Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo Leidensgenossen !
Heute ist der Tag an dem ich mein Vorhaben, nichts mehr zu trinken mit aller mir zu verfügung stehender Kraft umsetzten werde. Werde über meine Bemühungen regelmäßig hier berichten.
Kurzinfo zu mir. Seit der Jugend problematischer Umgang mit Alkohol, dazu kam während des Studiums fast alle gängigen Drogen von denen aktuell nur noch ein regelmßiger THC Konsum übrigegeblieben ist. Bin 45 Jahre, promovierter Medziner der beruflich, wohl aufgrund des ALKs, nahzu gescheitert ist.
Aktuell: Erste Entgiftung im September gemacht, dann aber leider wieder angefangen ( halbe bis zwei Flaschen Wein/d). Seit drei Wochen mit BAC angefangen aber leider weitergetrunken, zwar reduziert aber eben weiter gesoffen. Nach ausfühlicher Durchsicht des Forums werde ich ab heute abstinent weiter mein BAC-Programm durchziehen.
Bis später Vamp66

Hallo Vamp66,

herzlich Willkommen im Forum. In 2011 steht Dir zusätzlich zu Deiner eigenen Kraft, die Erfahrung von vielen Forenmitgliedern und die aktuelle Datenlage zur Verfügung. Anders als die Oberbergler können wir Dir keine 80%ige Erfolgsgarantie geben, dafür aber jede Menge kostenloses know-how einer engagierten Gruppe von Überberglern.

LG Federico

von mir auch ein herzliches willkommen
federico hat vollkommen recht, hier bist du genau richtig
viel erfolg wünscht dir latina.

Erster Tag ( ohne Alk): Fast zur Tanke gerannt um 1:30. Konnte mich berherrschen. Ca. 2- 3 Stunden gepennt. Habe über Tag versucht mich viel zu bewegen, abends dann eine Stunde in die Fitnessbude. Danach noch einen Joint konsumiert um die ungewohnte Situation besser meistern zu können.
Bac-Dosis 5-5-10-10 ( Habe wie schon geschildert aufdosiert mit Alkkonsum)

Zweiter Tag: ( ohne Alk) Sensation das erste mal seit 4 Jahren 6 stunden am Stück gepennt. Total euphorisch.
NW: ganz diskret (trockener Mund, leichter Schwindel bei Belastung)
Abends in die Sauna danach noch einen Joint.
Bac-Dosis:5-5-10-10

Dritter Tag: Nachts mit nach 4 Stunden Kopfschmerzen aufgewacht, war ich schon einwenig enttäuscht, dacht das geht jetzt so weiter wie letzte Nacht.
Beim Blick in den Spiegel nochmals meine meinen Entschluss gestärkt damit nun endgültig aufzuhören. Diese zunehmende Rötung (Teleangiektasien) stigmatisieren einen lebenslänglich als Alki, das will ich nicht. Heute wieder eine Sporteinheit geplant. Möchte in zwei Wochen ungefähr einen THC Auslassversuch starten. Hab grad das Gefühl mit Bac lässt sich viel erreichen, vielleicht warte ich aber noch ein zwei Wochen länger ab um mich nicht zu überfordern.

@Vamp,

planst Du die nächsten 2 Wochen höher zu dosieren, respektive vor dem geplanten THC Auslassversuch? Wir wissen nicht genau warum, aber anscheinend ist es für Einschlaf- und Durchschlafverhalten förderlich, die letzte Dosis nicht nach 17.00 Uhr zu nehmen.

LG Federico

@Vamp

Herzlich Wilkommen hier im Forum.

Wie du bestimmt schon gelesen hast, gehört Mundtrockenheit zu den NW,

Vierter Tag: Wieder mit Kopfschmerzen aufgewacht. Denke das hängt mit meienen täglichen Saunabesuchen zusammen. Zunehmends euphorisch, absolut kein Verlangen nach Alkohol ! Ruhe in mir selbst, keine neg. Gedankenschleifen mehr ! In der Fitnessbude fällt ein Kraftzuwachs von bestimmt 30 % auf ( Muskelrelaxans !). Habe nun auch meinen engeren Freunde, über meinen nun mit Medikamenten unterstützten Abstinenzversuch erzählt. Hatte ich eigentlich nicht vor, die haben alle schon zuviel scheiße mit mir erlebt die letzten Jahre. Sie freuen sich das ich an mir arbeite, aber wirklich daran glauben tun sie längst nicht mehr ! Gott sei dank hab ich wenigstens noch 2-3 Freunde ! jeder Betroffenen weiß ja wie sehr wir unser Umfeld mit diesem Mist belasten.

