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streunerin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 5. Dezember 2010, 16:35 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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hallo manu
auch von mir ein liebes willkommen, die gefahr im konsum rechtzeitig zu erkennen und handeln zu können ... nur wow !
ein bissel schmunzel ich über die reaktion vom arzt, aber auch mir hat man den für mich extremen konsum um 2oo3 nicht zugetraut, irgendwie wirkte ich damals zu solide, zu pünktlich und zu zuverlässig im job etc.
erst nach 2 entgiftungen und heimlichen runtertrinken hab ich ende 2oo7 den absprung ganz geschafft, baclofen nehme ich erst seit august 2o1o, aus eigentlich ganz anderen gründen und wenige wochen nach der ersten einnahme war ich praktisch craving frei (suchtdruck)
mein leben hat mit bac mehr qualität bekommen, ich bin entspannter, souveräner ... ja, das ist ein mittel mit interessanten "nebenwirkungen"
von mir alles gute für euren gemeinsamen weg ... das ist der richtige zumal eine depression nicht auszuschließen ist, und auch da hat baclofen eine positive wirkung
mit lieben grüßen
auch von einer manu 
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Manu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 10. Dezember 2010, 21:52 |
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Registriert: Mittwoch 24. November 2010, 16:36 Beiträge: 11
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@ superglue & streuner
Danke, für die freundliche Begrüßung.
Wir sind ja noch ganz am Anfang. Aber der Entschluss, mit dem Trinken aufzuhören, kommt ja nicht von ungefähr.
Ich versuche derzeit, unserer Freizeit neue Inhalte zu geben. Gerade in der anfänglichen Euphorie hat man wahrscheinlich die beste Chance, alte Gewohnheiten abzulegen und neue Dinge zu beginnen.
Ich denke, es hat es wenig Sinn, wenn man sich nur darauf beschränkt, den Sekt und Wein durch Tee zu ersetzen.
Wie lange hält man das durch?
Wenn ich mich richtig erinnere, nannte es Ameisen „das Hamsterrad verlassen“.
Ich habe z.B. festgestellt, dass ich wieder mühelos schwierige Texte und Bücher lesen bzw. mich darauf konzentrieren kann. Früher habe ich viel gelesen und habe deshalb in den vergangenen Jahren aus alter Gewohnheit immer wieder interessante Bücher gekauft, die noch original verpackt im Bücherregal standen.
Außerdem hören wir gerne Musik und sind viel in der Natur unterwegs. Im Sommer bietet sich auch eine neue Gartengestaltung an.
Zurzeit nehmen wir noch immer die gleiche Dosis Bac.
Inzwischen lassen einige Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen und gelegentliches Herzrasen nach.
Zu schaffen macht mir ein Schlafproblem, welches in der 1.Woche meiner Abstinenz ohne Bac nicht auftrat. Ich schlafe sehr spät ein und bin meist viel zu früh wieder wach. Mein Schlaf ist unruhig und wenig erholsam. Das hat zur Folge, dass ich mit dunklen Rändern unter den Augen herumlaufe, krank aussehe und nicht besonders gut funktioniere.
In den letzten Tagen nahm ich deshalb Schlaftabletten, was ich keinesfalls dauerhaft beibehalten möchte.
Inzwischen waren wir auf einigen gesellschaftlichen Veranstaltungen und konnten auch schon die eine oder andere Erfahrung mit unseren Mitmenschen sammeln.
Dabei fiel mir extrem auf, welche (Un-)Mengen zu jeder sich bietenden Gelegenheit getrunken werden. Egal, ob das im Verein, nach dem Sport, nach Sitzungen oder bei Weihnachtsfeiern ist, überall fließt der Alkohol in Strömen.
Es ist nicht einfach, jedem klar zu machen, dass man keinen Alkohol trinken möchte. Man wird teilweise regelrecht genötigt, doch noch ein Gläschen zu trinken. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich mir den Spruch: „Sekt ist doch kein Alkohol“, in den vergangenen Tagen anhören musste.
Einige sind ausgesprochen hartnäckig und man hat das Gefühl, das sind genau die, die ihr eigenes Alkoholproblem zwar erkannt haben, aber es selbst nicht schaffen, aufzuhören.
