Baclofen (>100 mg pro Tag)
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Samstag 11. Dezember 2010, 11:17

Achja: In einer Woche lasse ich einen umfangreichen Bluttest durchführen. Ich denke zwar nicht, dass irgendwas auffällig sein wird, aber sicher ist sicher. Meine Leberwerte waren früher alkoholbedingt erhöht (GOT, GPT und Gamma-GT ca. das zweifache über dem Grenzwert). Das sollte sich dank Abstinenz - abgesehen von dem einen Rückfall / Unfall - wohl normalisiert haben.

Samstag 11. Dezember 2010, 11:59

@Martin,

nur noch mal der Ordnung halber:

Seit Baclofen im Februar 2004meinen Alkoholismus unterdrückt
hatte, interessierte mich Alkohol nicht mehr. Aber schließlich tauchte
doch die Frage auf, wie rückfallgefährdet ich tatsächlich war. Würde
ein Drink mich wieder in die Hölle des Alkoholismus zurückwerfen?
Steckte ich noch mittendrin im Elend oder war ich dank Baclofen
draußen?
Im Mai 2005, 16Monate nach meinem letzten Drink, unterzog ich
meine Genesung durch drei Tests nacheinander der Feuerprobe.

Der erste Test: Ich nahm weiter meine Erhaltungsdosis von 120
Milligramm Baclofen täglich und trank bei einem geselligen Anlass
drei normal große Drinks (Gin mit Tonic), verteilt über ein paar
Stunden. Sofort bemerkte ich, dass ich nicht den Drang verspürte, das
erste Glas schnell hinunterzukippen, wie es während meiner Alkoholabhängigkeit
immer gewesen war.

S. 196, Das Ende meiner Sucht


Wenn man auf Seite 127 weiterliest, erfährt man folgendes:

Beim zweiten Test nahm ich weiter meine Erhaltungsdosis von
120 Milligramm Baclofen, steigerte aber den Alkohol. Ich konsumierte
fünf Standarddrinks, diesmal Wodka mit Tonic, in größerer
Runde über einen Zeitraum von sechs Stunden. Wieder empfand ich
keinen Drang, rasch zu trinken, und verspürte nur eine leichte Euphorie.
Aber am nächsten Nachmittag hatte ich einen Anflug von
Craving. Zusätzliche 40 Milligramm Baclofen unterdrückten das
Craving.
Mehrere Stunden später meldete sich das Craving wieder, vermutlich
hatte die größere Alkoholmenge bei dem zweiten Versuch
meinen alten Craving-Zyklus reaktiviert
.

Samstag 11. Dezember 2010, 12:21

Ich orientiere mich prinzipiell nicht allzu sehr an den Darstellungen von Dr. Olivier Ameisen. Einzelfallberichte von Personen die ihre Alkoholabhängigkeit mit hohen Dosen Baclofen behandeln finde ich auch in diversen Foren. Die User dort mögen keinen Doktortitel haben, aber dafür auch keine Interessenskonflikte wie Patente für Baclofen, möglichst viele Bücher die verkauft werden sollen...

Samstag 11. Dezember 2010, 13:32

Interessenskonflikt: Olivier Ameisen hat mir glaubhaft versichert, er hätte niemals ein Patent eingereicht. Die Patent-Anmeldung ist von einem mir bekannten Menschen ohne Wissen und Zutun von Olivier Ameisen vorgenommen worden. Leider ist er derzeit aufgrund einer LZT nicht erreichbar. Auch er war überzeugter „Hochdosierer“

Samstag 11. Dezember 2010, 13:49

Es wurden also mit falscher Identität im Abstand von knapp zwei Jahren zwei Patente in Bezug auf Baclofen gegen Abhängigkeit lautend auf den Namen Olivier Ameisen, wohnhaft in Paris eingereicht (http://www.patentstorm.us/inventors-app ... 622/1.html)? Und Ameisen sah sich auch nie gewzungen rechtliche Schritte einzuleiten... sehr "realistisch".

Bleibt zusätzlich noch das Buch als Interessenskonflikt.

Samstag 11. Dezember 2010, 14:06

Glaub was Du willst. Zum Buch: den Interessenskonflikt sehe ich nicht wirklich. Vor allem nicht im Zusammenhang mit Deinem angekündigten „Versuch“ der jenseits von Ameisen bestenfalls als absurd zu bezeichnen ist. Du überschätzt ganz einfach die Wirkung von Baclofen.

Das nachfolgende Mail füge ich anonymisiert mit Erlaubnis des Verfassers ein.

Hallo Friedrich,

auch ich hatte ganz zu Beginn mal Kontakt, allerdings telefonisch, mit A's
Frau. Ich habe ihm dann - damals war ich richtiggehend manisch eine -
ziemlich freche - mail bzgl. der Patentanmeldung geschrieben
, die ich
heute bereue. Vielleicht kannst Du da eine Entschuldigung anbringen; ich
will, bevor ich mich sortiert habe, erstmal nicht mehr an ihn herantreten.
(sh.u.)

