Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Juni 2015, 07:51 
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Registriert: Dienstag 14. April 2015, 13:12
Beiträge: 9
Hallo zusammen,

im Beipackzettel wird auch als Nebenwirkung Muskelschwäche genannt. Wie äußert sich so eine Muskelschwäche?
Jetzt sagt nicht durch schwache Muskeln... ablach
Ist der Muskelaufbau auch betroffen? Beim Bobybuilding zb?


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 Betreff des Beitrags: Re: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Juni 2015, 09:02 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Besonders zu Beginn der Baclofentherapie kann es zu Muskelschmerzen kommen. In der Regel harmlos und sollte rasch vergehen.
Wenn Du langsam "nach oben" dosierst sollte sich Baclofen bezüglich der Muskelkraft nicht bemerkbar machen. Da Baclofen ein zentrales Muskelrelaxans ist, beschreiben Menschen, die mit einer zu hohen Dosis beginnen "Gummibeine" oder ähnliches. Klares Zeichen für zu rasch zuviel Medikament.

Muskelaufbau beim reinen Bodybuilding könnte evtl. vorübergehend etwas verlangsamt werden (wurde hier vor langer Zeit mal berichtet). Training mit Alkohol halte ich für wesentlich gefährlicher bzw. auch ineffizienter.

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Freitag 5. Juni 2015, 09:01 
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Registriert: Montag 4. Mai 2015, 11:49
Beiträge: 9
Ich habe vor 4 1/2 Wochen nach jahrelangem Alkoholismus und zuletzt monatelangem exzessiven Alkoholkonsum (> 1 Liter Wodka/Tag) mit 3x25mg Baclofen einen kalten Entzug geschafft. Keinerlei Nebenwirkungen durch Baclofen. Bis vor einer Woche plötzlich die Muskelkraft der Beine nachließ: Zunächst dachte ich an einen Muskelkater, da ich zeitgleich mit dem Entzug täglich auf der Rudermaschine saß. Letztendlich war es mir vor drei Tagen kaum noch möglich, meinen täglichen Spaziergang (5km) zu machen. Magnesium/Calcium adjuvant haben nichts gebracht. Habe vor vier Tagen Baclofen abgesetzt, keine Nebenwirkungen bis auf einen sofortigen Alkoholrückfall.
Würde gerne einen zweite Versuch wagen. Irgendwelche Ratschläge bezüglich der Muskelschwäche?
Herzlichen Dank
Ramses


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 Betreff des Beitrags: Re: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Freitag 5. Juni 2015, 11:57 
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Wohnort: Giessen
Lieber Ramses,

langsam eindosieren, nutze die Suchfunktion und schau Dir mal den "Leitfaden" an. Bitte grosses BB kontrollieren lassen inkl. CK (Creatinkinase, "muskelspezifischer Parameter").

Ansonsten hast Du ne Menge Glück gehabt; von 1l Vodka auf 3 mal 25mg Baclofen ohne unerwünschte Wirkungen....würden wir hier nicht empfehlen, auch abruptes Absetzen von Baclofen ist problematisch (akuter Mangel von Gamma-aminobuttersäure im Gehirn).

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Samstag 6. Juni 2015, 10:41 
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Registriert: Montag 4. Mai 2015, 11:49
Beiträge: 9
Danke Jivaro,

klar war mir das Risiko beim kalten Entzug bewusst - ich habe es billigend in Kauf genommen, denn das Leben mit Alc war einfach nichts mehr wert.
Deinen Tipp zur Blutwertkontrolle - besonders CK - werde ich befolgen, denn morgen starte ich trotz meiner noch immer müden Beine erneut mit Baclofen (sonst rutsche ich wieder ab und schnell ist ein Lebensrestjahr vorbei), diesmal zunächst 12,5mg/3x/die


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 Betreff des Beitrags: Re: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Samstag 6. Juni 2015, 13:35 
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Alles Gute Dir, aber der Start ist schon wieder recht flott...Deine Beine "sind noch müde", sagst Du.

