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Resümee nach 1 Monat

Dienstag 16. Februar 2010, 11:23

Hallo Zusammen,

nach einem Monat, den ich jetzt Baclofen einnehme, möchte ich Euch gerne mitteilen, wie es mir geht. Letzte Woche habe ich meinem Arzt folgende e-mail gesendet, die glaube ich sehr gut darstellt, was so passiert:


Hallo,

ich dachte, es ist ok wenn ich zwischendurch mal berichte. Mir geht es weiter sehr gut. Es ist 1 Jahr her, daß ich zuletzt 4 Wochen am Stück trocken bin. Und es ist Jahrzehnte her, daß ich dabei so relaxt bin. Ich schaffe meinen neuen Job, bin aktiv, meist gut gelaunt, habe keine Schlafstörungen mehr. Meine Ängste sind weitgehend verschwunden. Anders als bei früheren Trockenphasen verlagere ich nicht auf zuviel an Schweinebraten und Eis. So nehme ich nebenbei unwahrscheinlich ab. Es gab in den letzten 4 Wochen überhaupt nur 1 Tag, wo ich etwas unruhig und nervös war. Aber keine Spur von Craving. Müdigkeit am Abend, hält sich aber in Grenzen, keine weiteren Nebenwirkungen. Ich habe, weil mein Blutdruck sich sehr beruhigt unter den beschriebenen Bedingungen die Bisoprololdosis von 3,75 auf 2,5 verringert, auch wg. der Wechselwirkung mit Baclofen. Ich denke, das ist moderat verändert und ok? Baclofen nehme ich seit 2 Wochen stabil 50 mg. In den letzten 4 Wochen haben sich die von mir regelmäßig überprüften Werte wie folgt geändert:

- Gewicht 96kg - 90kg
- Bauchumfang 112cm - 106cm
- Fettanteil 31% - 28%
- pH Urin 6 - 6,5
- RR ca. 140/90 - 130/80
- Ruhepuls 70 - 60

Vielleicht hast Du etwas im Forum gestöbert. Mir scheint, daß ich sehr gute Erfolgsaussichten habe mit Baclofen eine Lösung gefunden zu haben. Ich glaube es ist hilfreich, therapiert zu sein, bevor man es einnimmt und die Zielsetzung hat nichts zu trinken (Einige User nehmen es parallel zu Alkohol, was funktionieren kann und die Trinkmenge reduzieren lässt, aber nur bei entsprechender Disziplin....aber es bleibt gefährlich) Viele Ärzte gehen wahrscheinlich deshalb auch sehr ambivalent mit dem Thema Baclofen um. Ich schätze, daß ich Dir in den Jahren unserer Zusammenarbeit beweisen konnte, daß ich bei allen Rückfällen immer verantwortungsbewusst umgegangen bin zum Beispiel mit der Distraeinnahme. Ich bin sehr glücklich, daß ich nicht so einen Stress habe und Du mir Baclofen off-label verschreibst
Ich würde gerne in etwa 2 Wochen vorbeikommen und ein Blutbild machen lassen. Bin sehr gespannt. Zu gerne würde ich mal ein komplettes "o.B." unter dem Laborbericht haben.
So nun genug. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

LG




Ihr könnt Euch vorstellen, wie glücklich über diese Erfolge bin.

LG
Obelix :smt003

Ich freue mich

Dienstag 16. Februar 2010, 15:31

Grüß dich Obelix,
ich freue mich für Dich, denn das hört sich wirklich sehr gut an. Hast du denn Cravings und will Du bei den 60mg bleiben?

Liebe Grüße von Ele. :smt006

Dienstag 16. Februar 2010, 16:20

Hey Obelix,

gratulation und ich drücke Dir für die Zukunft ganz fest die Daumen!!!

Liebe Grüße
Schmithi

Re: Ich freue mich

Dienstag 16. Februar 2010, 16:51

Hallo Ele,

danke! Nein, kein craving. Ich habe vor 2 Wochen etwas reduziert, nehme jetzt 50 mg und überlege, noch etwas runterzugehen.

LG
Obelix

PS: Ich hoffe Dir geht es auch weiter gut

Dienstag 16. Februar 2010, 16:54

Hallo schmithi,

natürlich auch Dir vielen Dank und weiter viel Erfolg!

LG
Obelix

Re: Resümee nach 1 Monat

Donnerstag 4. März 2010, 00:34

Hallo Zusammen,

Zu gerne würde ich mal ein komplettes "o.B." unter dem Laborbericht haben.


ich war also beim Doc. Und kann Gutes berichten. Nach 6 Wochen ist mein GGT bei 62 (vor einigen Monaten war der mal bei 230). Auch meine Harnsäure sieht mit 7,2 ganz gut aus. Da bekomm ich direkt wieder Lust auf ein Wildschwein.
Auch die anderen Parameter meines ehemals ungezügelten Lebensstils haben sich weiter verbessert. Vor 2 Wochen schrieb ich:

- Gewicht 96kg - 90kg
- Bauchumfang 112cm - 106cm
- Fettanteil 31% - 28%
- pH Urin 6 - 6,5
- RR ca. 140/90 - 130/80
- Ruhepuls 70 - 60


Im Moment wiege ich 88kg, Bauchumfang 103cm, Fettanteil 27%, pH über 6,5, RR130/75, Ruhepuls etwa 60.