Klar kannst Du alles verwenden, war ja Sinn der Sache.
Bei mir ist übrigens noch Buprenorphin im Spiel (Schmerzmittel, dadurch
wurde Methadon ersetzt - gottseidank...). Alkohol war ich ca. 3 Monate auf
null, benutze ich zzt. um Benzos auszuschleichen (Okt 09: 35 mg; zzt. 6 -
7 mg tgl., war auch schon auf 5) - damals langten mir 3 x 25 mg.
Das "Problem" beim Ausschleichen der Dias ist, dass es kommt wie das beste
Kokain, und das kann ich beurteilen. Allerdings wurde ich durch zu
schnelle Herabdosierung in Verbindung mit quasi null - 2 Std. Schlaf pro
Nacht dann eher manisch, und dadurch auch noch aggressiv.
Prof. Ameisen hatte ich damals geschrieben, ich wisse, wie man ein Patent
anmeldet, und hätte nix dagegen, für diese Beratung einen Anteil bzw.
einen kl. Obulus zu bekommen.
Müsse aber nicht sein.
Tatsache ist - das hatte ich damals nicht geschrieben, als auf die mail
keine Antwort kam: z.B. Prozac (dt.: Fluctin - Fluoexetinhcl.) wurde
seinerzeit erneut patentgeschützt, nämlich gegen das PMS bei Frauen
(prämenstruelles Syndrom).
Allerdings dämmerte mir nach und nach, dass es echt nicht genug Leute
gibt, die sich selber diese goldene Chance nehmen/gönnen. Am Anfang wollte
ich missionieren - manisch halt, das habe ich aber schnell aufgegeben...
Falls Du meine mails an Prof. Ameisen weiterleiten möchtest, sehr gerne,
und daher bitte ich ihn hermit in aller Form um Verzeihung für diese
Unverschämtheit, pardonnez-moi, s'il vous plait.

Wie Du drauf gekommen bist werde ich sicher dann im Forum nachlesen
können, wenn ich so weit bin - oder magst Du mir noch eine mail schreiben?

Weiterhin alles Gute und gratuliere zu Deinem Engagement!

Liebe Grüße
Dein Anonymisiert

Samstag 11. Dezember 2010, 14:26

Was diese Mail eines Menschen mit Neigung zu Manien beweisen soll, weiß ich nicht. Jeder der will, mag von mir aus an einen anonymen Unbekannten glauben, der im Namen von Ameisen Patente angemeldet haben soll.

In Bezug auf das Buch: Je mehr er davon verkauft, desto besser für ihn. Darum sehe ich hier einen prinzipiellen Interessenskonflikt "absolut objektive Darstellung von Baclofen vs. Maximierung der Verkaufszahlen", der mit meinem Versuch nichts zu tun hat.

Ich möchte aber über dieses Thema jetzt nicht lange sinnlos streiten. Wen hier jemand keinerlei Interessenskonflikt sieht, auch ok. Jeder hat das Recht auf seine Meinung...

Samstag 11. Dezember 2010, 14:45

In Bezug auf das Buch: Je mehr er davon verkauft, desto besser für ihn.

Stimmt. Willst Du allen Ernstes deshalb jede seiner Aussagen in Bezug auf Baclofen unter „Interessenskonflikt-Quarantäne“ stellen? Zur Erinnerung: Ameisen ist der Protagonist der Hochdosierung, schon vergessen?

Samstag 11. Dezember 2010, 15:37

Federico hat geschrieben:Stimmt. Willst Du allen Ernstes deshalb jede seiner Aussagen in Bezug auf Baclofen unter „Interessenskonflikt-Quarantäne“ stellen?

Nein.

Federico hat geschrieben:Zur Erinnerung: Ameisen ist der Protagonist der Hochdosierung, schon vergessen?

Nein.

Es lohnt sich nicht hier zu diskutieren. Du siehst eben keinerlei Interessenskonflikt, ok. Du glaubst Ameisen hätte die auf seinen Namen lautenden Patente gar nicht angemeldet, auch ok.

Samstag 11. Dezember 2010, 16:43

@ Martin

Über solch einen Selbstversuch kann man streiten, aber erst wenn der Kontrollverlust weg ist, kann ich mich als "(derzeit) immun gegenüber Alkohol" bezeichnen.


Warum kündigst Du Deinen Selbstversuch an? Mach`s halt, wenn Du meinst, Du brauchst es für Deine Psyche.

Noch ein Tipp: stark aversive emotionale Situationen "knallen" viel besser als Alkohol.

LG invorio
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