Ganz schlimm finde ich neuerdings Biergeruch oder wenn ich neben einem Biertrinker sitzen muss. Das kenne ich von früher nicht.
Wenn die Stimmung bei fortgeschrittener Stunde dann immer alberner wird, muss ich mich zum Mit-Lachen zwingen, kann mich dem Gesprächsniveau nicht mehr anpassen und bin dann lieber still. Ich fürchte, so mancher sieht mich in dieser Situation als störende Spaßbremse.
Aber man kann ja nicht einfach fortgehen, zum Eremit mutieren oder jeder Geselligkeit aus dem Weg gehen.
Schön wäre es, wenn man sich einen neuen alkoholfreien Bekanntenkreis aufbauen könnte.
Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu depressiv……? Denn eigentlich bin ich mit Bac meist guter Laune.
Liebe Grüße
Manu
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streunerin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2010, 23:15 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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hallo manu
ja, es bringt einen zum erstaunen wie alkoholkrank die gesellschafft ist, ohne es zu wissen ... aber erst wenn man dabei ist, abstand zu gewinnen ...
ich weiß noch wie ich früher selber die nase rümpfte wenn irgendwo nur kaffee und kuchen angesagt war, dabei war es mein eigenes problem ohne alkohol den nachmittag oder abend zu überstehen
ihr seid nun auf eurem weg ! da kommen nun viele gedanken die man vorher nicht hatte, auch die suche nach einem neuen bekanntenkreis ... einen tipp hab ich nicht direkt, ich hatte mich in der ersten zeit von allen feierlichkeiten zurückgezogen und recht frustend mich selbst bedauert ...
... vielleicht habt ihr ein, zwei wirklich gute freunde die ihr einweihen könnt, und mit denen alkfreie unternehmungen macht ...
auf jeden fall von mir gutes gelingen ...
manu 
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Manu
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 10. Januar 2011, 13:09 |
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Registriert: Mittwoch 24. November 2010, 16:36 Beiträge: 11
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Hallo,
ich möchte mich auch einmal wieder melden.
Inzwischen ist die anfängliche Euphorie einer gewissen Routine gewichen. Weihnachten und Silvester haben wir nüchtern überstanden. Natürlich war der Gedanke an Alkohol allgegenwärtig.
Die Befürchtung, ich könnte zur Spaßbremse werden, hat sich leider teilweise bestätigt. Ich höre bei Gesprächen besser zu und kann Spitzen bzw. getarnte Beleidigungen nicht mehr so einfach mit einem Glas Prosecco hinunterspülen. Ich bin deshalb schon mehrfach angeeckt.
Ich neige jetzt dazu, gnadenlos die Wahrheit zu sagen und alles auf den Prüfstand zu stellen.
Insgesamt bin ich ernsthafter und unerschütterlicher geworden. Dieses manisch-depressive Gefühl:“Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt“, ist ganz verschwunden. Die Gabe, andere begeistern zu können, allerdings auch. Wahrscheinlich habe ich damit früher nur meine Unsicherheit überspielt.
Meine Veränderung wird von meiner Umgebung sicher als leicht depressiv eingestuft.
Nebenwirkungen wie schlechtes Einschlafen oder Wortfindungsstörungen bestehen immer noch, werden aber von Tag zu Tag besser.
Mein größtes Problem ist derzeit eine hartnäckige Appetitlosigkeit. Ich habe inzwischen fast 8 Kilo abgenommen. Ich war schon immer schlank, doch jetzt bin ich untergewichtig. Ich muss mich zum Essen regelrecht zwingen. Keine Ahnung, wie ich das in den Griff bekommen kann?
Meinem Mann geht es in jeder Hinsicht besser. Sein Appetit hat nicht gelitten. Dafür hat er sich stimmungsmäßig unglaublich zum Positiven verändert. Leider vergisst er die Einnahme von Bac regelmäßig.
Nachteilig finde ich seine geröteten Augen, die ihm ein ungesundes Aussehen verleihen.
Auch er leidet zeitweise unter Wortfindungsstörungen und macht dadurch einen leicht verwirrten Eindruck.
So, nun wünsche ich Euch noch ein gesundes, alkoholfreies neues Jahr!
Liebe Grüße
Manu
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