.

Ich muss dann aber erst noch entsprechend einkaufen für den Supertest.
Kann also wahrscheinlich erst in etwa 14 Tagen generalstabsmäßig beginnen.

Aber ich will es halt einmal wirklich wissen.
Also. Jans Supertest. Demnächst in diesem Theater.
Vielleicht sollte man einen Pay-Bereich einrichten.

Und, praxx. Wäre schön, wenn Du in der Nähe bliebest.


LG Jan

Donnerstag 22. Juli 2010, 00:16

Hallo Jan,
lade Dir doch einfach unsere Umfrage im französischen Forum runter; 50% sind Hochdosis-Alkohol Kandidaten seit Monaten auf der Suche nach dem Switch mit ziemlich unschönen Nebenwirkungen.
Aber einen gestandenen Ameisenianer kann das wohl nicht abhalten, schliesslich lockt das Versprechen: Heal thyself!
LG invorio
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