Federico vielen Dank für den Einnahmetipp. Dachte mir aufgrund der Pharmakodynamik (kontinuierlicher Wirkstoffspiegel !) sei eine über den Tag verteilte Einnahme sinnvoll. Werde aber dann wohl mal über einen längeren Zeitraum versuchen meinen Einnahmemodus dahingehend zu verändern.
Bacdosis: 10-10-10-10
Fünfter Tag: Langsam wird’s mir unheimlich. Fühle mich unglaublich gut. Grade 3Stunden mit einem Lächeln im Gesicht mit meinen Hunden spazieren gewesen. Denke die ganze das kann doch nicht wahr sein, fühle mich einfach phantastisch heute. Überlege ob ich nicht doch schon die nächsten Tage mein zweites Problem ( 2-4 Joints am Tag) angehen sollte. Eigentlich war das erst für den 1.2.2011 geplant.
Federico, meinst du ich sollte vorher noch weiter aufdosieren ( 1 mg/Kg Körpergewicht) ?
Muss dazu sagen, dass ich vor dem Kiffentzug richtig bammel habe, führte beim letzen Mal (2/2006 !) zu heftigen Problemen w.z.B. Schlaflosigkeit, Schwitzen, Depresionen etc. und Scheitern würde ich grad ungern, hab so einen guten Lauf wie noch nie !
Nun gut heute noch ne Einheit in der Fitte geplant und heute abend mit Bekannten essen gehen. Natürlich ohne Alk! Wenn ich mich nüchtern langweile gehe ich einfach heim und sauf mir den Abend nicht lustig, bis die Tage.

Hi Vamp,

schön zu lesen wie sich die Dinge bei Dir entwickeln, da kommt doch Freude auf. Bei 2 bis 4 Joints hast Du die Alternativ auszuschleichen. Je nachdem ob Du Gras oder Shit bevorzugst, reduzieren geht doch prima. Ich würde den bisherigen Erfolg keinesfalls mit radikalen Maßnahmen gefährden. Das gilt auch für Baclofen.

LG Federico

So nach fast zweimonatiger Einnahme von Baclofen ist es heute nun an der Zeit einen kurzen Zwischenstand meines Zustandes zu geben.
Grundsätzlich hat mir Baclofen eine Menge gebracht. Es ist mir erstmals seit Jahren gelungen ohne große Anstrengungen mit anfänglichen Ausnahmen auf Alkohol zu verzichten. Unter besonderer (Teil)Berücksichtigung des berühmten Königsweges waren meine Abstinenzbemühungen noch erfolgreicher. Leider ist es mir nicht gelungen meinen THC Konsum ebenfalls deutlich zu reduzieren. Bei insgesamt 40-50 mg /d habe ich zwar ein ebenfalls deutlich reduziertes Verlangen bemerkt aber ein Verzicht war mir nicht möglich.
Über die von mir bemerkten Nebenwirkungen habe ich berichtet. Das Tabheitsgefühl in den Händen am morgen ist nicht mehr aufgetreten, trockener Mund nur noch ganz diskret. Was mich aber nachhaltig stört ist die reduzierte Libido. Da bin ich an einem Punkt an dem ich mir sage, probier es jetzt ohne Bac. Ein weiterer hier nicht zu verschweigender Grund ist meine tiefe Skepsis bezüglich einer pharmakologischen Substanz, die wie wir Forumsteilnehmer unbestritten auf vielen Gebieten sehr wirksam ist ( Schlaf, Angst, Stimmung, Craving, Reizdarmsyndrom) keine erheblichen Probleme beim Absetzen machen soll ( siehe auch Praxx!!) Um nun für mich mehr Klarheit bezüglich einer bei mir ggf. entstehenden Baclofensucht zu finden, setze ich das Baclofen also ab und zwar 10 mg/ alle 3 Tage. Die Reduktion um 20 mg in dem angegebgenm Zeitfenster hat bei mir jetzt schon zu einem gestörten Schlaf geführt. Da bin ich echt gespannt wie sich das drei bis vier Tage nach letztmaliger Einnahme bei mir gestaltet. Sollte sich wider erwarten keine größere Absetzproblematik einstellen plane ich ( Alkoholkarenz vorrausgesetzt) noch mal einzusteigen und meine THC Problematik ebenfalls anzugehen.
Tja als Arzt sehe ich bei einem unproblematisch Absetzten wirklich ein Problem für unsere berühmten Entwöhnungskliniken.

@vamp,

das passt dann ja mal gut. Gestern ist es wieder mal passiert, ich habe die Einnahme von Baclofen vergessen. Einfach so und ohne Folgen wie schon öfter, soviel zum Thema Absetzproblematik. In Sachen THC könntest Du praxx interviewen.

LG Federico