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Anna28
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Betreff des Beitrags: Hi... Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2011, 15:47 |
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Registriert: Montag 3. Januar 2011, 08:49 Beiträge: 20 Wohnort: Sachsen
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...ich lese schon seit längeren als Gast mit, habe mich nun endlich mal registriert, und möcht mich jetzt mal kurz vorstellen. Ich bin 27 Jahre alt,habe eine 9-jährige Tochter und bin diagnostizierte Borderlinerin, mit einer ausgeprägten Essstörung (Bulimie/Magersucht im Wechsel seit ca. 14 Jahren), einer Angststörung (soziale Phobie, Panikattacken, frei florierende Ängste),Depressionen, früherer Drogen&Alkoholmissbrauch, und jetzt bestehende Alkoholabhängigkeit seit ca. 3-4 Jahren mit mehrmaligen Notaufnahmen, Entzügen, und einem Delirium Tremens(wurde mir zumindest im KH so bescheinigt). Ich nehme seit Jahren Antidepressiva ein (verschiedene ausprobiert) ,bin jetzt wieder bei Cipramil im Moment bei 10mg tägl.Dazu nehme ich noch bei Bedarf Protazintropfen und Tavor. Ich habe mir das Buch von Ameisen vor einem Jahr schon bestellt gehabt, habe aber immer es vor mir hergeschoben, a la Gedanken "so schlimm ist es ja nicht, ich schaff das auch so ect." Mittlerweile kann ich aber nicht mehr meine Augen verschließen, weil der Alk-Konsum schon soweit vorangeschritten ist, dass ich doch erhebliche Probleme in meinem alltäglichen Leben habe, darauf angesprochen werde und ich einfach an einem Punkt gelangt bin , wo ich für mich selber sagen muss, so geht es nicht weiter. Das I-Tüpfelchen war dann die Sylvesternacht, nach einem eh schon dreiwöchigem Weihnachtsbesäufniss, wo ich kurz nach Mitternacht wiedermal nach Hause geschafft werden musste, weil nicht mehr zumutbar für meine Umwelt, mein Geld und meine halbes jahr "altes" I-phone verloren habe...wobei die vorhergehenden Abstürze im Beisein meiner Familie nicht weniger schlimm waren...Ich habe dann am 1 Januar mit Bac angefangen (hatte es mir vorher schon bestellt), ja und bin jetzt am 5 Tag der Einahme, die ich aber dann in der Tagebuchversion dokumentieren möchte. Ich habe einerseits grosse Hoffnung in das Medikament, anderseits bin ich auch sehr skeptisch...naja und möchte mich halt darüber auch gern mit anderen hier im Forum austauschen. So das wars erstmal von mir...achso ich wünsche natürlich allen hier noch ein Frohes Neues Jahr! Liebe Grüße Anna28
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 6. Januar 2011, 02:30 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Hi Anna,
sorry, aber da musste ich schon einige Male durchatmen und mehrmals lesen. Eine natürliche Scheu, bezügl. Borderline (2 Jahre Erfahrung mit Partnerin) mit allen Höhen und Tiefen kommt dazu. Trotzdem, oder gerade deswegen, herzlich Willkommen im Club. Deiner Vorstellung entnehme ich, dass Du ohne therapeutische Begleitung den Kampf gegen die Dämonen aufgenommen hast. Ich will Dir nicht den Mut nehmen aber einfach wird das wohl nicht werden.
Für den, der es zu nutzen weiß, kann das Forum als SHG funktionieren. Baclofen bietet aber gerade in Verbindung mit PT eine große Chance, dauerhaft den Turn auf die Sonnenseite des Lebens zu schaffen. Auf Dein Tagebuch bin ich gespannt, je mehr Du berichtest, desto größer sind die Chancen die richtigen Tipps zu erhalten. Mit Skepsis solltest Du allerdings nicht an den Start gehen – Zuversicht hört sich wesentlich besser an.
