Hochdosiertes Baclofen (HDB) ist die derzeit beste Therapie für alkoholabhängige Menschen.Anders kann man die Tatsache, dass insgesamt 4 europäische RCT-Studien mit hochdosiertem
Baclofen (HDB) anlässlich des
Deutschen Suchtkongress Berlin vorgestellt werden, kaum interpretieren.
Um genau zu sein, ist die Vorstellung der Studien Teil des Programms des
World Congress on Alcohol
and Alcoholism, hier das
Kongressprogramm. Der Berliner Suchtkongress und der Isbra/Esbra-Kongress
gehen erstmals zeitlich und räumlich ineinander über.
Isbra/Esbra hat geschrieben:
3. September 2016 um 16.15 Uhr stellen Andreas Heinz (Baclad),
Philippe Jaury (Bacloville), Michel Reynaud (Alpadir) und Esther Beraha (NL) die
Ergebnisse ihrer Studien im Rahmen der ISBRA-Veranstaltung vor.
Den Vorsitz hat Reinout Wiers, den Co-Vorsitz Wim van den Brink.
Als Kongress-Präsident grüßt Prof. Dr. Falk Kiefer vom ZI Mannheim
Die Ergebnisse der beiden großen französischen Zulassungsstudien
Bacloville und
Alpadir werden gegen Ende März, Anfang April erwartet. Vorläufig werden sie von Ethypharm
der ANSM zur Verfügung gestellt. Es dürfte dennoch nur noch eine Frage der Zeit sein,
bis die
Implementierung von Baclofen in den Suchtmedizinischen Alltag Einzug halten wird.
An dieser Stelle ist es mir wieder einmal wichtig, Danke zu sagen. Danke
Olivier Ameisen. Danke vor allem an @Jivaro, @praxx und @Irving sowie an die anderen Ärzte die lieber
Inkognito bleiben wollen aber das Forum schon so lange begleitet haben. Nur soviel, es sind
mehr als ihr denkt. Ein Grund zum Feiern? Einerseits JA, weil der Zugang für alkoholabhängige
Patienten schon in naher Zukunft deutlich erleichtert sein wird. Andererseits NEIN, weil der
Umgang mit Baclofen deshalb nicht einfacher werden wird. Auf die Foren, die sich bisher der
Hilfe zur Selbsthilfe mit Baclofen verschrieben haben, wird viel zusätzliche Arbeit zukommen.
Es ist anzunehmen, dass viele Ärzte mit der Eindosierung ihrer Patienten überfordert sind.
Aber auch wenn sie bereits gute Erfahrungen mit ihren Baclofen-Patienten gemacht haben,
kann das Forum eine zusätzliche Hilfe für Ärzte und Patienten darstellen:
Irving hat geschrieben:
Oft empfehle ich schon beim ersten Kontakt das Lesen des Alkohol und Baclofen Forums.
Einerseits möchte ich mir damit die Arbeit ein wenig leichter machen. Es gibt so viel zu tun,
weil das Saufen leider so "In" ist. Andererseits muss ich die Motivation der Patienten überprüfen.
(Beim nächsten Gespräch frage ich: "Na, worüber wird denn momentan gestritten?") Wer nichts
weiss, hat´s Forum nicht gelesen.
à bientôt, bis demnächst ...
LG Federico