LG jivaro

(GGG, Geduld nicht vergessen - das Alkoholproblem kam nicht über Nacht, lass Dir mit dem Eindosieren Zeit)! Bin auf Deine Laborergebnisse gespannt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Sonntag 7. Juni 2015, 13:14 
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Registriert: Montag 4. Mai 2015, 11:49
Beiträge: 9
Liebe Jivaro,

danke, dass Du Dich um mich kümmerst!
Werde Deinen Rat befolgen und erst mal kein Baclofen nehmen, da meine Beine immer noch "alter Mann" signalisieren. Morgen mache ich einen Arzttermin für die Laborwerte. Ich weiß nur noch nicht, wie ich nach 30 Tagen Abstinenz (mit Baclofen) und jetzt fünf Tagen Rückfall es schaffen werde.
Ich halte Dich auf dem Laufenden.
Übrigens: Ich werde in drei Wochen 65, habe meine Frau vor drei Jahren, neun Monaten und drei Wochen verloren. Sie ist den Alkoholtod gestorben - mit nur 53 Jahren.
Das hat mir jeden Halt genommen, und ich habe seitdem ständig (vergeblich) versucht, den selben Weg zu gehen.
http://www.wn-trauer.de/Traueranzeige/U ... e-10707021


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 Betreff des Beitrags: Re: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Sonntag 7. Juni 2015, 14:04 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Ramses hat geschrieben:
Ich weiß nur noch nicht, wie ich nach 30 Tagen Abstinenz (mit Baclofen)
und jetzt fünf Tagen Rückfall es schaffen werde.

Lieber Ramses,

wenn Du die bisherige Baclofen-Dosierung wieder aufnimmst und gleichzeitig versuchst,
Alkohol täglich etwas zu reduzieren (10-20%) ist das meiner Meinung nach kein „Kalter Entzug“.

Die Schicksalsschläge des Lebens treffen gerade uns immer ein bisschen härter als Andere.
Ich kann deshalb Deinen Schmerz gut nachempfinden. Aber wie Du selbst weißt, auf Dauer
lässt er sich nicht betäuben.

LG Federico
Wir sind ja im gleichen Alter, besser "alter Mann" in den Beinen, als "alter Mann" in der Birne :D

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Montag 8. Juni 2015, 00:07 
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Beiträge: 9
Danke


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 Betreff des Beitrags: Re: Muskelschwäche
BeitragVerfasst: Montag 8. Juni 2015, 04:50 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Mit "recht flott" meinte ich den Start mit 3x 12,5 mg Baclofen. Ich würde, bis zur Abklärung mit max. 3 x 6,25 Krümeln starten. Als Arzt muss ich etwas vorsichtiger argumentieren, klar ist Alkohol auf Dauer schädlicher als Baclofen; aber eine Empfehlung, die den Patienten auch nur Ansatzweise gefährden kann, gebe ich nicht. Hier solche detaillierten "Ratschläge" zu geben ist eh riskant, und zwar für mich. Von den Menschen, die dann mit der Kombi: Flasche Vodka und Baclofen stationär schliesslich aufgenommen werden erfahre eher ich und das kommt gar nicht so selten vor, taucht natürlich hier im Forum nicht auf.

@Federico: Deine Empfehlung wieder die "bisherige" Dosis aufzunehmen, kann eine Ermutigung zu 3x 25mg bedeuten. Das ist riskant, unverantwortlich. Gegen 1 Flasche Vodka ist natürlich die Einnahme von 3 x 6,25mg ziemlich "hilflos", aber -wenn keine Entgiftung möglich- der risikoärmere Weg, zumindest bis zum Labor.
Dass das "in den meisten Fällen irgendwie gut geht" reicht mir hier nicht. Auch nicht, dass das statistische Risiko vielleicht gering ist.

jivaro

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