Bacdosis hatte ich zwischendurch für einige Tage auf 56,25 erhöht. Bin wieder bei 50 mg.
Dabei fällt mir ein, daß ich nach der Auswertung der 3. Umfrage ein völlig dem Durchschnitt entsprechender "AB" bin, nicht nur was die Dosis angeht sondern auch was den gesamten Verlauf der letzten Wochen angeht. Das die Auswertung bestätigt, daß eine Psychotherapie hilfreich ist und Abstinenz im Vergleich zu moderatem Trinken das Craving noch besser unterdrückt zeigt mir, daß mein Weg (für mich) der richtige ist.

Nebeneffekt meines Check-up beim Arzt war, daß der selber offensichtlich nicht wirklich mit einem so gutem Erfolg gerechnet hat und zunehmend interessierter ist.

Das wollt ich Euch nur berichten

LG
Obelix

...ich glaub echt, ich hol mir morgen mal nen Wildschweinbraten....

Donnerstag 4. März 2010, 00:43

Hallo Obelix!
Bei dem Erfolg nur einen einzigen Wildschweinbraten? Das macht dein literarisches Vorbild aber gaaaanz anders.

Super Erfolg und auch ein schöner Weg der Kommunikation mit deinem Arzt. Ich bin auch grade dabei, meine Hausärztin mit meinen Erfolgen mit Baclofen aufzuklären und zu "bekehren". Aber wie du mich ja inzwischen kennst: Ich kann hartnäckig und beharrlich sein, wenn ich ein Ziel verfolge, lol.
Weiterhin Alles Gute

elgarlopin

Re: Resümee nach 1 Monat

Montag 8. März 2010, 17:15

Hallo Freunde,

ich will es nicht zu hoch hängen, aber als SHG-konditionierter Alki habe ich das Gefühl es doch berichten zu sollen:
Es lässt sich nicht mehr leugnen, daß sich seit einigen Tagen immer wieder ein leichtes Craving meldet. Ich hatte einige Tage auf 50 mg reduziert, nehme aber seit Freitag wieder 56,25 mg ohne daß dies merkbar hilft. An einem Tag habe ich 62.5mg eingenommen mit etwas Wirkung aber auch deutlicher Müdigkeit. Mich wundert es nur, daß in den letzten Wochen 50 mg ausreichend waren. Sollten doch, wie bei süchtigmachenden substituierenden Medikamenten (Benzos z.B.) Dosissteigerungen nötig sein? Das würde mich sehr erschrecken.
Irgendwie werde ich auch das Gefühl nicht los, daß dieser Craving mit dem positiven Ergebnis bei meinem Arzt zu tun hat. (Siehe oben). Das kennen sicher auch viele von Euch, das Belohnungstrinken. Ziel erreicht, Leber ok und los gehts...
Immer öfter denke ich an den bevorstehenden Urlaub mit den verlockenden Abenden am Lagerfeuer....
Ich frage mich, ob ich schon am planen bin?
Zumindest kalkuliere ich (schon jetzt!) einen Rückfall ein und hoffe, daß ich nach 2-3 Bier keine Lust am weitertrinken haben werde und am nächsten Tag sowieso nicht. Etliche Berichte im Zusammenhang mit Bac lassen ja vermuten, daß dies so sein wird.
Vielleicht ist es mir mit Bac aber auch "zu einfach" und "zu gut" gegangen und ich bin jetzt etwas deprimiert vom einkehrendem Alltag.
Vielleicht bin ich trotz Nebenwirkungen zu pingelig mit einer Bedarfsmedikation und sollte höher gehen, evtl auch dauerhaft.
Wie auch immer. Vielleicht weiß jemand Rat. Ich bin jedenfalls dankbar, Euch und dieses Forum zu haben. Mir tat es im Moment schon gut das hier zu schreiben.

LG
vom etwas traurigen und ängstlichem Obelix

Dunkle Wolken gesichtet?

Montag 8. März 2010, 17:25

Hallo Herr Obelix,

schön, dass du dich mit diesen, wie ich finde, gut beschriebenen Worten an uns wendest!
Ich muss jetzt leider dringend ausser Haus, melde mich aber noch heute mit einer PM.

elgarlopin

Montag 8. März 2010, 19:24

[size=150]Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab.[/size]
(Marc Aurel)


Lieber Obelix,

ich denke es wird Zeit für regionale SHG´s. Die alten Konditionierungen die du so anschaulich beschreibst, taugen jetzt möglicherweise nicht mehr. Es ist schwierig denn wir alle bewegen uns in ganz neuer, unbekannter Umgebung. Die alten Sprüche mit den „guten 24 Stunden“ waren da viel einfacher an Mann/Frau zu bringen.

Aber eigentlich wolltest Du einen Rat: häng alles einfach eine Etage tiefer, fang an deine Angst vor einem Rückfall abzubauen, jetzt gleich. Wenn du dich belohnen willst, dann tue es. Den Unterschied zwischen feiern und vollaufen lassen muss dir niemand erklären, du kennst ihn. Und bitte hör auf dich vorab anzuklagen und zu bestrafen für etwas das du noch gar nicht getan hast.

LG Federico
übrigens das gelegentliche leichte Craving ignoriere ich einfach ...
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