Viel Glück, Elan und Zuversicht für 2011
Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Anna28
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 6. Januar 2011, 09:01 |
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Registriert: Montag 3. Januar 2011, 08:49 Beiträge: 20 Wohnort: Sachsen
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Moin, ja Federico einfach wirds ne, aber mein Leben war eh ne einfach bis jetzt;-) So langsam wächst auch die Zuversicht in Sachen Baclofen, ich habe das Gefühl, dass jetzt langsam eine Wirkung eintritt. Ich nehme das Bac in erster Linie gegen den Alkoholismus, dennoch möchte ich auch gern von der angstlösenden Wirkung profitieren, wenn es natürlich noch gegen die Essstörung helfen sollte....also das wär wie ein Sechser im Lotto für mich...  aber da hab ich eher jetzt ne negative Nebenwirkung gehabt, hab nämlich viel mehr gegessen und immer wieder Heisshungerattacken gehabt seit Beginn der Einahme  . Ich versuch den Ärger darüber erstmal wegzuschieben, denn ich weiß ich muss auch bissel Geduld aufbringen , was mir zeitweise leider sehr schwer fällt. Positiv muss ich sagen, dass ich seit 2.1 abstinent bin, ohne wie sonst extreme Entzugserscheinungen wie Zittern, Schwitzen...Craving is aber noch stark vorhanden, ausgenommen für ca. 2 Stunden nach der Einahme (was natürlich auch schon hilfreich ist), is eher aber im Moment der eigene extreme Wille mit der Aussicht auf Hoffnung, der mich die Finger vom Alk lassen lässt. Ich bin jetzt bei 60mg tägl.,hab vielleicht bissel schnell hochdosiert, aber mir gehts ganz gut damit zwecks Nebenwirkung ect. Ich vermute auch , dass ich eine bin, die doch eine etwas höhere Dosis braucht....
Zwecks therapeutischer Hilfe, ich habe zwar einen, der mir auch meine Medis verschreibt, aber habe ich ein bißchen Angst mit ihm darüber zu sprechen...Will aber unbedingt, falls ich bei einer Dosis von 100 und mehr ankomme, mir ärztlichen Beistand suchen. Schon allein zwecks Notfallrezept, falls die Lieferung mal ne klappt ect. Heut im Laufe des Tages fang ich dann auch mit meinem TB hier an....jetzt husch ich aber nochmal ins Bettchen, hab die Woche mir extra Urlaub genommen...das muss ich noch bissel ausnutzen;-)...außerdem schläft es sich wirklich hervorragend mit Bac:-))  liebe Grüße Anna28
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Donnerstag 6. Januar 2011, 10:18 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: ich weiß ich muss auch bissel Geduld aufbringen, Das wird nicht reichen, Du brauchst jede Menge davon. Gut finde ich erstmal die Konzentration auf Alkohol. Therapie solltest Du auf keinen Fall auf die lange Bank schieben. Was ich nicht kapiere: Zitat: „ich habe zwar einen, der mir auch meine Medis verschreibt,“ und dann: Zitat: „falls ich bei einer Dosis von 100 und mehr ankomme, mir ärztlichen Beistand suchen.“ Den ärztlichen Beistand solltest Du nicht auf eine Notfallversicherung reduzieren, ein bissel Arzt wird Dir nicht viel bringen ... In Sachsen gibt es einen erfahrenen Arzt und Psychotherapeuten (PM).
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Anna28
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 7. Januar 2011, 11:50 |
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Registriert: Montag 3. Januar 2011, 08:49 Beiträge: 20 Wohnort: Sachsen
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Hi, ich meinte damit, dass ich einen Therapeuten habe, der mir mein AD verschreibt und das Tavor&Protazin. Eine tiefenpsycholgishe Therapie fange ich demnächst bei ihm an, warte aber noch auf den Termin (warte aber schon über ein Jahr, und er sagte Anfang diesen Jahres gehts dann los) Aber in erster Linie zwecks BL und den Ängsten, nicht unbedingt wegen Alkohol. Ich habe das Problem zwar schon angesprochen, aber er ist auch so einer der einfach sagt "dann hören sie eben auf mit Trinken" ....ja wenn das so einfach gänge...Deswegen bin ich mir auch nicht so sicher ob es sich lohnt mit ihm über Bac zu reden. Hab mir auch eher so gedacht, dass ich mir einen suche, der sich halt bissel auskennt damit oder sehr verständnissvoll ist. Meine Hausärztin vielleicht....sie hat ja schon die hohen Leberwerte bemerkt, hat das aber so abgetan weil ich zu dem Zeitpunkt auch pfeifrisches Drüsenfieber hatte(wo ja eh die Leberwerte erhöht sind), ja und ich war da halt auch ne so ehrlich....fällt mir halt sehr schwer darüber zu reden. Ich bin aeit dem ich 14 bin immer wieder in Therapie gewesen, statinonär, ambulant ect.,hat alles ne wirklich geholfen. Die letzte stationäre habe ich 2008 gemacht, da hab ich auch bissel gelernt mit der PS klarzukommen, mein Verhalten zu kontrollieren ect. Schneiden tue ich mich schon seit ca. 3 Jahren nicht mehr, ausgenommenvon 2 Rückfallen in dem gesamten Zeitraum. Zu Alkohol greife ich bevorzugt wenn es mir gut geht (typschisch BL) aber auch um meine Ängste zu beseitigen, damit klar zu kommen. Und da ich wenn ich einmal getrunken habe, am nächsten Tag noch mehr Panik bekomme, hab ich halt immer weiter getrunken. Bissel gefangen hab ich mich immer noch zwecks der Arbeit...lief dann immer so ab : Freitag angefangen, Sa früh gleich weiter gemacht, So meist auch, Mo hab ich mir schon immer frei genommen um langsam wieder zu reduzieren, Di meist wieder klar...Mi auch, Do dann schon lansam craving...meist 1-3 Gläser am Abend...Freitag dadurch meist schon bissel Panik...ja und dann Freitag abend halt richtig wieder losgelegt usw...Bin mittlerweile bei 6-8 Flaschen Rotwein am WE, manchmal auch mehr...plus extra noch Schnaps. Manchmal hab ich sogar auf Arbeit heimlich was getrunken, weil ichs bis abends ne ausgehalten hab, meist Do dann. Und seit der Vorweihnachtszeit hab ich dann richtig zugelegt, Glühwein halt fast jeden Tag...Ich denke es wäre mir ohne Bac recht schwer gefallen diesen aktuellen Kreislauf jetzt zu durchbrechen...aber immerhin bin jetzt schon den 6 Tag abstinent*freu* Vor zwei Jahren war es Weihnachten so schlimm, da hab ich bis Februar durchgetrunken (hatte aber auch keine Arbeit) und bin dann mit 4,8 Prom. ins KH gekommen...hab mich aber wieder selbst entlassen und dann ne Woche später hat ich halt das delirium. Dann hab ich ca. bis August relativ wenig getrunken, 4-5 Abstürze nur gehabt, bin aber dann extrem depressiv geworden , und aufgrund dessen dann die letzte stat. Thera gemacht. Nachdem ich die beendet hatte , gings halt lansam wieder los mit dem Trinken....zwischendurch wieder nen Entzug (hatte mal wieder drei Wochen durchgesoffen) ja und hat sich halt stetig gesteigert bis zum jetztigen Zeitpunkt.
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Anna28
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 7. Januar 2011, 11:55 |
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Registriert: Montag 3. Januar 2011, 08:49 Beiträge: 20 Wohnort: Sachsen
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achso, ja wäre schön wenn du mir mal die Adresse von dem Arzt hier in Sachsen zuschicken könntest, muss aber dazu sagen ich habe kein Auto (Führerschein aufgrund meiner Ängste nie geschafft), wenns zuweit weg is von mir... wirds mir leider nichts nützen...aber trotzdem danke.
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engelsstaub
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 7. Januar 2011, 12:13 |
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Registriert: Dienstag 14. September 2010, 08:58 Beiträge: 95 Wohnort: Leipzig
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@Anna
Herzlich Willkommen.
Ich bin auch aus Sachsen und habe "nur" ein Essproblem.
Ist schon echt heftig was ich von dir gelesen habe.
_________________ Nur weil es Generationen so gemacht haben,
muss es noch lange nicht richtig sein.
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 7. Januar 2011, 13:00 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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Wegen deiner Medikation, die nicht näher diskutiert werden sollte: Ist dein Facharzt eigentlich spezialisiert auf deine Problematik (u.a. emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Alkoholabhängigkeit)?
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 7. Januar 2011, 13:14 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Anna,
mit Hilfe von Baclofen und Begleitung durch einen Arzt und Therapeuten der Erfahrung in der Baclofen gestützten Therapie hat, eröffnen sich auch in scheinbar hoffnungslosen Fällen erstaunliche Möglichkeiten. Wenn Dein Wunsch nach Veränderung stark genug ist, wirst Du auch einen Weg nach „L...“ finden.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Anna28
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 7. Januar 2011, 13:26 |
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Registriert: Montag 3. Januar 2011, 08:49 Beiträge: 20 Wohnort: Sachsen
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nun ja er is halt Psychiotherapeut, und mit BL kennt er sich aus, Alkoholabhängigkeit weiß ich nicht, wie gesagt bis jetzt war es auch noch nicht so das Thema. Hat aber Bedenken gehabt zwecks dem Tavor (weil ja auch abhängigkeitsmachend, und bei mir schon ein erhöhtes Suchtpotenzial in sämtlichen Richtungen vorliegt) Konnte ihm aber gut versichern und auch nachweisen, dass in die Richtung keine Gefahr besteht, hab viel zu viel Respekt vor dem Medikament,und nehme es nur bei ganz akutem Bedarf.Das AD habe ich schon vor einigen Jahren genommen,mit Erfolg , ja und habe ihn einfach gebeten es mir wieder zu verschreiben. Die Dosierung bestimme ich aber allein, was er mir auch überlässt. Er ist auch nicht mein "Traumarzt" aber es is verdammt schwer einen guten Therapeuten zu finden, und die meisten haben ja auch Wartezeiten von bis zu drei Jahren. Und ich hab schon so viele Enttäuschungen hinter mir,was Ärzte betrifft...dass ich mir auch viel versuche selbst zu helfen, so bin ich ja auch zu Baclafon gekommen.
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